Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat am Hadelner Kanal in Otterndorf mehrere Pappeln gefällt. Anwohner und Naturfreunde haben dafür kein Verständnis. Foto: Mangels
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat am Hadelner Kanal in Otterndorf mehrere Pappeln gefällt. Anwohner und Naturfreunde haben dafür kein Verständnis. Foto: Mangels
Kahlschlag an der Schleuse

Ärger in Otterndorf: Warum wurden die Pappeln am Hadelner Kanal gefällt?

von Christian Mangels | 17.10.2022

Otterndorf. Nur noch dicke Stümpfe und ein Haufen Äste sind übrig: Am Hadelner Kanal wurden mehrere Pappeln gefällt - das ärgert viele Otterndorfer.

Werner Simmring ist ein Naturfreund. Der 68 Jahre alte Otterndorf-Stammurlauber geht gern und oft mit seiner Hündin Emma am Hadelner Kanal spazieren. Doch der derzeitige Anblick des Ufers zwischen Kanalschleuse und Beufleth-Brücke stimmt ihn traurig. Grund sind die gefällten Bäume. Wo einst vier mächtige Pappeln standen, ragen heute nur die Stümpfe aus dem Erdreich. Die mit der Motorsäge abgetrennten Zweige und Äste liegen traurig daneben. "Wie ist nur so etwas möglich", ärgert sich der gebürtige Bochumer, der sich in seiner Heimatstadt im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland engagiert. Der Kahlschlag am Kanal verwundert ihn auch deshalb, weil die Kanal-Bäume während des Neubaus der Hadelner Kanalschleuse noch aufwendig mit Verschalungen vor den Belastungen des Schwerlastverkehrs geschützt wurden. "Und nun werden sie einfach abgeholzt."

Bettina S. Dörr, Pressesprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), verteidigt die Abholzmaßnahme. Die vier Pappeln hätten aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden müssen. "Ein Baum war unterhöhlt, bei den anderen war das Wurzelwerk lose und hob die Straße an", erklärt Bettina S. Dörr. Weitere Fällaktionen seien derzeit nicht geplant.

Aber wie passen die Schutzmaßnahmen für die Bäume während der Schleusenbauphase und die aktuellen Baumfällarbeiten zusammen? "Entscheidend war die Verkehrssicherheit", betont die Pressesprecherin. Dem NLWKN hätten dazu auch Gutachten vorgelegen. "In Abstimmung mit dem Baumkontrolleur und der Unteren Naturschutzbehörde wurde entschieden, diese vier Bäume zu fällen", sagt Dörr. Als Ersatz sollen nun 18 Stieleichen gepflanzt werden, so die NLWKN-Sprecherin.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Christian Mangels
Christian Mangels

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

cmangels@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Vorsichtsmaßnahmen

Nach Fall im Kreis Stade: Geflügelpest rückt näher

von Kai Koppe

Eine Überwachungszone, die nach einem Ausbruch in Himmelpforten-Oldendorf eingerichtet wurde, reicht rechnerisch bis auf Cuxhavener Kreisgebiet.

Konzept vorgestellt

Rettungsdienst: Landkreis Cuxhaven plant eigenes Bildungszentrum

von Egbert Schröder

Der Landkreis Cuxhaven will bei der Ausbildung von Notfallsanitätern neue Wege gehen und diese selbst in die Hand nehmen. Anfänglich wird mit tiefroten Zahlen gerechnet. In vier Jahren soll sich die Einrichtung selbst tragen.

Technik, Telemedizin, Zukunft

Von Rettungswagen bis Tele-Arzt: So arbeitet der Rettungsdienst Cuxland heute

von Bengta Brettschneider

Teil 2 unserer Serie über den Rettungsdienst Cuxhaven zeigt, wie Fahrzeuge, Telemedizin und Digitalisierung die Notfallversorgung schneller, effizienter und patientennäher machen.

Zu geringe Schülerzahlen

Hauptschule Altenbruch: Landkreis legt Fahrplan fest - keine neuen Klassen ab 2026

von Egbert Schröder

Das war's: Die Türen der Hauptschule Altenbruch werden sich schließen. Die weitere Vorgehensweise ist weitgehend zwischen Kreisverwaltung und Politik abgeklärt.