Lage auf Grundstücks- und Immobilienmarkt in Cuxhaven und umzu: Riesige Preisspanne
Die Lage auf dem Grundstücks- und Immobilienmarkt in Cuxhaven und umzu ist ermittelt. Veränderungen gibt es bei Baugrund-Verkäufen und Immobilienpreisen. Die Preisspanne ist riesig: Wie viel Bauland und Immobilien zurzeit in Stadt und Kreis kosten.
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte Otterndorf hat den Grundstücksmarkt im Elbe-Weser-Raum auf Basis der notariell beurkundeten Kaufverträge ausgewertet. Demnach ist im Kreis Cuxhaven die Anzahl der Kaufverträge auf dem Grundstücksmarkt im Jahr 2022 um 14 Prozent auf 3505 gefallen. Das waren die wenigsten Verträge in den letzten zehn Jahren.
Besonders seit Sommer 2022 sei die Anzahl der Verträge merklich zurückgegangen. "Interessenten und Verkäufer verhalten sich hinsichtlich gestiegener Zinsen und steigender Baukosten eher zurückhaltend und warten ab", teilt René Jacobsen, vom Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) von der zuständigen Regionaldirektion Otterndorf, mit.
Der Flächenumsatz sank um 11 Prozent auf 1730 Hektar. Hingegen fiel der gesamte Geldumsatz um lediglich 4 Prozenz auf fast 778 Millionen Euro. Das sei ein Hinweis, dass in den einzelnen Verträgen mehr Geld umgesetzt worden sei als bisher.
Trotz leichten Rückgangs der Preiskurve seien die Preise für Eigenheime zum Vorjahr im Elbe-Weser-Raum in den Mittelzentren und am Randbereich der Großstadtlagen zu Hamburg und Bremen um circa 5 Prozent gestiegen. Im ländlichen Bereich sogar bis zu 7 Prozent
Fast die Hälfte der Verträge im Landkreis Cuxhavens betrafen bebaute Grundstücke. Bei 15 Prozent handelte es sich um unbebaute Grundstücke. Wohnungs- und Teileigentum war mit fast einem Viertel und land- und forstwirtschaftliche Flächen mit gut 12 Prozent am Markt beteiligt. Mit über zwei Drittel des geldlichen Gesamtumsatzes dominieren die bebauten Grundstücke.
Wohnimmobilien sind weiter im Preis gestiegen
Wie im gesamten Elbe-Weser-Raum stiegen im Landkreis Cuxhaven die mittleren Preise für frei stehende Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Reihenhäuser und Doppelhaushälften weiterhin an. Im Zuständigkeitsbereich des Gutachterausschusses wurde für Reihenhäuser und Doppelhaushälften mit über 17 Prozent der größte Anstieg auf 231.000 Euro verzeichnet.
Bei Ein- und Zweifamilienhäusern lag die Steigerung bei 6 Prozent auf 245.000 Euro. Die Nachbarlandkreise Osterholz und Stade weisen aufgrund der Randlage zu Bremen und Hamburg höhere Kaufpreise auf. Hier werden im Mittel für Ein- und Zweifamilienhäuser bis zu 350.000 Euro und für Reihenhäuser/Doppelhaushälften bis zu 310.000 Euro verlangt. Niedersachsenweit liegt der Landkreis Cuxhaven weiter im unteren Drittel des Preisniveaus.
Der Verkauf von Eigentumswohnungen sank
Im Bereich der Eigentumswohnungen sind die Zahlen um 14 Prozent auf 674 Verträge gefallen, hingegen der Geldumsatz nur um 10 Prozent auf 156 Mio. Euro. Der mittlere Wohnflächenpreis ist im Kreis Cuxhaven zum Vorjahr mit 2.770 Euro pro Quadratmeter nahezu gleichgeblieben. Je jünger das Baujahr, desto teurer werden die Eigentumswohnungen gehandelt. Für Eigentumswohnungen jüngeren Baujahres wurden im Mittel 4.200 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Die Preise von Eigentumswohnungen sind, wie auch bei Wohnhäusern, abhängig vom Alter, von der Lage im Landkreis sowie von der Ausstattung. Der Landkreis Cuxhaven liegt in der niedersachsenweiten Betrachtung somit unter den Top 10 der hochpreisigen Eigentumswohnungen.
Rückgang beim Verkauf unbebauter Bauflächen
Im Landkreis sind insgesamt 519 Kaufverträge zu unbebauten Bauflächen geschlossen worden. Dies entspricht einem Rückgang zum Vorjahr von fast 20 Prozent. Der Flächenumsatz ist dabei sogar um 33 Prozent eingebrochen. Der Geldumsatz ist hingegen nur um 12 Prozent auf 51 Millionen Euro gefallen, da die Baulandpreise weiterhin durch eine hohe Nachfrage, und durch gestiegene Erschließungskosten beeinflusst werden. Ortschaften, die verkehrsgünstig zu Cuxhaven oder Bremerhaven liegen, werden bei Bauland vermehrt nachgefragt.
Um den Bedarf zu stillen, wird weiter in die ländlichen Regionen ausgewichen. Dort wurden die meisten Bauplätze für den individuellen Wohnungsbau veräußert. Allerdings ist die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 391 Bauplätze gefallen. Der Geldumsatz des individuellen Wohnungsbaus ist hingegen sogar leicht gestiegen. So wurden die meisten Bauplätze in der Samtgemeinde Land Hadeln mit 94 veräußert. In der Stadt Geestland waren es 76 Bauplätzen, gefolgt von der Wurster Nordseeküste und Beverstedt mit 48 und 41 Bauplätzen. Die wenigsten Bauplätze wurden mit 17 und 16 Verkäufen in den Gemeinden Schiffdorf und Hagen im Bremischen registriert.
Die Preise für individuelle Wohnbauflächen sind bei Betrachtung des gesamten Landkreises um über 10 Prozent gestiegen. Daran haben die Kurlagen an der Küste einen erheblichen Einfluss. So stieg der maximale Bodenrichtwert für Wohnbauland in der Stadt Cuxhaven auf 500 Euro pro Quadratmeter. Mit großem Abstand folgt Schiffdorf mit 235 Euro pro Quadratmeter beeinflusst durch die Randlage zu Bremerhaven. Die geringsten Richtwerte liegen in den Samtgemeinden Land Hadeln mit 96 Euro und Börde Lamstedt und 44 Euro.
Unter gesonderter Betrachtung der Kurlagen liegen die Bodenrichtwerte für Mehrfamilienhäuser bzw. Sondergebiete für Erholung in Cuxhaven mit Döse 1.400 Euro und Duhnen 1500 Euro am höchsten.
Landwirtschaft mit erheblicher Spanne
Bei land- und forstwirtschaftlichen Flächen sind im Landkreis Cuxhaven die Anzahl der Verkäufe um 7 Prozent auf 423 Verträge und veräußerte Flächen um 12 Prozent auf 1059 Hektar gefallen. Dennoch stieg der Geldumsatz um fast 16 Prozent auf 25 Millionen Euro. Die Bodenrichtwerte für landwirtschaftliche Flächen sind zum Vorjahr bei Ackerland überwiegend leicht gestiegen und bei Grünland überwiegend gleichgeblieben. Die Spanne der Bodenrichtwerte im Landkreis reicht bei Acker von 2 Euro pro Quadratmeter in der Samtgemeinde Land Hadeln bis zu 4,30 Euro in der Samtgemeinde Börde Lamstedt. Grünland liegt in einem Bereich von 1,30 Euro in der Nordholzer Region bis 2,50 Euro in den Cuxhavener Küstenheiden. Grünland auf Moorboden beginnt hingegen bereits bei 1 Euro.