Damit können nicht viele punkten: Geriatrie-Gütesiegel für Otterndorfer Krankenhaus
Bundesweit nur 159 Geriatrien können damit punkten - und die Geriatrische Abteilung im Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf ist eine von nur zehn in Niedersachsen mit diesem Gütesiegel. Was noch mehr zählt: Das Team erntete das Lob der Prüfer.
Gute Nachrichten für Hermann Sverlik und sein Team: Die Abteilung Geriatrie im Krankenhaus Land Hadeln ist vom Bundesverband Geriatrie erneut mit dem "Qualitätssiegel" ausgezeichnet worden. Chefarzt Sverlik sieht dies als "eine große Anerkennung für die gesamte Abteilung und es beweist, dass wir hier Geriatrie richtig machen, großartige Abriet leisten und unsere Patienten optimal versorgen".
Als Geriatrie wird in der Medizin die Spezialdisziplin bezeichnet, die sich mit den körperlichen, geistigen, funktionalen und sozialen Aspekten in der Versorgung von akuten und chronischen Krankheiten, der Rehabilitation und Prävention alter Patienten befasst sowie deren spezieller Situation am Lebensende.
"Wir nehmen in unserer Geriatrie-Abteilung Patienten mit Problemen auf und versuchen sie, so gut es geht, zum Beispiel nach einem Sturz, einer Hüft-OP oder einem Herzinfarkt zu behandelt. Unser Ziel ist es dabei, sie in einem besseren Zustand als vorher nach Hause zu entlassen und ihnen Unterstützung in ihren Häuslichkeiten zu geben," beschrieben die Klinik-Fachleute ihre Arbeit mit den kranken alten Menschen.
Laut jüngster Qualitätsprüfung, scheint das dem Team trotz Personalmangels gut zu gelingen. Das erlangte Siegel sei kein Selbstläufer, sondern dem liege ein hartes Stück Arbeit und viel Aufwand zugrunde, erläuterten Hermann Sverlik, Chefarzt der Geriatrie in Otterndorf, Geriatrie-Fachkraft Jessika Nemitz, Sabrina Oelkers aus dem Projektmanagement sowie Prokurist Michael Merz.

Ein halbes Jahr traf man sich vorher im wöchentlichen Rhythmus und arbeitete die umfangreiche Checkliste ab. Die habe es in sich gehabt. Denn die Anforderungen hätten sich verdoppelt, die Checkliste betrage heute 36 Seiten. "Die Prüfer waren von uns, unserer Arbeit und der Dokumentation begeistert", sagte Sabrina Oelkers, und für Hermann Sverlik war in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung, dass dieses Lob von Kollegen vom Bundesverband gespiegelt wurde, die für die Überprüfung zuständig waren: "Das empfinde ich als enormes Kompliment." Nicht nur als eine von nur zehn Geriatrien in Niedersachsen trage man nun diese Qualitätsauszeichnung, sondern vor allem das Lob des Prüfers freute die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Spezialabteilung mit 21 Betten
Die Geriatrie-Abteilung im Krankenhaus Land Hadeln hat 21 Betten, die gegenwärtig zu 60 bis 70 Prozent ausgelastet sind. Sie besteht neben dem Chefarzt aus zwölf Pflegekräften, von denen sogar vier die große Geriatrie-Zusatzausbildung haben. Dazu kommen acht Physiotherapeuten, sechs Ergotherapeuten plus der Sozialdienst der Klinik.
Unter anderem folgende Fragestellungen mussten für die Überprüfung beantwortet werden: Wie werden hier die Patienten behandelt, wie ist der Umgang mit Problemen, wer ist wie für Abläufe zuständig, wie werden Standards erhalten, was wird für Angehörige getan, was sind Qualifikationsmerkmale, welche Art Fortbildungen werden wahrgenommen?
Angesichts einer immer älter werdender Bevölkerung, sei solch ein Siegel von großer Bedeutung, unterstrich Prokurist Michael Merz und nannte es für die Daseinsvorsorge und die Zukunft der Klinik einen wichtigen Schritt."Für uns ist das kein Ruhekissen", versicherte Chefarzt Sverlik, "denn nach dem Audit ist vor dem Audit."
Das bedeutet das Siegel:
Das "Qualitätssiegel Geriatrie" ist ein von Experten aus der Geriatrie entwickeltes Zertifizierungsverfahren speziell für geriatrische Einrichtungen, mit dem die erfolgreiche Umsetzung des Qualitätsmanagements (QM) in regelmäßigen Abständen unabhängig nachgewiesen wird. Damit können alle qualitätsorientierten geriatrischen Versorgungseinrichtungen ihre Versorgungsqualität dokumentieren. Herausgebende Stelle ist der Bundesverband Geriatrie. Wesentliche Inhalte des Siegels sind Qualifizierung des geriatrischen Teams, Fort- und Weiterbildung, die besonderen Anforderungen an die Infrastruktur in der Geriatrie, die personelle Ausstattung,Patientenorientierung,Entlassmanagement, Datenschutz oder die Verstärkung geriatriespezifischer Aspekte in der Leistungserbringung.