Von allen Seiten fanden die Löscharbeiten statt. Leider wurden die Stallungen und das gelagerte Heu und Stroh vom Feuer völlig zerstört. Foto: Lange
Von allen Seiten fanden die Löscharbeiten statt. Leider wurden die Stallungen und das gelagerte Heu und Stroh vom Feuer völlig zerstört. Foto: Lange
Dramatische Rettung

Verheerendes Feuer in der Börde Lamstedt: Gehöft zerstört - Rinder kommen ums Leben

von Redaktion | 18.07.2023

Bei einem verheerenden Feuer in Stinstedt (Börde Lamstedt/Kreis Cuxhaven) sind auf einem landwirtschaftlichen Gehöft die Stallungen vollkommen zerstört worden. Mehrere Tiere kamen bei dem Brand ums Leben. Weitere Tiere konnten gerettet werden.

Ein verheerendes Feuer erschüttert die Börde Lamstedt. Glücklicherweise forderten die Flammen in Stinstedt keine Menschenleben: Drei Bewohner, darunter eine 92-jährige Frau, konnten sich aus dem Wohnhaus retten. Für mehrere Tiere nahm der Brand aber kein gutes Ende. Hinzu kommt ein immenser materieller Schaden.

Schweres Unwetter mit Gewitter in Stinstedt

Am Montagabend gegen 20.10 Uhr hörten Anwohner eines landwirtschaftlichen Gehöfts bei einem schweren Unwetter mit Gewitter einen lauten Knall. Kurz darauf bemerkten sie, wie Rauch aus einem Unterstand direkt an der Scheune aufstieg. Umgehend alarmierten sie über Notruf die Feuerwehr, die bereits nach zwei Minuten am Einsatzort in der Feldstraße eintraf.

Kühe in Scheune in Börde Lamstedt untergebracht

Noch während der Erkundung durch Einsatzleiter Benjamin Neumann schlugen die Flammen bereits aus dem Dach einer mit Heu und Stroh gefüllten Scheune, in der auch mehrere Kühe untergebracht waren. Sofort wurde Großalarm ausgerufen. Zwölf Feuerwehren, der Rettungsdienst und mehrere Polizeikräfte eilten zum Einsatzort.

Drei Menschen retten sich aus Wohnhaus in Stinstedt

Drei Menschen, darunter eine 92-jährige Frau, konnten sich selbst unverletzt aus dem Wohnhaus retten. Sie wurden von der Feuerwehr betreut, während der Löschangriff begann. Schnell fraß sich das Feuer durch das gelagerte Heu und Stroh.

Viele Rinder werden aus brennenden Stallungen gerettet

Nach Eintreffen weiterer Feuerwehren wurde der größte Teil der Rinder aus den Stallungen von den Feuerwehrkräften unter schwerem Atemschutz aus ihren Stallungen ins Freie gerettet. Für fünf Tiere kam jede Hilfe zu spät. Sie verendeten in ihrem Stall. Für andere Tiere kam die Rettung gerade noch rechtzeitig: Drei verschüttete Kälber konnten noch gerettet werden. Unglaublicherweise überlebten alle drei Tiere.

Die unter schwerem Atemschutz geretteten Rinder wurden ins Freie gebracht und auf dem Hof eingekesselt, damit sie nicht weglaufen konnten. Foto: Lange

Ein großer Löschangriff von allen Seiten auf das große landwirtschaftliche Gebäude begann und ging bis in den Dienstagvormittag. Immer mehr Einsatzkräfte wurden alarmiert und rückten zum Einsatzort an. Insgesamt waren 251 Einsatzkräfte, darunter 62 Atemschutzgeräteträger, im Einsatz.

Brandgut wird zum Osterfeuer-Platz gefahren

Noch während des Einsatzes wurde mit einem Bagger ein Teil der Stallungen, die direkt an das Wohnhaus grenzten, abgerissen, um den Brand besser bekämpfen zu können. Mit großen Traktoren wurde das abgerissene Brandgut zum Osterfeuerplatz gefahren und dort weiter abgelöscht. Das Wohnhaus konnte durch Riegelstellung gehalten werden.

Rinder werden auf dem Hof in Stinstedt eingekesselt

Damit die geretteten Rinder nicht weglaufen konnten, wurden sie mit vielen Einsatzkräften eingekesselt. Schirrmeister Christopher Krien von der Feuerwehrtechnischen Zentrale Cadenberge lieferte im Laufe der Nacht reichlich Atemschutzflaschen nach.

Löscharbeiten in Börde Lamstedt dauern über Stunden an

Die Löscharbeiten gingen bis in den Dienstagmorgen. Danach wurde eine Brandwache gestellt. Immer wieder musste an mehreren Stellen des Gebäudes nachgelöscht werden. Die Einsatzstelle sollte erst im Laufe des Nachmittags geräumt werden.

Hat ein Blitz für das Feuer in Stinstedt gesorgt?

Laut Einsatzleiter Neumann besteht die Vermutung, dass ein Blitz in die Stallungen eingeschlagen hatte. Die Polizei nahm die Ermittlungen zur genauen Brandursache auf. Der entstandene Sachschaden wird von der Polizei auf mindestens 250.000 Euro geschätzt.

Retter kommen von überall aus dem Kreis Cuxhaven

Die Liste an Einsatzkräften ist lang. Vor Ort waren die Feuerwehren aus Stinstedt, Mittelstenahe, Lamstedt, Nordahn, Lintig, Meckelstedt, Bülkau, Drehleiter und Umweltzug Langen, Hygiene-Komponente Bad Bederkesa, Ankelohe, Steinau, Nindorf, Moorausmoor, Altbachenbruch, der stellvertretender Abschnittsleiter Cuxhaven Ost-Land Hadeln Meik Kramer, Gemeindebrandmeister Gerhard Tiedemann, Rettungswagen und Notarzt Lintig, die Rettungswagen Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Hemmoor, Verpflegung durch DRK-Helfer vor Ort aus Nordahn und DRK-Ortsverein Stinstedt, eine Tierärztin, EWE-Stromversorger mit Firma EWD und sechs Beamte der Polizei Hemmoor und TOG Cuxhaven.

Von Jürgen Lange

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