Die "Verlierer" des Schietwetters: Regen-Sommer belastet Outdoor-Betriebe im Cuxland
Die schlechten Witterungsverhältnisse der derzeitigen Sommerferien spiegeln sich vor allem in den Besucherzahlen der Outdoor-Angebote im Kreis Cuxhaven wider. Einige sprechen sogar vom schlechtesten Juli der vergangenen Jahre.
Der Regen-Sommer im Cuxland hält weiter an und während Freizeit-Indoor-Angebote immer mehr an Beliebtheit gewinnen, bleiben viele Outdoor-Freizeitaktivitäten dafür auf der Strecke. Niedrige Besucherzahlen und Veranstaltungsabsagen setzen den Betrieben im Cuxland ordentlich zu.
Bemerkbar macht sich das schlechte Wetter auch bei Daniel Weber, dem Betreiber der Wasserski- und Wakeboard-Anlage in Neuhaus. "Das aktuelle Wetter macht uns einen richtigen Strich durch die Rechnung", ärgert sich Weber. "Normalerweise wäre jetzt der Parkplatz voll und ich hätte nicht mal Zeit, einen Kaffee zu trinken. Im Schnitt haben wir gerade 30 Prozent weniger Gäste als im Vergleichszeitraum mit gutem Wetter."

Beim Wake-Garden in Otterndorf versucht man weiterhin, die Situation positiv zu betrachten. Ron Reimers, Betreiber des "WakeGardens" bietet ausschließlich sportliche Aktivitäten im Freien an. Trotzdem: "Wir haben bis jetzt noch keinen Tag zu gemacht. Wir hatten erst große Sorgen, dass bei dem schlechten Wetter keiner kommt. Aber auch bei Regen sind bei uns immer Gäste auf dem Wasser." Doch ganz so spurlos ist das Schietwetter dann doch nicht an ihm vorbeigezogen: "Unsere Umsätze sind schon eingebrochen, aber wir haben kein Minus gemacht. Es ist also keine Vollkatastrophe."
Der schlechteste Juli seit Jahren
Sehr schlecht sah der vergangene Monat dagegen für den Wingster Waldzoo aus. "Das war der schlechteste Juli seit vielen, vielen Jahren", bedauert Zoopädagogin Anika Pinkernell. "Normalerweise genießen die Leute bei uns im Sommer das gute Wetter. Die Gäste können sich bei uns auch unter Dach flüchten, aber natürlich haben wir nicht die Zahlen wie in den vergangenen Jahren." Die Osterferien seien hingegen sehr gut besucht gewesen, ergänzt die Biologin. Jedoch merke man, dass die Sommerferien, die in der Regel noch besser besucht seien, dagegen sehr abfallen.
Golfpark in Neuhaus trotzt dem Regen
Auch beim "Adventure-Fungolfpark" in Neuhaus habe man Einbußen machen müssen, wie Besitzer und Vorsitzender des Gewerbe- und Tourismusvereins Neuhaus Stefan Eichsteller offenlegt: "Im Juli haben wir etwa 18 Prozent weniger Umsatz gemacht." Doch auch bei Regen kommen die Gäste für einen Besuch zum Golfpark. "Einige erzählen, dass sie nur in der Ferienwohnung sitzen und immer ins Schwimmbad gehen, kann man auch nicht jeden Tag machen. Die Leute suchen definitiv nach Alternativen." Um dem Regen zu trotzen und ein nahtloses Spiel zu ermöglichen, haben die Betreiber auf der gesamten Anlage Drainage verlegt, sodass es zu keinem Wasserstau kommen kann. Außerdem werden Regenschirme verliehen und Unterstellmöglichkeiten bieten Platz für bis zu fünfzig Personen.
50. Jubiläum musste abgesagt werden
Vor allem die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH (NHC) hat unter der schlechten Witterung einiges zu verkraften und musste in den letzten Wochen und Tagen einiges umplanen. Der 50. Sommerabend am Meer musste abgesagt werden, nachdem die Stadt die Genehmigung entzogen hatte. "Die Sicherheit des Deiches und der Küstenschutz haben aber immer Priorität. Daher haben wir für diese Entscheidung absolut Verständnis", wie Kurdirektor und Geschäftsführer Olaf Raffel betont.

Outdoor-Angebote seien besonders betroffen
Im Bereich des Familienprogramms seien besonders die Outdoor-Angebote betroffen. "Einige Events können wir gut verlegen. Beispielsweise hat unter anderem das Piratenspektakel im Brunnenhof der Kugelbake-Halle stattgefunden - zwar unter freiem Himmel, aber bei Schauern konnten sich alle schnell unterstellen", erklärt der Kurdirektor. Andere Angebote mussten wiederum bei starkem Regen und Gewitter ausfallen. Dennoch seien die Gäste dankbar, dass die NHC trotz Regenwetter versuche, so viel wie möglich anzubieten."Die Veranstaltungen werden sehr gut angenommen, die Stimmung ist gut und alle haben viel Spaß", berichtet Raffel.
Das überdachte Thalassozentrum "Ahoi!" habe im Juli so viele Gäste empfangen, wie seit 2011 nicht mehr. Laut Olaf Raffel seien die Besucherzahlen in den Freibädern Steinmarne und im Waldfreibad Sahlenburg hingegen gering. "Aber:", ergänzt er. "Die Stammgäste schwimmen trotzdem bei jedem Wetter."