Kommunalwahl 2026: Konkurrenz für Frank Thielebeule im Land Hadeln
Die Zeichen mehren sich, dass Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule bei der Kommunalwahl 2026 Konkurrenz erhält. Nach Informationen unserer Zeitung will die CDU einen eigenen Bewerber aufstellen. Der Name eines Kandidaten kursiert auch schon.
Es hat was von Pokern: Irgendjemand muss sich als Erster aus der Deckung wagen. Übertragen auf die Kommunalpolitik geht es um die Frage, welche Partei den ersten Zug macht und einen Bürgermeisterkandidaten benennt und aufstellt. Die SPD Land Hadeln hat sich bereits festgelegt: Sie will den amtierenden Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule bei seiner Wiederwahl unterstützen. "Wir sind mit der Arbeit von Frank Thielebeule sehr zufrieden", teilen die Vorsitzenden der SPD Land Hadeln, Maren Wilkening und Jens Langner, in einer Erklärung auf ihrer Homepage mit. "Die Zusammenarbeit in der Vergangenheit war stets vertrauensvoll, konstruktiv und zum Wohl der Samtgemeinde."
Auch Malte Hinck, Vorsitzender der SPD-Samtgemeinderatsfraktion, zeigt sich zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit mit Frank Thielebeule: "Zusammen konnten wir in den letzten Jahren, trotz eines schwierigen finanziellen Umfeldes, einiges erreichen. Wir wollen daher die gute Arbeit in der Samtgemeinde mit Frank Thielebeule als parteilosen und unabhängigen Samtgemeindebürgermeister fortsetzen." Als parteiunabhängiger Kandidat der demokratischen Mitte stehe Frank Thielebeule für eine sachliche, bürgernahe und kompetente Politik, so die Hadler Sozialdemokraten. Bei einer Mitgliederversammlung im Juni soll die Unterstützung von Frank Thielebeule offiziell bestätigt werden.
CDU-Kandidat soll im September feststehen
Der CDU-Samtgemeindeverband Land Hadeln hat sich zwar zur Personalfrage bei der Kommunalwahl 2026 noch nicht öffentlich geäußert, aber es verdichten sich Hinweise, dass die Christdemokraten mit einem eigenen Kandidaten oder einer eigenen Kandidatin ins Rennen um das Amt des Samtgemeindebürgermeisters gehen wollen. Michael Merz, Vorsitzender der Hadler CDU, bestätigt entsprechende Informationen unserer Zeitung. "Wir wollen ein offenes Verfahren starten, bei dem sich jeder bewerben kann", erklärt Merz im Gespräch mit unserem Medienhaus. Ziel sei es, bei einer Mitgliederversammlung im September einen eigenen Kandidaten oder eine Kandidatin aufzustellen.
Michael Merz selbst gilt als aussichtsreicher Anwärter für die Position des Samtgemeindebürgermeisters, wie aus CDU-Kreisen zu hören ist. Der 55-jährige Verwaltungswirt aus Otterndorf, der in der Finanzabteilung des Landkreises Cuxhaven arbeitet und dort den Fachbereich "Zentrales Controlling & Beteiligungen" leitet, ist seit 2006 Mitglied der CDU und blickt bereits auf eine langjährige kommunalpolitische Erfahrung zurück. Er gehörte in früheren Legislaturperioden der CDU-Fraktion der Samtgemeinderäte Am Dobrock und Land Hadeln an, häufig in führender Position, und engagierte sich außerdem im Gemeinderat Bülkau. Aktuell ist er hinzugewähltes Mitglied im Ausschuss für Finanzen und wirtschaftliche Angelegenheiten der Samtgemeinde Land Hadeln und im Finanzausschuss der Stadt Otterndorf.
Angesprochen auf eine mögliche Kandidatur, gibt sich Merz (noch) zurückhaltend. Sein Entscheidungsprozess sei noch nicht abgeschlossen. "Ich werde mich in den nächsten Wochen entscheiden, ob ich eine Bewerbung abgebe oder nicht", erklärt der in Otterndorf lebende Finanzexperte. Es ehre ihn auf jeden Fall, mit dem Posten des Samtgemeindebürgermeisters in Verbindung gebracht zu werden. "Das ist ein herausragendes Amt mit großem Einfluss."
Bei der Kommunalwahl 2021 hatte die Hadler CDU die Kandidatur von Frank Thielebeule als Nachfolger des früheren Samtgemeindebürgermeisters Harald Zahrte noch unterstützt. Vier Jahre später hat sich das Verhältnis zwischen den Christdemokraten und dem Verwaltungschef sichtlich abgekühlt. Das zeigte sich unter anderem bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung im Februar. Dort hatte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Samtgemeinderat, Hans-Peter Weber, den Samtgemeindebürgermeister überraschend hart kritisiert und ihm zumindest eine Teilschuld an der finanziellen Schieflage der Samtgemeinde gegeben. Michael Merz möchte sich dieser persönlichen Kritik nicht anschließen, verteidigt aber die mögliche Aufstellung eines eigenen Kandidaten oder einer eigenen Kandidatin. "Wenn alles gut wäre, würden wir das nicht machen", erklärt Merz. Er sei nicht glücklich, wie sich manche Dinge in der Samtgemeinde entwickeln.
Bleibt noch die Frage, welche Richtung die Grünen auf dem Weg zur Samtgemeindebürgermeisterwahl im Herbst 2026 einschlagen wollen. Unterstützen sie Amtsinhaber Frank Thielebeule? "Wir werden uns Zeit lassen mit der Entscheidung, ob wir eine eigene Kandidatin oder einen Kandidaten ins Rennen schicken oder ob wir gemeinsam mit anderen Parteien einen Kandidaten unterstützen wollen", sagt Sabine van Gemmeren aus dem Vorstand von Bündnis90/Die Grünen. Der Ortsverband Land Hadeln könne sich auch gut eine Frau für das höchste Amt in der Samtgemeinde vorstellen, so die Vorstandssprecherin der Hadler Grünen.
Auch die Hadler FDP hat sich noch nicht entschieden, ob sie Thielebeule oder einen CDU-Kandidaten unterstützen will. "Wir haben noch so viele wichtige Baustellen offen und herausfordernde Aufgaben zu bewältigen, da ist eigentlich noch gar keine Zeit, sich über diese Frage Gedanken zu machen", sagt Carsten Nickel, Sprecher des FDP-Ortsverbands Land Hadeln.