Die Samtgemeinde Börde Lamstedt startet ein wegweisendes Pilotprojekt zur Verbindung von Ganztagsbetreuung und Jugendarbeit. Foto: Egbert Schröder
Die Samtgemeinde Börde Lamstedt startet ein wegweisendes Pilotprojekt zur Verbindung von Ganztagsbetreuung und Jugendarbeit. Foto: Egbert Schröder
Pilotprojekt

607.000 Euro Projekt für die Börde Lamstedt: Bauspielplatz für die Ganztagsbetreuung

von Bengta Brettschneider | 12.12.2025

Die Börde Lamstedt startet ein innovatives Pilotprojekt zur Verbindung von Ganztagsbetreuung und offener Jugendarbeit. Ein Bauspielplatz des Paritätischen soll ab 2027 Kinder fördern und neue Bildungswege eröffnen.

Auf der Samtgemeinderatssitzung der Börde Lamstedt am 11. Dezember 2025 in Stinstedt wurde die Einrichtung eines neuen Betreuungsangebots im Rahmen der Ganztagsbetreuung beschlossen. Dies tritt zum Schuljahresbeginn 2026/27 in Kraft. Ab dem 1. August 2027 soll der "Bauspielplatz" an der Bremervörder Straße 25, der Parkplatz des ehemaligen Penny's, mit Leben gefüllt werden. Dort soll die Ganztagsbetreuung der Schule mit der offenen Jugendarbeit verbunden werden, in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Cuxhaven. 

"Wer nicht anfängt, wird nicht fertig", zitiert Kerstin Tiedemann (Bürgerliste Börde Lamstedt) ihre Großmutter. Es sei an der Zeit, ein Projekt in die Wege zu leiten, um Ganztag und Jugendarbeit zu verbinden. Gleichzeitig würdigte sie die langjährige Arbeit von Marina Holsten, die die Jugendarbeit in Lamstedt über Jahre hinweg geprägt hat und sich oft an die Politik gewandt hatte, mit der Bitte um Unterstützung. 

Fördermittel für die Börder Lamstedt

Die Finanzierung erfolgt teilweise über das Landesförderprogramm ZILE-Basisdienstleistungen, das rund 65 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten von insgesamt 607 000 Euro abdeckt. Weitere 20 Prozent der Kosten werden über Fördermittel des Landkreises Cuxhaven für Jugendräume bereitgestellt. Der verbleibende Eigenanteil von 123.000 Euro wird von der Samtgemeinde getragen. Für den laufenden Betrieb sind die Stellen der Jugendpflegerin und eines Bundesfreiwilligendienstlers vorgesehen, sodass keine zusätzlichen Personalmittel benötigt werden.

Die Grundschule Börde Lamstedt: Zukünftiger Standort des innovativen Bauspielplatz-Projekts zur Verbindung von Ganztagsbetreuung und Jugendarbeit. Foto: Rohde

Die Wählergemeinschaft "Wir für die Börde" brachte einen Ergänzungsvorschlag ein, das Gelände des ehemaligen Penny-Marktes, auch für mögliche Wohnnutzungen zu prüfen. Dafür hätte jedoch die Beschlussvorlage geändert werden müssen. Samtgemeindebürgermeister Frank Springer äußerte Bedenken wegen möglicher Lärmschutzprobleme, um Verzögerungen des "Bauspielplatz"-Projekts zu vermeiden. Auch Volker Thiel vom Bau- und Ordnungsamt der Börde Lamstedt schätzte, dass es dadurch zu einer etwa dreimonatigen Verzögerung kommen könnte. "Wir für die Börde" zog die formelle Abstimmung daraufhin zurück, wies aber darauf hin, dass in das Protokoll aufgenommen werden soll

Jugendparlament in Findungsphase

Parallel befindet sich das Jugendparlament der Börde in der Findungsphase, das künftig eine wichtige Rolle bei der Mitgestaltung der Jugendarbeit spielen soll.

Ein Kooperationsvertrag mit dem Landkreis Cuxhaven und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. wird derzeit vorbereitet. Ziel ist es, ein qualitativ hochwertiges Betreuungs- und Bildungsangebot zu schaffen und die strukturelle Verbindung zwischen Schule und Jugendarbeit langfristig zu sichern. Die maximale Kapazität des Bauspielplatzes ist derzeit auf 63 Kinder ausgelegt, um eine kontinuierliche und bedarfsgerechte Betreuung zu gewährleisten.

Das Projekt ist ein Pilotvorhaben, das zeigen soll, wie Ganztagsschule und offene Jugendarbeit eng verzahnt werden können und gleichzeitig Raum für Bildung und soziales Lernen bieten, so dass Chancengleichheit für alle Kinder entsteht. 

Neue Zeiten: Der Schriftzug "Samtgemeinde" am Lamstedter Rathaus wird entfernt werden müssen, wenn es zur Bildung einer Einheitsgemeinde kommt. Seinen Beitrag zur Neustrukturierung hat der Lamstedter Gemeinderat mit einer Mehrheitsentscheidung in dieser Woche geleistet. Foto: Egbert Schröder

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Bengta Brettschneider

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