
RE5 & B73: Bauarbeiten auf der Cuxhaven-Hamburg-Strecke - deutlich länger als gedacht
Zwischen Stade und Cuxhaven stehen Bahnreisende und Autofahrer auf der Bremse. Verspätungen und Zugausfälle bei Start Unterelbe, Baustellen auf der B73: Das Ergebnis sind längere Wartezeiten - und das länger als gedacht. Alle Details und Zeitpläne.
Ob auf der Schiene oder der Straße - zwischen Cuxhaven und Stade ist derzeit kaum ein Durchkommen. Zugausfälle, Baustellen, Umleitungen: Wer pendelt, braucht Geduld. Während die Regionalexpresslinie RE5 weiter unter massiven Einschränkungen leidet, bremsen gleich mehrere Baustellen entlang der Bundesstraße 73 den Verkehr.
RE5: Keine Entspannung in Sicht
Seit Wochen häufen sich Verspätungen und Ausfälle auf der Strecke zwischen Stade und Cuxhaven. Das Bahnunternehmen Start Unterelbe führt die Probleme vor allem auf umfangreiche Bauarbeiten an der Schieneninfrastruktur zurück.

Die Arbeiten seien notwendig, um das Netz zu modernisieren, teilte das Unternehmen mit. Doch zusätzliche Störungen, etwa durch kurzfristige Signalfehler oder Weichenprobleme, erschweren den Betrieb weiter. Auch durch Bauzüge auf der Strecke kann es zu verspäteten Abfahrtszeiten kommen. "Die Strecken sind durch Hauptsignale in sogenannte Blockabschnitte unterteilt", erläuterte die Start Unterelbe-Pressestelle. "Ein Zug darf immer nur dann in einen Abschnitt einfahren, wenn dieser frei ist. Dadurch kann es in Einzelfällen zu Wartezeiten vor einem Hauptsignal kommen, beispielsweise bei vorausfahrenden Zügen." Auch ganz kurzfristige Änderungen im Fahrplan sind möglich.
Im November bleibt die Lage angespannt: An fast jedem Wochentag sind weitere Ausfälle, Schienenersatzverkehre und Fahrzeitänderungen angekündigt. Betroffen sind sowohl Pendler aus dem Cuxland als auch Reisende Richtung Hamburg. Vom 3. bis 30. November stehen erneut zahlreiche Bauarbeiten an, die zu Ausfällen, Schienenersatzverkehr und veränderten Abfahrtszeiten führen.

Die Tages-Übersicht über die Bauarbeiten auf der RE5-Strecke
- Bereits am 3. November entfallen abends Züge zwischen Stade und Cuxhaven, ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet.
- Zwischen dem 4. und 5. November kommt es zu Ausfällen im Bereich Hamburg-Harburg bis Hamburg Hauptbahnhof.
- Weitere Beeinträchtigungen folgen am 13. und 14. November, wenn abends zwischen Cuxhaven und Stade erneut Busse statt Züge fahren.
- Auch am 15. und 16. November sind Änderungen bei den Fahrzeiten angekündigt.
- Vom 20. bis 23. November fallen erneut Züge zwischen Hamburg-Harburg und Hamburg Hauptbahnhof aus.
- Am 24. November trifft es wieder den Abschnitt zwischen Cuxhaven und Stade.
- Zum Monatsende, am 25. und 30. November, kommt es nochmals zu Fahrzeitverschiebungen.
B73 Altenbruch: Bauende verschoben
Auch auf der Straße herrscht Frust. Zwischen dem Cuxhavener Kreisel und Altenbruch wird seit Mitte Oktober der Asphalt erneuert. Was zunächst nur wenige Tage dauern sollte, zieht sich nun bis Ende Oktober hin.
Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr korrigierte ihre eigenen Angaben.
Es handelt sich um eine Wanderbaustelle, bei der schadhafte Stellen abschnittsweise saniert werden. Der Verkehr wird per Ampel geregelt, Tempo 50 gilt, Überholen ist verboten.

Hechthausen: Stillstand an der Ostebrücke
Ein weiteres Problem zeigt sich bei Hechthausen: Dort, wo die neue Ostebrücke entstehen soll, geht seit Monaten nichts mehr. Die Baustelle ist abgesperrt, Maschinen stehen still, Bauarbeiter sind verschwunden. Laut der Landesbehörde war mit den schwierigen Bodenverhältnissen nicht zu rechnen. Zusätzlich fehlt Platz auf dem engen Baufeld, um den Aushub zwischenzulagern. Wegen der sogenannten "Ersatzbaustoffverordnung" darf der Boden auch nicht außerhalb gelagert und später zurückgeführt werden - ein bürokratisches Dilemma. Die geplante neue Querung soll frühestens zwischen Herbst 2025 und Winter 2027 entstehen, die Verkehrsfreigabe ist für Sommer 2028 angesetzt.
Düdenbüttel (Landkreis Stade): Großsanierung mit Folgen
Auch im Kreis Stade wird gebaut: In Düdenbüttel erneuert die Landesbehörde seit August die Ortsdurchfahrt der B73 auf einer Länge von 1,1 Kilometern. Das Ziel: mehr Sicherheit, bessere Verkehrsführung und barrierefreie Bushaltestellen. Die Arbeiten laufen in neun Abschnitten - acht davon halbseitig, der letzte mit Vollsperrung im November. Die Gesamtkosten betragen 1,7 Millionen Euro, die Gemeinde beteiligt sich mit rund 90.000 Euro.
Fazit: Eine Region im Baustellenmodus
Ob Zug oder Auto - wer im Norden unterwegs ist, braucht starke Nerven. Baustellen auf Schiene und Straße belasten den Alltag tausender Pendler. Kurzfristige Änderungen, Umleitungen und Staus gehören derzeit zur Routine.
Die Verantwortlichen betonen, dass die Maßnahmen langfristig Sicherheit und Zuverlässigkeit erhöhen sollen. Doch bis es so weit ist, gilt: Stillstand, Wartezeiten und Frust sind für viele das tägliche Begleitprogramm.