
Junge Erwachsene aus Cuxhaven-Lüdingworth: Warum Landjugend mehr als ein Hobby ist
Die Lüdingworther Nele Eckhoff (21) und Marc Reielts (22) sind Vorsitzende der örtlichen Landjugend. Im Interview mit Vanessa Grell schildern sie, mit wie viel Spaß sie dabei sind und welche Aktivitäten für die Jugendlichen sie sich einfallen lassen.
Wann sind Sie in die Landjugend eingetreten?
Marc Reielts: Also in der Landjugend bin ich schon, seitdem ich 15 Jahre alt bin.
Nele Eckhoff: Ich bin seit ich 16 Jahre alt bin in der Landjugend.
Wie lange sind Sie schon im Vorstand der Landjugend?
Marc Reielts und Nele Eckhoff: Wir sind seit zwei Jahren im Vorstand.
Wie kam es dazu, dass Sie der Landjugend beigetreten sind?
Nele Eckhoff: Mein Bruder war schon eingetreten und dann bin ich auch mal zu Veranstaltungen mit hingegangen. Das war dann immer ganz lustig und dann bin ich auch eingetreten.
Marc Reielts: Die älteren Freunde haben mich da so mit hineingezogen. Sie haben mich motiviert, in die Landjugend einzutreten. Es war für mich dann auch ganz interessant, was für Programme angeboten werden. Deshalb wurde der Anreiz immer größer, in die Landjugend zu gehen.
Welche Aufgaben haben Sie bei der Landjugend als Vorsitzende?
Marco Reielts: Nele und ich sind die ersten Vorsitzenden, aber insgesamt besteht der Vorstand aus zehn Leuten und eigentlich organisieren wir dann immer alles zusammen, als Team. Wir besprechen dann, wie man das Angebotsprogramm noch erweitern und was man auch selber durchführen kann. Zudem organisieren wir Busfahrten zu den anderen Landjugenden, die sind meistens am Wochenende, wenn irgendwelche Feten stattfinden. Im Winter sind dann noch die Landjugend-Bälle, da besuchen wir uns dann auch gegenseitig.
Welchen Tätigkeiten geht die Landjugend allgemein nach?
Nele Eckhoff: Das fängt meistens mit dem Landjugendball im Februar an, der findet immer in Janssens Tanzpalast statt. Dann veranstalten wir noch ein Osterfeuer einmal im Jahr. Außerdem hatten wir in diesem Jahr noch eine Auto-Orientierungsfahrt. Das ist wie eine Schnitzeljagd mit dem Auto, da muss man Aufgaben lösen und sich an einer bestimmten Route entlanghangeln. Zudem nehmen wir alle vier Jahre an der 72-Stunden-Aktion teil. Im Herbst fahren wir zu anderen Landjugend-Bällen. Außerdem fahren wir noch einmal im Jahr zum Kartfahren.
Marc Reielts: Wir fahren auch noch zur Wiesenfete nach Lamstedt, die von der dortigen Landjugend organisiert wird.
Was macht die Landjugend für Sie besonders?
Marc Reielts: Also ich finde den Zusammenhalt richtig gut. Man trifft immer die Leute, die man kennt. Das ist anders, als wenn man auf einem Samstagabend ganz normal zu Janssens Tanzpalast geht. So hat man immer noch mehr den Zusammenhalt und kann sagen "Ach, wir kennen uns doch auch durch die Landjugend". Das ist ein ganz anderes Verhältnis, als wenn man normal feiern geht - es ist lockerer und die Leute kommen auch gerne zu den Landjugend-Feten, weil die sehr begehrt sind.
Welchen Aktivitäten geht ihr sonst noch in eurer Freizeit nach?
Marc Reielts: Also ich bin Landwirt, bei uns zu Hause auf dem Hof und kann mir dementsprechend meine Freizeit selber einteilen. Ich kann dann die Sache mit der Landjugend ganz gut nebenbei regeln und auch mal Getränke einkaufen oder andere Dinge organisieren.
Nele Eckhoff: Ich bin hauptberuflich Landschaftsgärtnerin und nebenbei bin ich noch in der Freiwilligen Feuerwehr und habe auch ein Pferd. Aber das passt trotzdem alles ganz gut. Jeder aus dem Vorstand übernimmt mal Aufgaben. Da sprechen wir uns immer ganz gut ab.
Was macht das Leben in dieser ländlichen Region für Sie aus?
Marc Reielts: Es wird alles immer lockerer und entspannter gesehen, finde ich. Es regt sich keiner über den anderen sofort auf. Jeder kennt jeden.
Nele Eckhoff: Ich finde das Miteinander sehr schön. Wenn man irgendein Problem hat, kann man immer sofort die Verwandten, Freunde oder Nachbarn fragen, das ist auch nicht schlecht.
Was denken Sie, wie die Zukunft der Landjugend aussieht?
Marc Reielts: Also ich glaube, wir sind noch die Generation, die es gut annimmt. Es werden allerdings leider immer weniger Jugendliche in diesem ländlichen Bereich, die da mitziehen. Unser Altersdurchschnitt bei der Landjugend liegt jetzt so zwischen 21 und 22 Jahren. Wir haben wenig Mitglieder, die unter 18 Jahre alt sind. Das wird später, denke ich, noch zum Problem werden, junge Leute noch wieder heranzubekommen. Aber ich denke, das geht mehreren Vereinen so. Ich denke, dass es in zehn Jahren anders aussehen wird und die Landjugend weniger Mitglieder hat.