
Zwangsverrentung und lange Isolation
Auch die Philippinen waren fest im Griff von Covid-19 / Nachrichten von verheerenden Taifunen und Überschwemmungen kamen kaum im Westen an
Durch die starken Überflutungen
in Manila wurden die nördlichen
Provinzen Cagayan und Isabela in
den ersten beiden Tagen übersehen.
Diese lagen im ersten Quadranten
des Taifuns und wurden regelrecht
in den Regenmassen ertränkt.
Dort waren auch zehn Tage
nach dem Taifun noch Straßen und
Gebäude überflutet.
Dämme geöffnet
Das wurde in Isabela und Cagayan
noch dadurch verstärkt,
dass die Dämme geöffnet werden
musten, um die abnormen Wassermengen
abzulassen. Es wurden
5000 Kubikmeter/Sekunde abgelassen!
In Isabela waren es die
schlimmsten Überflutungen der
letzten 45 Jahre. Das Wasser
stand 2,10 Meter höher als bei
den verheerenden Überflutungen
des letzten Jahres. Ein Drittel der
Bevölkerung wurde obdachlos.
Dazu kommt die Befürchtung,
dass unsere Covid-Infektionszahlen
wieder steigen, da in den Evakuierungszentren
die Abstände
nicht immer eingehalten werden
können. Der Präsident hat die gesamte
Insel Luzon nach den drei
Taifunen, die sie in kürzester Zeit
heimgesucht haben, zum Katastrophengebiet
erklärt. Für die Landwirtschaft
liegt die Gesamtschadenssumme
der drei Taifune bei
mindestens 12,3 Milliarden Pesos
(etwa 216 Millionen Euros).
Nicht ohne Erdbeben
Bei all diesen Berichten über Taifune
und Covid und Vulkanausbrüche
sollten wir natürlich auch
unsere „geliebten“ Erdbeben
nicht vergessen. Insbesondere
Mindanao, die südlichste Provinz,
hat es da dieses Jahr oft und
relativ heftig erwischt. Zuletzt am
16. November mit einem Beben
der Stärke 6. Das heftigste Beben
fand aber am 17. August in der
Provinz Masbate statt. Das ist
eine Insel an der Südwestspitze
Luzons. Es hatte eine Stärke von
6,6 und kostete zwei Menschenleben
und 170 Verletzte.
In Cataingan wurden zahlreiche
Gebäude, der Hafen und etliche
Straßen zerstört oder beschädigt.
Dazu kam ein lang anhaltender
Stromausfall, da das Leitungssystem
schwer getroffen war.
Auch von unseren Freunden aus
Übersee habe ich einige böse Nachrichten
erhalten. Am 26.10. mussten
Freunde von uns fluchtartig ihr
Haus in Irvine/Kalifornien verlassen,
da die Nachbarschaft in Flammen
stand. Das Silverado-Feuer
kam sehr nahe zu ihrem Village. Sie
konnten nur das, was sie am Leibe
trugen, mitnehmen. Die Feuer bewegten
sich mit atemberaubender
Geschwindigkeit fort. Es sollen 15
Meilen, fast 25 Kilometer, in zehn
Minuten gewesen sein! Zwei Feuerwehrleute
wurden schwer verletzt,
aber das Village wurde gerettet.
Erst nach einer Woche durften
sie wieder zurück in ihr Haus. Die
Luftqualität war schlechter als in
Neu Delhi oder Peking. Alles hatte
vom Rauch einen Sepia-Touch!
Wir hoffen nun, das auf alle
Verwandten, Freunde, Bekannten
und die Leser der CN ein frohes
Weihnachtsfest und ein besseres
und erfolgreiches Jahr 2021 wartet.
Viele Grüße aus Metro Manila von Familie
Uwe Lagemann
Wir hatten aufgrund der Reisebeschränkungen
unseren diesjährigen
Deutschlandurlaub abgesagt. Zwei
Wochen in Quarantäne von knapp
drei Wochen Urlaub, das ist nicht
sinnvoll. Dazu dann zwei weitere
Wochen nach unserer Rückkehr,
wann immer das möglich wäre. Da
war es dann besser, den Urlaub auf
nächstes Jahr zu verlegen und zu
hoffen, dass wir dann bessere Reisebedingungen
haben.
Am 1. November wurden die
Philippinen von einem Supertaifun
getroffen, dem weltweit stärksten
Sturm, der dieses Jahr auf Land traf.
Zuvor hatte er, nach Angaben des
Joint Taifun Warning Centers, Wellenhöhen
von 140 Fuß (etwa 46
Meter!) aufgebaut und Windgeschwindigkeiten
von 235 km/h, in
Böen bis zu 290 km/h, erreicht.
Die Behörden evakuierten rund
eine Millionen Menschen. Der
Sturm hinterließ mindestens 25
Tote. Mehr als 372 000 Menschen
verloren ihre Wohnungen und fast
54 000 Haushalte waren ohne
Strom. Der wirtschaftliche Schaden
ist schwer abzuschätzen. Bislang
spricht man von etwa 120 Millionen
Euro. Es hat diverse Erdrutsche,
zerstörte und beschädigte Gebäude,
Straßen und Brücken sowie
großflächige Überschwemmungen
gegeben.
Nur elf Tage später hatten wir
den nächsten Taifun. Ulysses traf
mit 155 km/h Grundgeschwindigkeit
und Böen von bis zu 255 km/h
aufs Land. Dazu hatte er ein enormes
Regengebiet. Das Auge passierte
nur etwa 60 Kilometer nördlich
von uns. Am Abend des 11.
nahm der Wind merklich zu und es
fing an, sintflutartig zu regnen. Gegen
22.30 gab es nahe unserem
Haus einen ohrenbetäubenden
Knall mit einem grellen Lichtblitz
und unser Strom fiel aus.
Unsere Tochter kam kurz darauf
ins Schlafzimmer und sagte, dass
da Leute auf der Straße vor dem
Haus seien mit Taschenlampen.
Nun, ein großer Baum hatte beim
Sturz die Strom- und Kommunikationsleitungen
mitgenommen und
dadurch die Explosion eines Transformators
in der Nähe verursacht.
Der Stromversorger hat dann am
nächsten Tag bis 14.35 Uhr die Leitung
repariert. Bei uns im Village
gab es mehrere umgestürzte Bäume
und abgebrochene Äste, aber keine
sehr schweren Schäden.
Freunde, die in Marikina leben,
wo schon unser berüchtigter Taifun
Ondoy für Überschwemmungen
sorgte, hat es da schwerer getroffen.
Die hatten das Wasser knietief im
1. Stock stehen. Mehrere Häuser
im Bungalow-Stil standen bis zur
Dachrinne oder darüber im Wasser,
höher als bei Ondoy!
Rettung mit Jetskis
Es wurden Aufrufe gestartet, dass
Besitzer von Booten und Jetskis
zur Bergung der Leute von den
Dächern kommen möchten. Einige
Malls hatten angeboten, dass
sie die Übernachtrate für ihre
Parkhäuser aufheben, sodass Betroffene
ihre Fahrzeuge dort abstellen
können und dass die Evakuierten
in den Malls aufgenommen
würden. Der infrastrukturelle
Schaden dieses Sturms beträgt
mindestens 775 Millionen Euro,
dazu kommen dann noch mindestens
69 Tote sowie mehrere Personen,
die noch vermisst sind.
geschrieben und das Mikrofon
muss eingeschaltet sein. Natürlich
fehlt zum Teil der persönliche Kontakt
unter den Mitschülern, denn
jeder unter 18 und über 65 ist in
Metro Manila und den drei angrenzenden
Provinzen ja zum mehr
oder weniger strikten Hausarrest
verdammt.
Kids finden ihre Wege
Die Kids haben da einen Weg gefunden,
über Microsoft Teams
oder auch andere Online-Plattformen
bilden sie Arbeitsgemeinschaften
oder Chatgruppen, sodass
sie einander helfen oder anderweitig
interagieren können.
Unsere Tochter ist gut in Deutsch,
Englisch und Geografie. So hilft
sie ihren Klassenkameraden, indem
sie oft deren Hausaufgaben
vor der Abgabe durchschaut und
auf Satzstellung und Rechtschreibung
prüft. Dafür hilft ihr dann
ein Mitschüler, wenn sie ein wenig
Unterstützung in Mathe oder
Wirtschaft braucht. Die Altersgrenze
für die strikte Hausisolation
soll jetzt auf 15 Jahre gesenkt
werden. Das ist leider immer noch
zu hoch für unsere Tochter.
Im Februar hatte wir für drei Wochen
eine Austauschschülerin aus
einer Schule aus Sachsen bei uns
zu Gast. Sie nahm in der Klasse unserer
Tochter am Unterricht teil. Da
waren dann einige Aktivitäten und
auch ein gemeinsamer Schulausflug
mit Surfkurs in La Union, im
Norden von Manila, mit auf dem
Plan. Die Abreise der Klasse erfolgte
gerade noch rechtzeitig, bevor
der Flugverkehr eingeschränkt
wurde.
Für mich begann am 1. September
ein neuer Lebensabschnitt. Ich
wurde zwangsverrentet. Hier ist die
absolute Altersobergrenze für den
Renteneintritt 65 Jahre und die Firma
nahm das als willkommenen
Anlass, um den Meisterlohn für die
Produktionsstätte Manila einzusparen.
Die Zeit von März bis August
war eine sehr schwierige Periode,
da ich wegen meines Alters
nicht arbeiten durfte. Die Altersgruppe
von 60 bis 65 wurde als Risikogruppe
eingestuft. Da hier die
Regel „no work/no pay“ gilt, war
ich in der Zeit ohne Einkommen.
Gewiss kein Fantasiegespinst
Nun, das war dann ein unbezahlter
Urlaub in unserem Garten, der
nur Ende April von zwei Wochen
unter Isolation unterbrochen
wurde, da ich zwei Covid-Symptome
hatte, die aber zum Glück
Fehlalarm waren. Dass Covid
kein Fantasiegespinst ist, kann
ich definitiv bestätigen. In unserem
Familien-/Bekanntenkreis
gab es bislang fünf Todesfälle und
drei Infektionen. Ein infizierter
Bekannter von uns war 14 Tage
im St. Lukes Hospital auf der Intensivstation
unter Beatmung.
Der letzte Tote war ein Arzt, der
nur etwa 80 Meter entfernt von
uns im Village lebte. Er verstarb
Mitte Oktober.
Hier gibt es keinen nennenswerten
Widerstand gegen Gesichtsmasken
oder die Einschränkungen,
die die Pandemie mit sich bringt.
Daher kann ich die Aufregung in
Deutschland nicht verstehen, wo
die meisten in viel geräumigeren
und komfortableren Wohnverhältnissen
leben als die Mehrheit der
hiesigen Bevölkerung.
Mehrheit waren Filipinos und einige
Mitglieder von Myanmar, Indien,
Südkorea und Indonesien.
Ihre Reise dauerte fast zwei Monate,
mit Zwischenstopps in Südafrika,
Bali und Djakarta. Von dort
wurden dann die entsprechenden
Crewmitglieder in die umliegenden
Heimatländer geflogen.
Während dieser Zeit lebten sie in
den Passagierkabinen. Die Sozial-
Distancing-Regeln wurden strikt
befolgt, ebenso das Tragen von
Masken. Alle waren einzeln in den
Kabinen untergebracht und bekamen
ihre Bettwäsche und das Essen
frei Kabine geliefert. Die Crew
war mit der Versorgung (Essen und
Fürsorge) mehr als zufrieden. Unter
anderen Umständen hätten sie den
Passagierkomfort sehr genossen!
Das Endziel des Schiffes war die
Manila Bay, da hier ein geschützter
Ankerplatz mit genug Platz vorhanden
ist. Nachdem sie dann von
Bord gehen durften, mussten sie
trotz der fast zweimonatigen Seereise
ohne Infektionen aufgrund
der nationalen Quarantäneregeln
für zwei Wochen in einem Hotel in
Isolation. Sie hoffen nun, dass der
Kreuzfahrtbetrieb nächstes Jahr
wieder aufgenommen werden kann
und sie wieder arbeiten können.
Lehrkräfte ausgesperrt
Immerhin durften jetzt die letzten
Lehrkräfte der Schule einreisen,
da die totale Reisebeschränkung
aufgehoben wurde. Sie trafen in
der dritten/vierten Oktoberwoche
ein. Bis dahin haben sie den
Unterricht von Europa aus per Videoschaltung
gestaltet. Das bedeutete,
dass sie ab 2.30 Ortszeit
online sein mussten! Nun können
sie wenigsten zu zivilen Zeiten
aufstehen.
Überhaupt war die European International
School, Manila, in dieser
Pandemie sehr pro-aktiv, wie
ich ja schon in einem meiner Zwischenberichte
geschrieben habe.
Am Montagabend, dem 16. März,
wurde der Lockdown verkündet
und am Mittwoch, dem 18. März,
wurde der gesamte Unterricht, auf
Video umgestellt, fortgesetzt. Die
meisten Schüler lieben den Video-
Unterricht, denn sie brauchen nicht
um zum Teil 5 Uhr aufzustehen,
sondern können morgens ausschlafen,
da der Schulweg nicht mehr
ein bis anderthalb Stunden je Richtung
dauert. Nicht wegen der Entfernung,
sondern wegen Staus!
Dazu ist der Unterricht gut organisiert
und jeder Schüler muss vernünftig
gekleidet vor eingeschalteter
Kamera am Computer sitzen.
Klassenarbeiten werden mit Arbeitsplatz
und Umgebung im Bild
In den Malls gibt es vorgeschriebene
Laufrichtungen, sodass Begegnungen
vermieden werden. Jeder
muss beim Eintritt einen Thermoscan
durchlaufen und seine
Hände mit Alkohol abreiben und
mit den Schuhen über eine Desinfektionsmatte
laufen. Dazu kommt
noch ein Gästeblatt mit Kontaktdaten,
das man ausfüllen muss.
Wer den Bereich Metro mit den
drei Nachbarprovinzen verlassen
will, benötigt eine Reiseerlaubnis
mit frischem Covid-Test. Ansonsten
besteht die Chance, dass man
an einer Straßensperre abgefangen
wird und mit sehr kostspieligen
Konsequenzen rechnen kann, die
bis zu einem längeren Aufenthalt in
geschlossenen Räumen gehen.
Verkehrschaos ist zurück
Nach den Lockerungen und der
limitierten Wiederaufnahme des
öffentlichen Nahverkehrs ist auch
das alltäglich Verkehrschaos wieder
zurück. Es hat sich nur etwas
geändert: Hatte die Regierung den
Lockdown dafür genutzt, die
Jeepneys, das typische Nahverkehrsmittel
der Philippinen, einer
technischen Kontrolle vor der
Wiederzulassung zu unterziehen
und die Seelenverkäufer auszusondern,
so hat sich die Zahl der
Kleinkrafträder in der Zeit multipliziert.
Die Leute mussten ja zur
Arbeit kommen!
So ist in dem Bereich der 100-
150cc-Klasse eine hohe Rate an
neuen Fahrzeugen auf der Straße
und die meisten Fahrer haben nicht
den leisesten Schimmer von Verkehrsregeln
und den Rest haben sie
eh vergessen!
Die modifiziert verschärfte Quarantäne
für die Metropolregion soll
bis mindestens Weihnachten beibehalten
werden. Dazu kommt beim
Aufflammen eines Infektionsherdes
ein totaler Lockdown des gesamten
Komplexes mit Massentests
der innerhalb des Gebietes lebenden
Einwohner. Der allgemeine
Quarantänezustand wurde um ein
Jahr, bis nächstes Jahr August, verlängert!
Aber ein Erfolg dieser
Maßnahmen ist, dass wir eine landesweite
Neuinfektionsrate per 6.
November von unter 2000 Fällen/
Tag bei 113 Millionen Einwohnern
haben!
Mein Schwager und seine Frau
arbeiteten als Bar-Mixer bei einer
Kreuzfahrtreederei in den USA.
Die stellten ihren Betrieb am 15.
März wegen der Pandemie ein und
transportierten ihre ausländischen
Beschäftigten in ihre Heimatländer
zurück. Sein Schiff verließ Miami
um den 1. Mai mit etwa 1500
Crewmitgliedern an Bord. Die
Uwe Lagemann, 2952 Noel, United Hills
Village I Parañaque City, 1713; Metro
Manila, Philippinen berichtet aus einem
denkwürdigen Jahr:
Es ist gewiss keine Übertreibung,
wenn man behauptet, dass dieses
Jahr in die Geschichtsbücher eingehen
wird. Hier begann es mit dem
Ausbruch des Taal-Vulkans am
Sonntag, 12. Januar, der für mehrere
Tage den Flugverkehr in Manila
zum Erliegen brachte und mehrere
zehntausend Menschen in Evakuierungszentren
trieb.
Der Ascheregen erreichte auch
uns hier in Manila und am Montag
lagen hier etwa fünf Millimeter
Asche in der Umgebung und die
Luft roch nach Schwefel. Die Vulkaninsel
im Taal-See wurde zur
No-go-Zone erklärt und das gilt unbefristet,
da der Vulkan immer
noch Aktivität zeigt. Die Resorts
am Rande dürften inzwischen wieder
Gäste aufnehmen, wenn da
nicht das Covid-Problem wäre.
Das hat uns seit dem 16. März
fest im Griff. Da erklärte Präsident
Duterte den Notstand, indem er einen
totalen Lockdown anordnete.
Das bedeutete, dass alle Einwohner
daheim bleiben mussten. Nur in der
Zeit von 5 bis 20 Uhr durfte jeweils
eine Person pro Haushalt aus dem
Haus, um lebensnotwendige Besorgungen
vorzunehmen. Ausnahmen
gab es nur für Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes,
Polizei und Militär
und andere Frontliner.
Dieser Total-Lockdown galt für
etwa einen Monat und wurde dann
durch einen verschärften allgemeinen
Quarantänezustand ersetzt.
Das bedeutet, dass Exportbetriebe
wieder mit bis zu 50 Prozent der
Belegschaft arbeiten durften, aber
Beschäftigte über 60 Jahren waren
davon ausgenommen, da die zur
Risikogruppe zählen. Jeder Beschäftigte
musste Mundschutz tragen
und es musste Social Distancing
gewahrt werden.
Mittlerweile wurde auch die abgeschwächte
Form für den größten
Teil des Landes aufgehoben. Aber
Metro (Manila) und die direkt angrenzenden
Provinzen Tagaytay,
Rizal und Bulacan sind immer
noch in der etwas verschärften Version,
da sich hier die höchste Infektionsrate
findet. Wer hier in die
Mall, öffentlichen Verkehrsmittel
oder auch nur auf die Straße will,
muss Gesichtsmaske und -schild
tragen. Verstöße werden streng und
konsequent geahndet! Die Ordnungskräfte
sind da sehr motiviert,
denn sie erhalten 20 Prozent der
Geldstrafe als Prämie.
Stufenmodell bei Verstößen
In unserer Stadt (Paranaque City)
ist das Strafmaß 1000, 3000 und
5000 Pesos. Der Delinquent
kommt als Dreingabe auch noch
in den Genuss einer Zwangsbeherbergung
für sechs Stunden
beim erstem Verstoß, acht Stunden
beim zweiten und zwölf Stunden
beim dritten Mal. Die drastischsten
Strafen gibt es in Cebu
City, das im Sommer besonders
schlimm betroffen war: 2000 Pesos
und drei Monate Knast beim
1. Mal, 3000 Pesos und sechs Monate
und 5000 Pesos und sechs
Monate beim 3. Mal. Ein Euro ist
etwa so viel Wert wie 56 Pesos!
Wenn man dann bedenkt, dass
der Mindestlohn in Metro Manila
bei etwas 15 000 Pesos/Monat
liegt und in Cebu bei etwa 10 000
Pesos, dann kann man sich die
Schmerzhaftigkeit der Strafen
vorstellen!
Kinder und Jugendliche unter 18
Jahren dürfen normalerweise auch
nicht aus dem Haus, in die Malls
und Restaurants. Freunde von uns
hatten einen Ausflug unternommen
und mussten das Essen zum Auto
raustragen, da die Töchter nicht in
das Restaurant durften.
Unerbittlich beim Alter
Ich selbst habe das erlebt, als ich
mit unserer 13-jährigen Tochter
Passbilder machen lassen wollte.
Wir wurden nach ihrem Alter gefragt
und dann, nachdem ich erklärte,
dass es nur um dringende
Passbilder gehe, durften wir rein,
aber sie durfte da auch nicht warten,
sondern musste direkt nach
dem Foto wieder raus und im
Auto bleiben. Da hat sogar der
Fotograf drauf geachtet!
Familie Lagemann
mit ihrer
Austauschschülerin
zum Frühstück
am Taal-
Vulkan (l.)
Ann Cathryn in
San Juan (r.).
Der Taifunschaden
neben
dem Haus sorgte
für einige
Unruhe (r.).
Mittagessen mit Austauschschülerin und Nichte im Ristorante del Mitre in Intramuros,
Manila.