Sängerin Ina Müller präsentiert ihr neues Album „6.0“ mit humorvollem Elan und nachdenklichen Tönen. Foto: Sandra Ludewig
Sängerin Ina Müller präsentiert ihr neues Album „6.0“ mit humorvollem Elan und nachdenklichen Tönen. Foto: Sandra Ludewig
Neues Album 6.0

Alte Briefe weg, neues Album da - Ina Müller spricht über Liebe und das Älterwerden

18.11.2025

Ina Müller, die aus dem Landkreis Cuxhaven stammt, räumt alte Liebesbriefe weg, spricht über ihr neues Album "6.0", Humor im Alter und Lebenslust. Offen, witzig und direkt gibt sie Einblicke in Liebe, Kreativität, Tourpläne und die Lage der Kultur.

Ina Müller sortiert aus: In der Radio-Bremen-Talkshow "3nach9" verriet die aus dem Landkreis Cuxhaven stammende Sängerin, dass sie alte Liebesbriefe entsorgt hat - als bewussten Schritt, um sich auf die Endlichkeit vorzubereiten. "Gibt es etwas Deprimierenderes, als mit 80 im Schaukelstuhl zu sitzen und zu lesen, wie geil das Leben mal war?", sagte sie. Auch ihr neues Album "6.0" kreist um Themen wie Tod, Veränderung und Humor im Älterwerden. Gleichzeitig denkt Müller darüber nach, einem Sterbehilfeverein beizutreten. Im Gespräch mit der NORDSEE-ZEITUNG bleibt sie gewohnt offen, direkt und witzig - und spricht über Kreativität, Musik, ihre Tourpläne und die Lage der Kultur in Bremerhaven.

Hast Du schon für Liedtexte mit Künstlicher Intelligenz (KI) experimentiert?

Für meine Zwecke ist die KI noch nicht so weit. Liedtexte brauchen Emotion. Die KI müsste Humor empfinden können. Reime, Betonungen - das geht noch gar nicht. Deswegen glaube ich, dass Comedians noch relativ lange unbehelligt von der KI sein werden. Alles, was wirklich viel Kreativität oder Humor braucht, kannst du noch nicht mit KI bearbeiten. Im medizinischen Bereich ist die KI-Technologie großartig, aber im künstlerischen: Horror.

Jetzt kommt Dein neuntes Album heraus: 6.0 Es gibt immerhin noch CDs und sogar wieder Vinyl.

Ja, wir haben uns auch die Frage gestellt: Wer kauft eigentlich noch CDs? Ich streame oder höre Vinyl. CDs kriege ich zwar häufig noch geschenkt und ich höre die auch noch, aber kaufe ich noch neue CDs?

Ina Müller bespaßt die volle Stadthalle in Bremerhaven. Foto: Lothar Scheschonka

Welche CD war die letzte, die Du bewusst gekauft hast?

Adele. Aber die vorletzte Adele "25". Die letzte schon nicht mehr, da habe ich eine Vinyl gekauft. Das ist bestimmt acht, neun Jahre her. Da konnte man noch in Geschäfte gehen, gucken und kaufen. Wer verkauft heute noch CDs? Selbst Media-Markt und Saturn wollen sie abschaffen.

Trotzdem gibt es das neue Album als CD und sogar auf Vinyl.

Weil viele meiner Leute noch CDs kaufen. Ich glaube aber, es wird das letzte Mal sein. Wir haben viel Aufwand getrieben. Dazu gehörte ein Riesen-Fotoshooting mit einer Fotografin und extra Kulissenbau. Ein Fotobuch für die Doppel-Vinyl, ganz klassisch und handgemacht:

Fotografiert, gelayoutet, gedruckt, gebunden im Schuber - mit Probedruck und allem. Da lacht sich die KI ja tot. Wir haben die Künstlerin Shoko Hara gebeten, für die Single-Auskopplungen "High" und "Mixkassettentage" handgemalte Videos zu zeichnen. Das kostet alles viel zu viel Geld. Aber noch überlassen wir es nicht der KI, das kann beim nächsten Mal schon ganz anders aussehen.

Ob auf der Bühne oder in der Kneipe: Du stehst für handgemacht und live mit Ecken und Kanten.

Ja, absolut. Als ich neulich meinen Song "Gerade so, dass es reicht" im Schellfischposten gesungen habe, hatte ich zur Band noch das Kaiserquartett dazugeholt. Es war so eng, dass die Geigenbogen fast keinen Platz fanden rauf und runter zu streichen. Ich saß zwischen all den Streichern, neben dem alten Klavier. Hinter mir klöppelte der Schlagzeuger, das Cello an meinem rechten Ohr, und sie spielten diese schöne Ballade, dass mir die Tränen kamen. Ich dachte nur: Ina, jetzt bloß nicht heulen! Singen, singen, du hast nur diese eine Chance.

Die Sängerin Ina Müller posiert ganz in Rot für das Cover ihres neues Albums «6.0». Ina Müller präsentiert ihr neues Album «6.0». Foto: Sandra Ludewig/Columbia/Sony Music/dpa

Der Auftritt von Celeste hat Dich wirklich zu Tränen gerührt.

Ja, das schafft sie immer. Celeste ist meine Lieblingssängerin, die war auch schon mal da. Bei Celeste und Adele, da öffnen sich bei mir alle Schleusen. Wäre ich Schauspielerin und hätte eine Szene, in der ich weinen müsste, dann würde ich immer rufen: Kann mal einer kurz Adele abspielen? Und Celeste ist nicht nur eine tolle Sängerin, die ist einfach ein toller Typ und meine Hörempfehlung, aber erst wenn ihr mit meinem neuen Album durch seid.

Bei ihrem Auftritt hast Du nicht mitgesungen.

Nein! Ich singe ja nur bei Songs mit, wo es auch Sinn macht. Bei Popsongs bringe ich gerne mal eine zweite Stimme ein. Aber bei so einem ganz feinen, kleinen Song, wie Celeste ihn singt, würde ich alles zerschmettern. Da verbietet es sich. Also ganz so scharf aufs Mitsingen bin ich dann doch nicht, dass ich nicht spüren würde, wo es Sinn macht.

Die Auswahl der musikalischen Gäste ist sehr von Dir bestimmt, oder?

Ja, die Musikauswahl der Sendung ist mein Steckenpferd. Das macht mir am meisten Spaß. Ich suche die Künstler gemeinsam mit meinem Kollegen Mathias Wallerang aus. Jeder hat einen Topf mit Vorschlägen. Dann treffen wir uns bei mir in der Küche, um die Songs zu hören. Und dann wird eine Auswahl getroffen, was nicht immer so leicht ist. Wie in Beziehungen, und hier auch in Arbeitsbeziehungen, geht es um Kompromisse. Wenn die Auswahl steht, hat jeder noch einen Joker und darf sich einen Künstler wünschen, den der Andere vielleicht nicht gewählt hätte. Aber an sich sind wir uns sehr einig.

Ina Müller sucht immer wieder den Kontakt zum Publikum, wie hier im Jahr 2010 bei einem Konzert auf der Seebäderkaje in Bremerhaven. Foto: Scheer

Deine Schlagfertigkeit ist beeindruckend. Hast Du nie eine Hemmschwelle im Kopf?

Eigentlich ist die Schlagfertigkeit der Grund, warum diese Sendung überhaupt entstanden ist. Ich wollte kein Korsett. Kein klassisches Fernsehen im Studio. Ich wollte eng in einer Kneipe sitzen. Es muss echtes Bier und echte Musik geben. Ich muss den Gästen in die Augen gucken können. Nah dran sein. Ich kann nicht viel, aber schlagfertig sein klappt ganz gut.

Hast Du nie einen Spruch unter der Gürtellinie bereut?

Nein, aber ich musste das lernen. Wenn ich in der Sendung zu früh eine etwas schlüpfrige Frage stelle, dann weiß ich direkt: Ah, da hättest du noch warten müssen. Nehmen wir mal den "Anker am Sack" bei Markus Söder. Der kann natürlich nur zum Ende hin kommen, wenn der zweite Gast da ist. Wenn diese Frage zu früh kommt, dann ist es für alle unangenehm. Ich wusste, jetzt sind wir alle am Chillen. Ich frage nach links, und dann frag ich kurz nebenbei nach rechts, die Frage liegt auf der Zunge und raus ist sie. Geplant war das aber nicht.

Was braucht es für dieses Gespür?

Ich glaube es hilft, keine Angst vor Menschen zu haben, keine Angst, nah dran zu sitzen und sich mal anzulehnen oder die Hand auf den Arm zu legen. Bier trinken hilft, duzen auch und dann alles fragen, was mich interessiert. Bloß nicht ständig über die Konsequenzen nachdenken. Das macht alles kaputt.

Bei vielen Talkshows hört man oft das Gleiche. Du kannst die Gäste schnell öffnen, so dass sie etwas Persönliches erzählen. So war es auch bei Andrea Sawatzki.

Ja, was war das für ein zauberhafter Abend mit Andrea Sawatzki. Wir kannten uns vorher nicht. Aber da war sofort Bam, der Vibe da. Wir hatten ein tolles Gespräch. Am Schluss haben wir mit den Ehrlich-Brothers die Telefonnummern getauscht, und die Brothers haben uns eingeladen, nach Amerika in die Show zu kommen. Das war ein richtig guter Kneipenabend.

Sängerin Ina Müller stellt mit "6.0" ihr neues Album vor - und spricht dabei so offen wie selten über Vergänglichkeit, den Mut zum Loslassen alter Liebesbriefe, ihre enge Bindung an Bremerhaven und die Frage, wie man dem Thema Tod mit Humor und Haltung begegnet. Foto: Sandra Ludewig

Jeder wäre gerne dabei. Nur wie schafft man es in die Show?

Es gibt eine Warteliste. Wir haben nur zwölf Sendungen im Jahr und pro Sendung passen zwölf Gäste rein, maximal 13. Mittlerweile bringen unsere Gäste auch ihre Ehefrauen, Ehemänner, Eltern, gerne mit, das heißt, vier Plätze sind schon mal für Gäste-Family weg. Frau Müller von der Kneipe kriegt noch zwei Plätze. Die Leute sprechen mich an, entweder beim Einkaufen, am Flughafenschalter oder in der Autowerkstatt. Dann lasse ich sie Handynummer und E-Mail-Adresse aufschreiben. So kommt man auf die Warteliste. Es ist wirklich ein ganz subjektives Auswahlverfahren, nicht aussichtslos, aber es kann dauern. Sprecht mich an, aber nicht alle auf einmal.

Mit Deinem neuen Album setzt Du wieder ein Statement. Nach "48" und "55" die "60", ein Konzeptalbum?

Nein, und es heißt 6.0, der Punkt darf an der entscheidenden Stelle bitte nicht vergessen werden. Das ist mein kleiner Gag. "6.0" hört sich einfach moderner, sexyer an, mehr nach Musik. Einfach "60" ohne Punkt dazwischen hätte ich nicht gemacht.

Es heißt: 60 ist die neue 40. Ist da was dran?

Ich kann damit einfach nichts anfangen. Ich fühle mich eigentlich nicht anders als mit 40, sehe morgens beim Zähneputzen im Spiegel aber anders aus, nämlich wie 60. Wie soll das auch funktionieren? Wie soll die 60 das schaffen, auszusehen wie 40?

Aber auf den Fotos siehst Du nicht wie 60 aus.

Das wäre ja auch noch schöner! Ich bin da natürlich richtig angemalt und frisiert, und so wie es bei Immobilien immer heißt: Lage, Lage, Lage, heißt es beim Fotografieren immer: Licht, Licht, Licht! Und je älter man ist, umso mehr Licht braucht es, um ein paar Jahre wegzuleuchten. Es wird nicht groß retuschiert, aber es wird ordentlich Licht draufgehauen.

Wie viel tust Du dafür, fit zu bleiben?

Mit dem Sport ist es bei mir so: entweder ganz oder gar nicht. Entweder laufe ich jeden Tag meine acht Kilometer und bin dann die Sport-Ina. Das kann ich dann schon mal ein halbes Jahr durchziehen. Und es gibt das Gegenteil, wie im Moment, da mache ich nun schon seit fast einem Jahr null, nichts, nada. Und das kann ich leider genauso gut. Das Positive daran ist, dass die Gelenke sich erholen, die Schulterschmerzen weg sind, das Knie wieder Spaß hat.

Sich mal gar nicht zu bewegen, ist wie ein Runterkommen für den Körper. Aber für die Tour muss ich wieder ran, sonst schaffe ich das nicht. Da geht es nur um Kondition, damit ich beim Rumtanzen und Singen nicht anfange zu hecheln und zu keuchen. Und ich gehe auf den Stepper. 60 Minuten Bergsteigen plus Stoffwechsel-Stromweste. Da baue ich zwar nicht genug Muskeln auf, aber das mache ich dann mit 80. Jetzt habe ich dafür keine Zeit.

Für eine Aufzeichnung vom NDR hat Ina Müller 2007 zusammen mit Tanzlehrer und dem damaligen TSG-Bremerhaven-Trainer Horst Beer im Tanzsportzentrum in Bremerhaven ihre tänzerischen Qualitäten gezeigt. Foto: NZ

Du feierst mit den neuen Songs das Leben und die Liebe. Wie hältst Du es denn mit der Liebe?

Also, was ich mittlerweile weiß: Den Traummann, den Idealmann, den Prinzen auf dem weißen Pferd, den gibt es nicht. Und das ist auch gut so, denn sonst hätte ich ja nichts mehr, worüber ich singen könnte. Die Songs "13 Männer" oder "Alte Kerle" polarisieren ganz schön, das freut mich immer.

Hast Du schon Resonanz auf die Songs bekommen?

Ja, die Frauen feiern die Songs ab, und die Männer reagieren doch öfter mal angefasst. Ich hätte gar nicht gedacht, dass sich Männer in der heutigen Zeit noch so triggern lassen von so kleinen, frechen Liedern. Ich singe ja nur über Themen, die mir aufgefallen sind, über die ich lachen muss oder die mich bewegen. Und beim Song "Alte Kerle", da ist mir halt aufgefallen, dass die Männer im Alter doch gerne nochmal ganz von vorne anfangen, einfach nochmal 20 Jahre zurücklaufen, neue Frau, neues Baby, als könnte man damit das Altern aufhalten oder gar den Tod.

Wann kommen Dir die besten Ideen?

In Gesprächen mit Freunden oder generell, wenn ich unter Menschen bin, dann höre oder sehe ich etwas und weiß: Das wäre mal ein Thema. So war es bei dem Song "Mit der stimmt doch was nicht". Mir ist aufgefallen, dass egal ob Frauen 20, 40 oder wie ich 60 sind, wenn sie keinen Mann an ihrer Seite haben, dann stimmt mit denen etwas nicht. Das ist wie ein Makel. Wieso hat die denn keinen? Wieso lebt die allein? Da denkt die Gesellschaft immer noch wie vor 100 Jahren.

Und egal, wie unglücklich Paare in ihrer eigenen Beziehung sind, dieser Moment, wenn die zwei gemeinsam mitleidig auf diese arme Single-Frau runtergucken können, der gibt ihnen genug Kraft, ihren eigenen Horror weiterzuleben. So, und darüber habe ich dann mit Frank Ramond (Songtexter) einen Text geschrieben, und der ist richtig gut geworden.

Es dauert noch, bis Du hier in der Region bist. Bremerhaven steht leider nicht auf dem Tourplan.

Ja, aber da ist Bremerhaven schuld. Wegen der aktuellen Einschränkungen ist ein Konzert für mich unmöglich in der Stadthalle. Und das gerade nach dem letzten Auftritt, der hat so einen Riesenspaß gemacht.

Ich mochte die Stadthalle echt gerne, es bricht mir das Herz. Als mir mein Veranstalter die Tour 2026 vorlegte, habe ich direkt losgebrüllt: Und wo ist Bremerhaven? Spinnt ihr? Das ist meine Heimat. Tja Leute, ich bin ja nun immer zu euch nach Bremerhaven gekommen. Jetzt müsst ihr alle mal zu mir nach Bremen oder Oldenburg kommen. Und für die Stadthalle brauchen wir eine Lösung.

Ina Müller ist schon einige Male in der Stadthalle Bremerhaven aufgetreten. Foto: Lothar Scheschonka

In Bremen (6. März, ÖVB-Arena) und Oldenburg (11. März, EWE-Arena) sind die Auftritte erst 2027.

Ich weiß, das dauert noch, aber der Vorverkauf muss so früh laufen, damit wir die Hallen reservieren und Technik einkaufen können. Das geht heute gar nicht mehr anders. Und die Shows brauchen eine funktionierende Halle, die technisch auf dem neuesten Stand ist. Wie steht es denn jetzt um die Stadthalle?

Es ist noch nicht hundertprozentig klar, wie es weitergeht mit der Stadthalle. Bremerhaven hat Finanzprobleme und muss in den nächsten Jahren viel Geld sparen.

Aber gerade Bremerhaven sollte die Kultur nicht komplett hintenüberfallen lassen. Ein paar Attraktionen gibt es ja noch. Aber die Kultur muss sicher dazugehören. Als Erstes bei der Kultur zu streichen, das wäre einfach dumm.

Das Stadttheater Bremerhaven muss 600.000 Euro einsparen. Dabei ist es schon schmal aufgestellt. Ohne den Förderverein wäre vieles nicht möglich.

Das Theater ist so hübsch. Ich habe richtig schöne Erinnerungen daran. Ich meine, in Hamburg wird die neue Oper ja auch nicht von der Stadt finanziert, das bezahlt der Kühne. Bremerhaven bräuchte auch einen Förderer, der Kohle hat. Sitzt in Bremerhaven nicht Frosta? Die sind doch reich. Dann nennt ihr sie die Frosta-Arena und fertig. Es ist doch wichtig, dass Künstler und Publikum von außen kommen.

Es gibt noch das Theater im Fischereihafen. Aber selbst da ist es finanziell schwierig.

Ja, das ist ein Spielort für die etablierte Kleinkunst. Für Künstler, für die die Stadthalle zu groß wäre. Aber es darf nicht entweder oder sein. Beides muss in Schuss sein. Die Kommunen haben doch alle kein Geld mehr. Keine Stadt gibt gerne Geld für die Kultur aus. Aber es ist das Ende, wenn das passiert, wenn die Kultur stirbt.

Ehrenbürgerschaft in Köhlen für Ina Müller. Bürgermeister Martin Döscher mit Müller und ihrer Mutter. Foto: ls

Dein Heimatdorf Köhlen hatte dieses Jahr auch einen Grund zu feiern: 725 Jahre Ortsjubiläum. Aber eine Ina-Müller-Straße gibt es noch nicht.

Ich bin ja seit vielen Jahren Ehrenbürgerin von Köhlen und habe damals aus Spaß gesagt, dass es nun doch mal an der Zeit wäre, eine Straße nach mir zu benennen. Keine kleine Stichstraße, nicht sowas popeliges, sondern wenn schon, dann eine ordentliche Chaussee. Das ist natürlich ein Gag gewesen, der durch euch, liebe Nordsee-Zeitung, immer mal wieder auftaucht. Ich warte aber wirklich nicht darauf, dass unser Bürgermeister Rainer Müller verkündet, dass für mich nun eine Chaussee freigeräumt wurde. Ich liebe mein Dorf, ob mit oder ohne Straße. Ich meine das von Herzen. Ich würde mich sehr freuen, aber es ist mir wirklich nicht wichtig.

Was bedeutet Dir Köhlen heute noch? In der Doku zum 60. Geburtstag kam Köhlen nicht vor.

Der NDR hatte schon einige Jahre gefragt, ob wir nicht nochmal eine Doku machen könnten. Das haben sie vor 15 Jahren schon mal gemacht, damals auch in Köhlen und mit meiner Mama und meiner Schwester.

Nun ist meine Mama aber über 90 und hätten wir in Köhlen gedreht, dann logischerweise auch bei ihr auf dem Hof. Das ist aber einfach zu viel Aufregung für sie. Und außerdem ist es heutzutage auch nicht mehr ratsam, sein privates Umfeld vor die Kamera zu zerren. Die Zeiten haben sich geändert.

Viele Prominente gratulieren Dir. Über welches Lob hast Du Dich am meisten gefreut?

Eigentlich am meisten über die Zusagen generell. Iris Berben, Campino, Micky Beisenherz oder Guido Maria Kretschmer waren unter anderem dabei, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Da war ich sehr gebauchpinselt, auch über das, was sie gesagt haben. Und ich habe Tränen gelacht, als Guido sagt: Ina ist ein undressiertes Pony, dann der Schnitt und ich laufe in Latzhose und Gummistiefeln im Watschelgang über den Deich. Meine absolute Lieblingsszene.

Von Julia Dührkop

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