
Sanierungsbedürftig: Der Bahnhof in Cadenberge bleibt im Fokus
In Cadenberge wird weiter an der Ortsentwicklung gearbeitet. Eine der größeren Baustellen bleibt der Bahnhof. Neue Baugebiete sowie der Ausbau von Erneuerbaren sind in Planung. Neuerdings gibt es sogar ein Bürgerbudget.
Die Gemeindepolitik bleibt in der eingeschlagenen Spur - und setzt auf aktive Weiterentwicklung des Ortes. Und da sind alle Bürgerinnen und Bürger gefragt, ihre Ideen einzubringen. In einem Gespräch beschreiben Bürgermeister Wolfgang Heß, Gemeinderat Jens-Erwin Kwiatkowski und Gemeindedirektor Frank Thielebeule verschiedene Bemühungen. Seit diesem Jahr lobt die Gemeinde ein Bürgergeld aus. Vereine oder einzelne Einwohner sind aufgefordert, Ideen und Verbesserungsvorschläge zu äußern. Im Topf sind 1000 Euro, Einzelmaßnahmen können bis zu 2500 Euro gefördert werden. Die Bandbreite sei groß. Sie könne von der Gestaltung einer Sitzecke bis zur Beschaffung eines zusätzlichen Spielgerätes reichen. "Wir bitten um kreative Ideen und freuen uns, wenn sich die Bürger melden ." Nächster Stichtag für die Beantragung ist der 31. Dezember.
Für den Ortskern hat die Gemeinde ein Verkehrskonzept beauftragt, indem die Verkehrsführung durch externe Planer kritisch beäugt werden soll, um den Verkehr letztlich besonders für Fußgänger, Rollifahrer und Radfahrer sicherer zu gestalten.
Potenzielle Fläche für die neue Feuerwache gefunden
Wo wird die neue Feuerwache in Cadenberge ihr zu Hause haben? Das ist eine wichtige Frage, die die Gemeinde klären muss, und steht kurz vor einer praktikablen Lösung. Der Lidl plant einen Neubaus im hinteren Bereich (früher Trede-von Pein). Daran anschließend gibt es noch ein Grundstück, an dem jetzt die Gemeinde gegenüber dem Eigentümer Interesse bekundet hat, um ausreichend Fläche das benötigte neue Feuerwehrgerätehaus zu haben. Das wäre der ideale Standort, weil von dort aus die Erreichbarkeit von ganz Cadenberge gut gewährleistet sein. Und wenn der Lidl seinen neuen Standort bezogen hat, gibt es auch Wünsche der Gemeinde, den Einkaufsmarkt zu beleben. Bürgermeister Heß: "Was uns noch fehlt, ist ein Drogeriemarkt."
Im kommenden Jahr vermarktet die Gemeinde in Cadenberge am Grenzweg bei der Langenstraße 13 Baugrundstücke, die gedacht sind für Bauherren, die gerne eher ländlich wohnen möchten.
Großer Posten ist der von der Gemeinde erworbene Bahnhof. Bisher sind zunächst Sicherungsmaßnahmen vorgenommen worden, jedoch sei das gesamte Gebäude sanierungsbedürftig. Nachdem es bereits im vorigen Jahr eine sehr gut besuchte Ideenrunde von Bürgerinnen und Bürgern gegeben hatte, soll dies noch in diesem Jahr mit einem weiteren Ideen-Workshop fortgeführt werden. Heß: "Wir müssen Nägel mit Köpfen machen, wie wir den Bahnhof wiederbeleben." Schließlich sei er die Visitenkarten Cadenberges und ortsbildprägend. Vor allem zu diskutieren sei, ob man den hinteren, sehr maroden Bereich abreißt und wieder neu aufbaut.
In Cadenberge soll ein Fernwärmenetz aufgebaut werden. Das entspricht einer Gesamtinvestition von 30 Millionen Euro, von denen nach Abzug von Fördermitteln immer noch 16 Millionen in der Gemeinde bleiben werden. Auch Windenergie und Photovoltaik stehen auf der Agenda des Gemeinderates. So stehe man zum Beispiel in Gesprächen mit Neuhaus wegen Flächen für Wind und Solar an der Bahnstrecke. Einen Austausch gebe es auch mit Oberndorf und der Wingst - und sei sich einig, dass allen Bürgerbeteiligung Aber, so zeigt sich Bürgermeister Heß sicher, könne die Akzeptanz gesteigert werden, wenn man darlege, dass die Gemeinde auch Einnahmen generieren könne.
Baugrund in Geversdorf wird demnächst vermarktet
Auch im Ortsteil Geversdorf tat und tut sich einiges, mit Bürgerbeteiligung hat die Gemeinde dort sehr gute Erfahrungen gesammelt. Aktuelles Positivbeispiel sei das Einbringen von Freiwilligen aus den örtlichen Vereinen bei der Erneuerung der Sanitäranlagen der Ostehalle. Im Zuge des Dorfentwicklungsplanes gemeinsam mit Balje seien in Geversdorf viele Anträge für bauliche Verbesserungen von privater Seite gestellt worden. Sie reichten von Reetdachsanierung bis hin zum Antrag der Kirche, die Kirchturmuhr zu restaurieren. Für 2024 stehe die energetische Sanierung des Heimatmuseums auf der Agenda. Die Gemeinde möchte kommendes Jahr aus diesem Programm Sitzgelegenheiten am Cadenberger Weg, eventuell Arbeiten am Kindergarten Geversdorf gefördert bekommen. Des Weiteren stehen Arbeiten an der Ostehalle an.
Geversdorf soll weiter wachsen. So ist die Gemeinde Cadenberge aktuell in den letzten Zügen, mit dem Baugebiet in die Vermarktung zu gehen. Dabei handelt es sich um 25 innerörtliche Baugrundstücke, die voll erschlossen sein werden. Den Verantwortlichen in der Gemeinde ist es wichtig, dass sämtliche Kosten umgelegt werden. Die Häuslebauer sollen dadurch Planungssicherheit erhalten und nicht in einigen Jahren eine böse Überraschung erleben, weil sie zu Straßenausbauten herangezogen werden. Sicher ist, dass es beim Grundstückskauf einen Kinderbonus geben wird - und zwar 2,50 Euro pro Quadratmeter und Kind.