
Gute Baustellen-Neuigkeiten: A27 bei Hagen soll schon bald wieder frei sein
Die Autobahn GmbH hat den Termin für die Freigabe der A27 bei Hagen (Kreis Cuxhaven) bekannt gegeben. Auf der Baustelle werden bereits die Asphaltschichten aufgetragen. Nun wurde erstmals bekannt, was die Sanierungsarbeiten kosten sollen.
Von Jan Iven
Eigentlich werden auf der A27-Baustelle bei Hagen bereits mehrere neue Asphaltschichten aufgetragen, um die Fahrbahn nach der Sanierung des Grabendurchlasses wieder herzustellen. Doch dann muss doch noch einmal der Presslufthammer ran und stemmt den alten Asphalt weiter auf.
Vor einem Monat wurde das marode Rohr entdeckt
"Die Bauarbeiter stellen eine klare Kante her, damit alter und neuer Asphalt sauber abschließen können", sagt Gisela Schütt, Leiterin der Autobahn GmbH mit Sitz in Verden, am Mittwoch, 20. März. Denn die alte Fahrbahn war mit einer riesigen Fräse entfernt worden, die keinen geraden Rand hinterlassen hatte. Das wird nun nachgeholt.

Vor genau einem Monat, am 21. Februar, war bei Routinekontrollen der Straßenmeisterei aufgefallen, dass die Böschung an der A27 zwischen den Anschlussstellen Hagen und Uthlede abgesackt war. Wie sich herausstellte, war der Boden teilweise in ein unter der Autobahn verlaufendes marodes Entwässerungsrohr gefallen. Die gesamte Fahrbahn drohte abzusacken, die Autobahn musste umgehend voll gesperrt werden.

Einen Monat später - mittlerweile wurde das alte Metallrohr durch ein massives Kunststoffrohr ersetzt - ist das Ende der Bauarbeiten absehbar. Immerhin wird die Fahrbahn schon wieder zugemacht. "Wir sind gut vorangekommen", sagt Gisela Schütt zufrieden.
Die Autobahn GmbH hatte befürchtet, dass es wegen der unklaren Wassereinbrüche unter der Autobahn zu Komplikationen hätte kommen können. Stattdessen verlief fast alles nach Plan. Nur die Reinigung des alten Betonausgangs verschob sich etwas, weil ein Unternehmen Terminschwierigkeiten hatte.

Doch nun hat die Autobahn GmbH vorsichtig optimistisch einen Termin für die Freigabe der Autobahn bekannt gegeben. "Wir wollen die Autobahn am Donnerstag, 28. März, wieder freigeben", sagt Gisela Schütt auf Nachfrage. Dann schiebt sie noch ein "voraussichtlich" nach, nur für den Fall, dass noch etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommen sollte.

Doch so gut und schnell wie die Bauarbeiten bisher gelaufen sind, scheint der Termin in einer Woche durchaus realistisch zu sein. Und sollte jetzt doch noch einmal plötzlich der Winter zurückkehren, würde wohl kaum jemand der Autobahn GmbH die Schuld dafür geben. Die Wettervorhersagen deuten aber auch nicht darauf hin.
Nachdem die bis zu neun Meter tiefe Baugrube wieder mit Sand aufgefüllt wurde, stellen die Bauarbeiter nun die Fahrbahn wieder her. Auf den Sand wurde zunächst eine Schotterschicht gelegt. Nun folgen zwei Asphalttragschichten, die 18 Zentimeter dick sind.
Als Nächstes wird eine acht Zentimeter dicke Binderschicht aufgetragen. Abschließend folgt eine vier Zentimeter Deckschicht, die die unteren Schichten schützt und außerdem für eine gute Griffigkeit für den Straßenverkehr sorgt. Insgesamt wird in allen Schichten nach Angaben der Autobahn GmbH fast 1300 Tonnen Asphalt verbaut.
Was kosten die Bauarbeiten?
Das Unternehmen des Bundes äußerte sich nun auch erstmals zu den Kosten für die Sanierung des alten Grabendurchlasses. "Wir planen, knapp unter drei Millionen Euro zu bleiben", sagte Gisela Schütt der Nordsee-Zeitung.
Das ist viel Geld. Doch wie lassen sich die Kosten einordnen? Zum Vergleich: Der Neubau von Autobahnen kostet normalerweise zwischen 6 und 20 Millionen Euro - pro Kilometer! Im Durchschnitt wird bei einem Neubau von Kosten in Höhe von etwa 10 Millionen Euro pro Kilometer gerechnet. In Ausnahmefällen kann sich der Preis sogar auf bis zu 100 Millionen Euro pro Kilometer erhöhen, etwa wenn Tunnel errichtet werden müssen.
Das betroffene Teilstück bei Hagen ist hingegen gerade einmal 70 Meter lang. Doch der Einbau des Rohres für einen Entwässerungsgraben ist relativ aufwendig. Hinzu kommt, dass bei der kurzfristigen Notsanierung keine Ausschreibung für das günstigste Angebot erfolgen konnte. Letztlich ist die Autobahn GmbH froh, dass innerhalb von drei Tagen überhaupt eine Baufirma gefunden wurde, die Kapazitäten umschichten konnte.