Aus geländegängigen Unimog wird das Feuer bekämpft. Foto: Lange
Aus geländegängigen Unimog wird das Feuer bekämpft. Foto: Lange
Feuerwehr-Großaufgebot im Einsatz

Feuer im Naturschutzgebiet in Hemmoor: Brand auf 25.000 Quadratmetern

12.04.2025

Ein gewaltiger Brand in einem Naturschutzgebiet in Hemmoor (Kreis Cuxhaven) erforderte den massiven Einsatz von Rettungskräften. Unterstützt von Landwirten kämpften die Einsatzkräfte gegen die Flammen, während die Ursache noch im Dunkeln liegt.

Zu einem riesigen Wald- und Flächenbrand sind die Einsatzkräfte mehrerer Feuerwehren und Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Freitag (11. April 2025) alarmiert worden. Auf einer großen Fläche breiteten sich die Flammen aus.

Um 17.15 Uhr ging der Notruf aus dem Hemmoorer Stadtteil Hemm ein. Der Jagdpächter des Naturschutzgebietes in der Hemmer Straße hatte eine große Rauchentwicklung gesehen, bevor er den sich durch den Wind schnell ausbreitenden Wald- und Flächenbrand entdeckte.

Großbrand in Hemmoor: Zunächst kleinere Fläche erwartet

Bei der Alarmierung ging die Feuerwehr zunächst von einer Fläche von etwa 2000 Quadratmetern aus. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatte sich das Feuer aber schon deutlich ausgeweitet. Die Feuerwehrleute begannen mit dem Löschangriff aus Tanklösch- und wasserführenden Fahrzeugen. Parallel wurden mehrere Kilometer Schläuche von Hydranten zum Einsatzort verlegt, um zum einen die Tanklösch- und wasserführenden Fahrzeuge mit Wasser zu speisen und zum anderen den Löschangriff weiter auszuweiten. Weitere Fahrzeuge und Kräfte aus Lamstedt wurden nachgefordert.

Kilometerweit müssen Schlauchleitungen vom Hydranten zur Einsatzstelle verlegt werden. Foto: Lange

Zum Schutz der vielen Einsatzkräfte und Atemschutzgeräteträger wurde ein Rettungswagen der DRK-Bereitschaft Hemmoor/Nordleda zum Einsatzort alarmiert. Ebenso wurde die DRK-Bereitschaft Hemmoor angefordert, um die Einsatzkräfte, die zum größten Teil unter Atemschutz den Brand löschten, mit Kaltgetränken zu versorgen.

Über 100 Einsatzkräfte bekämpfen das Feuer auf 25.000 Quadratmetern im Naturschutzgebiet. Foto: Lange

Landwirte stellen Güllefässer zur Verfügung

Mehrere Landwirte unterstützten die Feuerwehren mit großen Güllefässern, die über 18000 Liter Wasser fassen, um die gesamte Fläche zu bewässern. Monitore wurden eingesetzt, während die Bäume, die gesamte Brandfläche und Grabenränder sowie aufgeschüttete Kleierde kräftig zu bewässern. Die abgebrannten Weidepfähle wurden mit Löschrucksäcken, die zur Bekämpfung von Unterholz und als Ausrüstung bei Nachlöscharbeiten eingesetzt werden, nachgelöscht.

Besitzer des Areals ist der Jade-Weser-Port Wilhelmshaven, der das Naturschutzgebiet in Hemm als Ausgleichsflächen nutzt. Die Brandursache und die entstandene Schadenhöhe sind bisher ungeklärt.

Durch den Wind breiten sich die Flammen immer weiter aus. Foto: Lange

Mit einem speziellen Gerät wurde die geschädigte Fläche elektronisch vermessen. Die gesamte geschädigte Brandfläche mit teilweisem Baumbestand beträgt am Ende des Einsatzes 25.000 Quadratmeter (2,5 Hektar). Das entspricht umgerechnet einer Größe von etwa dreieinhalb Fußballfeldern.

Einsatz nach über drei Stunden beendet

Im Einsatz waren etwa 120 Einsatzkräfte der Feuerwehren Althemmoor, Westersode, Warstade, Basbeck, Oberndorf, Wingst und Lamstedt sowie der Gemeindebrandmeister Hemmoor Björn Müller, der Gemeindebrandmeister Land Hadeln Tim Fritsche und sein Stellvertreter Thomas Schmidtke, die DRK-Bereitschaft Hemmoor/Nordleda mit Rettungswagen und Getränkeversorgung, der DRK-Bereitschaftsleiter Friedrich von Saldern, zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei Hemmoor und Landwirte zur Unterstützung mit großen Treckern und wassergefüllten Gülleanhängern. Gegen 20.30 Uhr war der Einsatz beendet und die Einsatzkräfte richteten ihre Fahrzeuge wieder her.

Von Jürgen Lange

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