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Auch im Cuxland wird es an Karsonnabend
und Ostersonntag wieder die
traditionellen Osterfeuer geben.
Das Brauchtum hält sich, wobei die
Zahl der Feuerstellen in den vergangenen
Jahrzehnten allerdings zurückgegangen
ist. Das liegt vor allem am
Umweltschutz.
Es knistert wieder: Am 31. März
und am 1. April werden in Cuxhaven
und Hadeln die Osterfeuer
entzündet. Die haben im hohen
Norden eine lange Tradition. Woher
genau dieser Brauch kommt und was
er ursprünglich zu bedeuten hatte,
darüber gibt es viele Geschichten.
Häufig wird erzählt, dass die großen
Feuer schon zu vorchristlichen Zeiten
loderten. Sie sollten den Winter
vertreiben und für eine gute Ernte
sorgen. Die Kirche hat den Brauch
später in ihre eigenen Traditionen
integriert.
Die Feuer sind – besonders im ländlichen
Raum – ein Ort der Begegnung,
wo man sich nach dem langen Winter
zum Gespräch trifft und endlich
wieder Zeit unter freiem Himmel genießen
kann. Vereine und Verbände
fördern mit der Ausrichtung eines
Osterfeuers nicht nur die dörfliche
Gemeinschaft, sondern bessern sich
durch den Verkauf von Getränken
und Speisen auch ein wenig ihre
Kasse auf.
Während die Osterfeuer in früheren
Jahren überall problemlos entfacht
werden durften, gibt es heute – vor
allem aus Gründen des Umweltschutzes
– viele Regeln, die von den
Veranstaltern eingehalten werden
müssen, da sonst empfindliche Strafen
drohen.
Wichtigste Voraussetzung ist eine
Genehmigung durch die zuständige
Ordnungsbehörde. „Private Feuer
sind nicht mehr zulässig“, sagt Thomas
Claus vom Ordnungsamt der
Samtgemeinde Land Hadeln. „Wenn
wir an den Feuerstätten vorbeikommen,
schauen wir schon mal nach,
was so auf den Haufen liegt“, warnt
er vor dem Abbrennen von unerlaubten
Materialien. Dies könne für den
Veranstalter teuer werden. „Die Veranstaltungen
müssen öffentlich zugänglich
sein. Das Abbrennen eines
Feuers ausschließlich im privaten
Kreis gilt als illegale Abfallverbrennung“,
heißt es aus dem Rathaus der
Stadt Cuxhaven.
Trotz der verschärften
Auflagen gibt es sie
noch – die großen,
traditionellen Osterfeuer.
In der Stadt Cuxhaven wird der Winter
unter anderem am Strandhaus
Döse vertrieben: Das Feuer-Spektakel
am Ostersonnabend beginnt um
17 Uhr. Die Oldieband „Torpids“ und
die Nordholzer Dudelsack-Formation
„North Coast Area Pipes and Drums“
sorgen für den passenden musikalischen
Rahmen.
In Duhnen beginnt das Ostervergnügen
bereits um 15 Uhr – mit „Spielspaß
für Kids“. Es folgen viele weitere
Aktionen für die ganze Familie.
Nach einem Fackelumzug mit Jan
Cux und Cuxi wird das Feuer gegen
19.30 Uhr entzündet.
Eines der schönsten und größten
Feuer im Land Hadeln geht am Ostersonnabend
in Osterbruch über die
Bühne: Der TSV Osterbruch organisiert
das knisternde Spektakel seit
mehr als 40 Jahren auf dem Gelände
am Sportplatz. Die Freiwillige Feuerwehr
sorgt dafür, dass sich das Feuer
auf das dafür vorgesehene Brennholz
beschränkt.
Jens-Christian Mangels
© Heike Leuschner