
Gute Laune trotz Schlechtwetter: So lief die Frühanreise auf dem Deichbrand-Festival
Offiziell startet das Deichbrand-Festival erst am Donnerstag, 20. Juli. Um möglichst gute Campingplätze zu bekommen, sind viele Besucher schon am Mittwoch zur Frühanreise zum Festival-Gelände gepilgert - früher als von den Veranstaltern gefordert.
Trotz des regnerischen Wetters war auf und vor dem Gelände des Deichbrand-Festivals gute Laune angesagt. Viele feierwütige Besucher starteten in den frühen Morgenstunden und machten sich auf den Weg zum Festival - obwohl die Veranstalter am Morgen darum gebeten hatten, die Anreise um ein paar Stunden nach hinten zu verschieben.
Denn die Deichbrand-Organisatoren verkündeten, dass die Parkplätze erst ab 15 Uhr geöffneten werden sollten. Hintergrund waren die anhaltenden Regenfälle am Morgen und die damit verbundenen aufgeweichten Parkflächen, die so noch abtrocknen und geschont werden sollten. Durch die abgesperrten Parkplätze staute sich der Verkehr rund um das Festival-Gelände kilometerlang.
Laut Stephan Hertz, Pressesprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven, wurden am Mittwoch bereits die Hälfte aller Besucher - 25.000 bis 30.000 - erwartet: "Bis zum Nachmittag lief es aufgrund der Staus holprig."

Angekommen auf den Parkplätzen und dem Wohnmobil-Camp wurde deutlich, dass der Regen dem Untergrund zugesetzt hatte. Matschige Flächen sorgten dafür, dass einige Autos, Bollerwagen und Sackkarren stecken blieben. Mit gegenseitiger Unterstützung halfen sich die Festival-Besucher untereinander und konnten so ihre Transportmittel befreien.
Große und kleine Gruppen auf Pilgerfahrt
Eine Gruppe Festival-Besucher reiste aus dem Emsland an. Für sie startete die Fahrt um 8.45 Uhr. "Wir sind schon seit letzter Woche Donnerstag am Alkoholtrinken. Vor dem Festival hatten wir unser Schützenfest", erzählte Jan Niklas stolz. Ihr Camp besteht aus insgesamt zwölf Besuchern. "Eigentlich waren wir 13, aber einem unserer Kumpels wurde es von seiner Freundin verboten mitzukommen", ärgerte sich Bennet.
Eine 30-Personen-Gruppe machte sich aus Wittmund auf den Weg zum Deichbrand. Sie tranken seit 8.30 Uhr Bier und ließen sich vom Regen wenig beeindrucken. Ein echter Hingucker in ihrem Camp waren die Fliesentische und Sofas, die die Gruppe mit Trailern und Anhängern transportierte. "Wie wir das geschafft haben? Mit viel Willenskraft und Vertrauen. Der Aufbau hat eine Stunde gedauert", berichteten Stian und Jan.

Feierwütige Festivalbesucher aus dem Cuxland
Die Hemmoorerin Alina Kupke machte sich mit ihrer Gruppe um 9.30 Uhr auf den Weg und war um 13.30 Uhr auf dem Festival-Gelände. "Es ist für uns sehr anstrengend. Wir mussten auf dem Nord-Parkplatz unser Auto abstellen und schleppen jetzt von dort unser Gepäck in das Süd-Camp", so die 20-Jährige.
Auch Marko und sein Kumpel Sebastian hatten ordentlich Spaß beim Aufbau ihres Camps. Anderthalb Stunden haben sie bis zum Camp gebraucht. "Wir sind insgesamt sechs Leute. Die anderen bringen aber gerade die Anhänger weg", berichten die beiden Cuxhavener, während sie auf ihrem mitgebrachtem Sofa sitzen, Musik hören und ein kühles Bier trinken. Bock, ihren Pavillon aufzubauen, haben sie nicht - aber was muss, das muss.
Abkühlung erst am Nachmittag
Auch der XXL-Pool war mittlerweile mit Wasser befüllt. Allerdings war der Badespaß schnell beendet: Gegen 19 Uhr strömte Wasser aus dem 1200 Liter fassenden Becken. "Da hat jemand vergessen, den Hahn abzudrehen", erklärt Deichbrand-Marketing-Chefin Lena Zielinski. Helfer sorgten dafür, dass das Wasser abgepumpt wurde.
Von Florian Zinn und Vanessa Grell
