
Namibia sechs Monate im Lockdown
Gut, dass das Land so dünn besiedelt ist / Eigene Reisepläne und gebuchte Führungen mussten auf Eis gelegt werden
powerment“, das sind Werkzeuge
der Regierung, um vorher (durch die
Apartheid) benachteiligte Menschen
in verantwortliche Positionen zu
bringen.
Wir sind dann Ende November
noch einmal zum Kavango gefahren,
haben dort mit unserem Anhänger
sechs Tage gecampt, haben im Buffalo
Park sechs Löwen entdeckt und
auch ein Schild „no entry“. Natürlich
musste ich nachschauen, was denn
da so Geheimnisvolles vor sich geht.
Wir entdeckten mehrere Elefantenund
Büffelschädel, auch jede Menge
Antilopenhörner. Ein Angestellter
stellte sich uns in den Weg. Seine Augen
waren ganz groß und gelb vom
Cannabis, wir dachten dann, dass
wir lieber nicht so viele Fragen stellen
sollten und fuhren wieder zurück.
Der Himmel wurde sehr dunkel
und es begann zu regnen. 108 Millimeter
in drei Stunden, das ist eine
ganze Menge, unser Camp war unter
Wasser, glücklicherweise war es im
Camper trocken und warm. Tigerfisch
Angeln waren wir auch, leider
nichts, so sind wir nach sechs Tagen
Richtung Windhoek gefahren.
Jacques hatte Geburtstag und danach
ging es zum Oanob-Damm.
Frank war mit seinem Boot da, das
war natürlich was für unsere Enkel.
Wasserski und Jetski fahren bis zum
Abwinken. Nach vier Tagen war die
Luft raus und wir sind wieder zurück.
Ja, und nun schreib ich für die
Grußbrücke wie jedes Jahr. Doch
diesmal ist alles anders, wir haben gelernt,
dass ein kleiner Virus die ganze
Welt auf den Kopf stellen kann. Unsere
Familie ist froh, dass wir in einem
relativ dünn besiedelten Land
leben. Die Ansteckungsgefahr ist bei
weitem nicht so groß wie in Europa.
Bei den Farmern ist Corona eigentlich
kein Thema, nur bei den Schulkindern
ist es etwas riskant.
Was ist mit den Ärmsten?
Es gehen mir so viele Gedanken
durch den Kopf, wir sind dankbar,
dass wir alle gesund sind. Im näheren
Familienkreis hat es Corona-Erkrankungen
gegeben, glücklicherweise
mit leichtem Verlauf. Aber wenn wir
etwas weiter schauen, sind doch erheblichen
Schäden zu beklagen,
auch materielle. Tourismus und
Wirtschaft liegen weltweit am Boden.
In den Industrieländern wird
man ja irgendwie abgefangen, aber
bei den ärmsten der Armen, in der
Dritten Welt? Oft wird ja gar nicht
erst getestet, weil kein Geld da ist,
oder die Gelder von der WHO verschwinden
in dunklen Kanälen. Ich
bin überzeugt, es dauert zwar, aber es
wird wieder. Also den Kopf nicht
hängen lassen. Wie jedes Jahr möchte
ich mich bei den Machern der
Grußbrücke bedanken.
Unserer Familie, Norbert, Edelgard
Harms, sowie Stefanie und Dieter
mit Anhang, ein friedliches Weihnachtsfest.
Den Müllers in Wanna,
Euch auch ein frohes Weihnachtsfest.
Dann die Schades, Hamckes
und Kopfs in Wanna, den Cuxhavenern,
der Marinefliegergruppe, und
besonders Dir, Hannelore, habt
friedliche Weihnachten, mit dem
fröhlich sein wird es wohl dieses Jahr
nichts werden, wo Ihr doch den harten
Lockdown habt. Euch allen ein
friedliches Weihnachtsfest, auf dass
das neue Jahr ein besseres wird und
nicht zum Vergessen ist. Bleibt gesund,
bis bald. Siggi und Beate Stein
genommen wurden, später haben
wir auf Dias umgestellt, und noch
später auf die digitalen Medien ...
Also, dann fotografiere mal die Fotos
mit der Digitalkamera, das geht,
schwieriger wird es mit den Dias, an
die Wand werfen ... wo ist denn nur
der alte Projektor, dann ist die Birne
kaputt, Ersatz besorgen usw. Und
dann die passenden Bilder mit meiner
Beate aussuchen, das war wiederum
nicht so einfach. Wäre es nach
ihr gegangen, hätte der Film drei
Stunden gedauert. Es waren dann
nach etwa zehn Tagen Vorbereitung
nur 18 Minuten. Wir haben ihn in
der Skybar während des Empfangs
im TV laufen lassen. Es haben uns
fast alle wiedererkannt. Liegt wahrscheinlich
daran, das wir bereits seit
36 Jahren im Land sind. Am nächsten
Tag haben wir dann noch mit der
Familie am Strand Fotos gemacht. Ja,
das war unsere goldene Hochzeit,
sehr viel Aufwand und dann in sechs
Stunden alles vorbei ... Schade.
Nur Bay Air in der Luft
Bei Frank und Lindsay hatte Corona
positiven Einfluss: Frank hat sofort
angeboten, Medikamente von Südafrika
einzufliegen. So waren manchmal
nur Flugzeuge von Bay Air in
Namibia in der Luft. Die Schule hat
innerhalb von zwei Tagen auf
„Homeschooling“ umgeschaltet,
nachteilig war es nicht, es ging nur
den Eltern manchmal auf die Nerven.
Auch die Zeugnisse waren gut,
also das wurde gut gelöst.
Unsere vier Enkel entwickeln sich
prächtig, Dominique ist im Moment
bei Yvonne in Windhoek, Yvonne
hat sich der Organisation NAWA
(Namibian Animal Welfare Association)
angeschlossen, diese schaut
nach den Pferden, Hunden und Katzen
in den ländlichen Gebieten, geht
raus mit Doktoren, Hunde und Katzen
werden kastriert, Pferde versorgt,
die Einheimischen gehen oft nicht
sehr sorgsam mit den Tieren um. Das
ist nun Dominiques Feuertaufe,
schauen wir mal.
Letztes Jahr war Yvonne Namibias
Dressur-Champion, dieses Jahr
hat sie die Meisterschaft um einen
halben Punkt verpasst. Auch bei
Yvonne und Jacques ging es geschäftlich
wieder bergauf, ihr Vermittlungsbüro
läuft gut, es gibt nur Schwierigkeiten,
die richtigen Leute mit der erforderlichen
Ausbildung zu finden,
wir haben hier ja seit langer Zeit „affirmative
action“ und „black em-
Was soll ich sagen, seit dem 6. November
bin ich auch Mitglied in diesem
Gesangverein! Es macht riesigen
Spaß. Am 16. Dezember singen wir
unter anderem an der Swakopmunder
Mole anlässlich des 250. Geburtstags
von Ludwig van Beethoven.
„Die Himmel rühmen des ewigen
Ehre“, dieses Lied wurde bei
dem ersten Auftritt des Männergesangsvereins
1903 in Swakopmund
ebenfalls an der Mole gesungen.
Auch Yvonne und Frank hatten
sich einige Einlagen ausgedacht, was
begeistert aufgenommen wurde. Es
wurde zusammen mit der Band „Hulapalu“
von Andreas Gabalier, und
„Ich will“ von Helene Fischer gesungen
und parodiert. Verwandte und
einige Gäste schickten Videoglückwünsche,
das war sehr schön, vielen
Dank. Ich hatte eine kleine Fotoshow
von den letzten 50, genauer gesagt
51 Jahren angefertigt. So lange
kenne ich meine Beate. Falls jemand
von den Lesern mal auf so eine Idee
kommen sollte, macht es nicht: Das
bedeutet nämlich Fotos heraussuchen,
wir hatten welche, die noch
mit dem normalen Fotoapparat aufserem
Sohn, es ist dort recht komfortabel,
ein kleiner Swimming Pool
lässt die Temperaturen doch erträglicher
werden. Wir reden hier von 30
bis 35 Grad im Schatten.
Goldene Hochzeit gefeiert
Anfang November stand unsere goldene
Hochzeit auf dem Programm,
wir waren bis drei Wochen vorher
nicht sicher, ob wir sie feiern würden.
Es hat dann aber doch geklappt und
es wurde im Hotel gegenüber mit ca.
45 Gästen gefeiert. Es gab in der Sky
Bar im 7. Stock einen Empfang, mit
Blick über die Lagune bis zum Hafen
in Walvisbay und dem Leuchtturm.
Meine Beate hatte als Überraschung
den Swakopmunder Männergesangverein
für ein Ständchen
bestellt. Es war toll und wurde
von den Gästen mit Freude
aufgenommen. Ich glaube, fast
alle haben begeistert mitgesungen,
als von den „schwer mit den
Schätzen des Orients“ beladenen
Schiffen gesungen wurde, auch
das „Gorch-Fock-Lied“ und Bonny,
die über den „Ozean“ kommt,
durften nicht fehlen.
ge Entschluss. Die Tour sollte zu den
Victoriafällen gehen, sie ist nun verschoben
auf 2021. Auch die anderen
Reisegruppen wurden auf Eis gelegt.
Es war für uns wie für den gesamten
Tourismus ganz schön frustrierend.
Von Dieter Koberg bekamen wir
am Anfang noch recht positive
Nachrichten, leider haben wir von
meinem Schwager erfahren, dass
Dieter Ende September verstorben
ist. Es tut uns sehr leid, haben wir ihn
mit seinen 81 Jahre als sehr vitalen,
sportlichen und positiven Menschen
kennengelernt. Hannelore (Lorchen),
unser herzliches Beileid, doch
wir wissen, du bist ein Kämpfer, Kopf
hoch, wir wünschen dir alles Gute
und viel Kraft, wenn alles gut geht,
sehen wir uns bald wieder.
Ins Erongo-Gebirge
So verging nun die Zeit, große Touren
konnten wir nicht machen, und
jeden Tag am Strand angeln ist irgendwann
auch langweilig. Nach
dem Lockdown fuhren wir direkt ins
Erongo-Gebirge, sahen uns die gewaltigen
Steinformationen an, die
Wind, Sand und Regen in Millionen
von Jahren geformt hatten. Wir waren
schon oft mit Gästen dort, dennoch
ist es immer wieder interessant
und herrlich entspannend, einfach
mal wieder draußen zu sein, weit weg
vom täglichen Leben, mal nur so dazusitzen
und die Stille zu genießen,
morgens nur die Vögel zwitschern
hören ... Nach ein paar Tagen waren
wir wieder zurück, das Leben war
wieder „normal“ – normal? Bei weitem
nicht, überall mussten Masken
getragen werden, überall musste man
seine Handynummer angeben, die
Temperatur wurde gemessen und die
Hände desinfiziert. Aber der Mensch
ist ein Gewohnheitstier. Wir waren
dann noch mal auf der Farm von un-
Siggi und Beate Stein, Walvis Bay Namibia
siggi@buschtrommel-tours.com,
schreiben:
Nach Weihnachten kamen einige
Kreuzfahrschiffe in unseren Hafen.
Wir waren von einigen Touristen
vorab für Tagesausflüge gebucht. Uns
hat das mächtig Spaß gemacht, wir
haben ihnen die Sehenswürdigkeiten
an der Küste, wie Sandwich Harbour
30 Kilometer weiter südlich und die
Monumente in Swakopmund gezeigt,
der wohl deutschesten Stadt
außerhalb Deutschlands – ich meine
auch, noch stärker deutsch als einige
Städte in Deutschland. Hier ist man
noch stolz, Deutscher zu sein.
Am 5. März kamen Hannelore
und Dieter Koberg für eine 14-tägige
Tour. Nachdem wir sie am Flughafen
in Windhoek abgeholt hatten, sind
wir Richtung Süden gefahren, Ihre
Enkelin arbeitete für eine Organisation
bei einer Schule in Rehoboth,
dort stoppten wir und nahmen unseren
Mittagssnack. Am frühen Nachmittag
ging es weiter zum Fish River,
danach nach Lüderitz und dann zu
den Dünen. Dieter hatte sich schon
die ganze Zeit nicht so richtig wohlgefühlt,
wir sind dann in Walvis Bay
in das Welwitchia Hospital. Es wurde
uns sehr schnell klar, es ist was
Ernstes. Nach zwei Tagen stand die
Diagnose fest, es steht nicht gut um
ihn, Dieter wollte sofort nach Hause.
Wir haben dann glücklicherweise
noch einen Flug am nächsten Tag organisieren
können, es war der letzte,
der ging, denn dann war das Land
erst einmal zu.
Corona hielt Einzug. Es galten die
üblichen Regeln, Abstand halten,
Mundschutz tragen, Hände waschen.
Es gab auch die üblichen
Sprüche, wir haben Weltkriege überstanden,
dann haut uns so was doch
nicht um. Glücklicherweise blieb
Namibia lange Zeit weitgehend verschont,
es gab einige wenige Infektionen.
Auch heute stehen wir weit unten
auf der Liste. Unsere Regierung
hat natürlich auch einen Lockdown
verhängt, sechs Monate, so lange
kann man das machen nach unserem
Grundgesetz.
Wir waren zu Hause, konnten
aber nach Walvis Bay oder auch
Swakopmund zum Einkaufen, Angeln
und am Strand Spazieren gehen.
Ein Kreuzfahrtschiff wurde an die
Kette gelegt, 14 Tage Quarantäne.
Hier bei uns an der Küste war das
Epizentrum, wahrscheinlich wegen
des Hafens. Reisegruppen sagten ab.
Auf der Farm des Sohnes
Wir „mussten“ dann zwischenzeitlich
auf die Farm von unserem Sohn,
wir waren nun die „Caretaker“. Mit
einem „Partybus“, einem umgebauten
Unimog mit Zapfanlage und Unimog
hatten wir viel Spaß. So ging die
Zeit dahin, alle unsere Reisepläne,
Oshkosh, Sturgis, Grand River, Los
Angeles und San Francisco, die Familie
besuchen in Kanada, alles mit
viel Liebe und viel Zeit ausgearbeitet,
viele Sachen angezahlt und nun alles
vorbei. Auch unsere Reisegruppe aus
dem Stuttgarter Raum blieb im April
zu Hause, im Nachhinein der richti-
Bei Sandwich Harbour trifft die Wüste aufs Meer. – Der Campinganhänger hält alles bereit, was es braucht. – Familienfoto
anlässlich der Goldenen Hochzeit am Strand. – Angeln war auch während des Lockdowns erlaubt.
Flucht aus dem Alltag in die Region Kavango im Nordosten: Spaß im Partybus auf der Farm des Sohnes.
Das Team der Mediaberatung
wünscht seinen Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern
ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest, ein gesundes neues Jahr und
dankt ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit.
Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG • Kaemmererplatz 2 • 27472 Cuxhaven
Jacqueline
Eichholz
Sibylle
Krogh
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Landers
Aline
de Buhr
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Ohlberger
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Lars
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