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Leben und Wohnen an der Wurster Nordseeküste
„Heimat entsteht neu,
wenn Menschen
zueinanderfinden.“
Hier fühlen wir uns wohl!
„Wir sind hier gut angekommen“, sagt
Bettina Peters. Die von der Insel Rügen
stammende Frau lebt mit ihrer Familie,
zu der Lina (7) und Loke (1) gehören, seit
2012 in Spieka, eingegliedert in die niedersächsische
Gemeinde Nordholz, die
größte Ortschaft der Einheitsgemeinde
Wurster Nordseeküste im Landkreis
Cuxhaven zwischen den Seestädten
Bremerhaven und Cuxhaven. Vor drei
Jahren haben sich die sieben Mitgliedsgemeinden
Cappel, Dorum, Midlum,
Misselwarden, Mulsum, Padingbüttel,
Wremen und die Gemeinde Nordholz
zur Gemeinde Wurster Nordseeküste
zusammengeschlossen.
Sie ein bisschen zu erkunden und Menschen
kennenzulernen, habe ich mir
vorgenommen.
DRK-Familienzentrum –
Treffpunkt zum Spielen,
Basteln und Beraten.
Fröhliche Kinderstimmchen klingen aus
dem großen Spielzimmer im DRK-Familienzentrum
in Nordholz Mitte. Drei
Muttis haben sich mit ihren Kindern
Loke, Lilly und Ben zum Elterncafé,
das jeden Donnerstagvormittag stattfindet,
getroffen.
„Wir versuchen, jede Woche hierher
zu kommen“, sagt Janine Müller. Sie
kommt ursprünglich aus Halberstadt
und fühlt sich mit ihrem Mann, den
Kindern Bryan (12), Josephine (7), Finnick
(4) und Lilly (1) sowie Hund, Fischen
und Hamster in Wanhöden wohl.
Dieser Ortsteil gehört wie Cappel-Neufeld,
Deichsende, Scharnstadt, Spieka,
Spieka-Neufeld und Wursterheide zum
Kernort Nordholz.
„Das Familienzentrum kann von allen
Familien besucht werden“, sagt Ramona
Schlüter, die Ansprechpartnerin
und Koordinatorin ist. Zum Elterncafé
kommen vier bis neun Familien, wie
es gerade passt. Manchmal sind bis zu
20 Frauen da. Es ist eine gute Gelegenheit
zum Kennenlernen. Von der Krabbelgruppe
über von Paten begleitete
Flüchtlinge sowie Informationen und
Beratung gibt es auch spezielle Kurse
und Bastelangebote.
Die drei Väter sind, wie viele Bewohner,
als Soldaten in Nordholz stationiert,
so steht für die Familien häufiger ein
Wohnortswechsel an. Da ist es schön,
wenn es Anlaufstellen für Mütter mit
Kindern gibt, um sich schnell einzugewöhnen.
„Nur für die etwas älteren
Geschwisterkinder fehlt im Winter
eine Spielmöglichkeit innen. Vielleicht
könnte in dem alten Aldi-Gebäude eine
Art Spielscheune eingerichtet werden“,
schlägt Bettina Peters vor. „Im Sommer
haben wir ja den Strand.“
„Das Betreuungsangebot im Ort Nordholz
ist von den Zeiten her attraktiv.
Es gibt neben den Kindergärten und
-krippen auch Tagesmütter“, meint
Ramona Schlüter. „Die größte
Grundschule an der Wurster
Nordseeküste ist eine Ganztagsschule.
Nur einen Kinderarzt
haben wir in der Ortschaft
noch nicht, bedauern
die Mütter.“ ☛
© Tonn
Kathrin Wohlers zog mit
ihren Eltern, als sie 12 Jahre
alt war, nach Spieka-Neufeld.
„Zwischendurch war ich zwar
mal ein paar Jahre weg“,
sagt sie. Doch mit der Familie,
zu der Amelie (5)
und Ben (2) gehören,
lebt sie sehr gerne hier.