Elke Oellerich erzählte den Besuchern die Geschichte des Kranichhauses. Foto: Fischer
Elke Oellerich erzählte den Besuchern die Geschichte des Kranichhauses. Foto: Fischer
23. Nacht der Kultur

Kulturbegeisterte Nachtschwärmer flanieren durch die Straßen der Medemstadt

von Tim Larschow | 27.08.2023

Entspannt Kunst und Kultur genießen, in lockerer Atmosphäre mit Menschen ins Gespräch kommen und durch Otterndorf bummeln: Das ermöglichte die 23. Nacht der Kultur, die am Freitag, 25. August, viele Menschen auf die Straßen und in die Museen lockte.

Zwischen 18 und 22 Uhr öffneten elf Einrichtungen ihre Pforten. Trotz des eher durchwachsenen Wetters flanierten wieder viele Kulturinteressierte durch die Straßen Otterndorfs. Besondere Anziehungspunkte waren das Kranich- und Voß-Haus, wo die Gäste unter anderem mit einem Glas Wein empfangen wurden.

Um 20.30 Uhr fand eine Führung durch das Kranichhaus statt. Elke Oellerich, die seit sechs Jahren ehrenamtlich im Museum tätig ist, führte die Gruppe durch das historische Gebäude. "Das ist heute meine erste Führung, ich bin ein bisschen nervös, aber ich freue mich sehr", sagte Oellerichs vor der Führung. Grund zur Nervosität gab es allerdings nicht. Das Feedback der rund 25 Teilnehmer war durchweg positiv. Aber nicht nur Oellerichs und die vielen Besucher brachten Leben ins Haus, sondern auch Jan Beckebrede vom Kehdinger Geschichtskontor, der die Arbeit mit Rechenbrett und Rechenpfennig demonstrierte.

Die Gäste wurden herzlich begrüßt

Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren während der Museumsnacht in den Kultureinrichtungen
im Einsatz, etwa in der Puppenstube, im Voß-Haus, im Torhaus und beim Mahlwerk. Doch es gibt auch ein Problem. Das Torhaus in unmittelbarer Nähe des Otterndorfer Skulpturenparks zeigte die Ausstellung "Landwirtschaft im Kreis Labiau einst und jetzt" und servierte ostpreußische Spezialitäten. Besonders die kleinen Gäste wurden herzlich begrüßt. Die Erwachsenen schwärmten vor allem vom Bärenfang, einem ostpreußischen Likör aus Honig, Gewürzen und Schnaps. Doch Hubertus Springer, der am Freitagabend die Gäste begrüßte und Führungen durch das Museum im Torhaus anbot, hat ein Anliegen. Seine familiären Wurzeln liegen in Ostpreußen, deshalb engagiert er sich unter anderem im Torhaus. "Leider gibt es immer weniger Unterstützer. Wir sind für jede Hilfe dankbar", sagte Springer. Das Torhaus Otterndorf mit der Sammlung Labiau/Ostpreußen ist immer mittwochs von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet.

Stimmungsvoll beleuchteter  Skulpturenpark
Nach dem Besuch des Torhauses lud der stimmungsvoll beleuchtete Skulpturenpark im Amtsgerichtsgarten zu einem Spaziergang ein, um den Abend ausklingen zu lassen. Zum Bedauern vieler Nachtschwärmer war die Wohnung des ehemaligen Amtsgerichtsdirektors Erich Möbus nicht geöffnet - denn hinter den Backsteinmauern des Gerichtsgebäudes schlummert ein Kleinod. Fast jeden Winkel hatte der 2017 verstorbene Jurist mit Bildern, Objekten, Designermöbeln und Teppichen gefüllt. Seit 1958 soll Möbus die Kunstwerke, darunter Volkskunst aus Polen, Asien und Afrika, zusammengetragen haben. Nach Auskunft des Kulturbüros der Stadt Otterndorf wird jedoch an einem Ersatztermin gearbeitet.

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Tim Larschow

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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