Solidarität mit Israel: Rathäuser im Cuxland hissen Flagge - wenn sie denn da ist
Nicht in jedem Rathaus im Kreis Cuxhaven war Israels in Blau und Weiß gehaltenes Hoheitszeichen auf Anhieb zur Hand, als die Niedersächsische Staatskanzlei vor knapp zwei Wochen Beflaggung anordnete.
Am Montag nach dem Massaker, bei dem Terroristen nach bisherigem Kenntnisstand auf israelischem Boden mehr als 1300 Menschen ermordet und eine hohe Zahl von Bürgerinnen und Bürgern verschleppt haben, wurden vor hiesigen Rathäusern die israelischen Farben gehisst.
Hannover setzte den zeitlichen Rahmen
Ein Zeichen der Solidarität, das spontan, allerdings nicht willkürlich gesetzt wurde: Die Cuxhavener Stadtverwaltung verwies auf Nachfrage hin auf eine Anordnung der Niedersächsischen Staatskanzlei. Letztere hatte aus Anlass der Angriffe auf den Staat Israel zu einer landesweiten Beflaggung aufgerufen - "nach Möglichkeit unter Einbeziehung der israelischen Nationalflagge" und für die Dauer von drei Tagen.
Besagten Aufruf habe die Stadt Cuxhaven umgesetzt, bestätigte eine Sprecherin am Freitag. Anderenorts scheiterte die Realisierung nicht am guten Willen, sondern an der Ausstattung: Eine israelische Fahne sei im Hemmoorer Rathaus leider nicht vorrätig gewesen, bedauerte Samtgemeindebürgermeister Jan Tiedemann, der inzwischen nicht nur eine, sondern zwei Israel-Flaggen bestellt hat. Sie sollen nach dem Eintreffen vor den Rathäusern in Hemmoor und in Hechthausen aufgezogen werden.
Nachfrage ist in diesen Tagen offenbar immens
"Es geht darum, ein Zeichen zu setzen", betont Tiedemann, aus dessen Sicht die Vorgänge vom 7. Oktober - das gezielte Töten von Frauen, alten Menschen und Kindern - in der jüngeren Geschichte beispiellos sind. Inzwischen spreche man schon wieder nicht mehr über das kalkuliert erzeugte Leid, sondern räsoniere stattdessen über die Rechtmäßigkeit von Vergeltungsschlägen, kritisierte der Samtgemeindebürgermeister, für den es im Übrigen "nicht mit unseren Werten vereinbar" ist, dass solche Anschläge ideelle Unterstützung erfahren, indem sie (wenn auch nur von einer Minderheit von Menschen) auf deutschen Straßen gefeiert werden.
In Otterndorf hatte man an besagtem Montag eine israelische Flagge zur Hand gehabt. "Wir haben trotzdem noch einmal eine bestellt", teilte Erste Samtgemeinderätin Irene Wischhusen mit: Schließlich wolle man eine Israel-Flagge in ansprechender Größe hissen können, deren Beschaffung sich gegenwärtig aber als gar nicht so einfach erweise. Es gebe aufgrund der Ereignisse einen regelrechten "Run" auf entsprechende Fahnen, das bestellte Exemplar, so Wischhusen, sei inzwischen aber im Zulauf.