Ökologische Vielfalt im Landkreis Cuxhaven durch innovatives Projekt
Ab 2026 haben Landwirte die Möglichkeit, Flächen für die Artenvielfalt und eine Biotopvernetzung zur Verfügung zu stellen. Der Kreistag hat den Weg zur Finanzierung eines besonderen Projektes geebnet. Ein anderes Programm läuft dagegen aus.
"FABIAN" - diese Abkürzung steht für "Förderung der Artenvielfalt und Biotopvernetzung in der
Agrarlandschaft Niedersachsen". Mit Beginn des neuen Jahres wird sich auch der Landkreis Cuxhaven an diesem Projekt beteiligen und lässt dafür ein anderes Programm auslaufen.
Seit nunmehr zwölf Jahren hat der Landkreis das "Programm zur Förderung von Blüh- und Huderstreifen" angeboten. Dieses war darauf ausgerichtet, dass Flächeneigentümer auf freiwilliger Basis einen Ackerrandstreifen von mindestens drei Metern Breite zur Verfügung stellen und dieser dann mit einer sogenannten "artenreichen Saatmischung" bestellt wird.
Resonanz hielt sich zuletzt in Grenzen
Die Resonanz ist mittlerweile nach einer guten Beteiligung in den ersten Jahren überschaubar. Waren es zu Beginn noch rund 100 Anträge, die eingereicht wurden, so sind es inzwischen keine zwei Dutzend mehr, auch wenn dadurch immerhin noch eine Fläche von rund 17 Hektar im Kreis Cuxhaven abgedeckt wird.
Doch jetzt müssen und können potenzielle Antragsteller umsatteln, denn der Kreistag hat sich in seiner Sitzung vor Weihnachten dafür ausgesprochen, sich am "FABIAN"-Projekt mit einem Betrag von 25.000 Euro pro Jahr zu beteiligen. Positiver Nebeneffekt: Die Fördersumme kann durch eine Anteilsfinanzierung der "Bingo-Umweltstiftung" von weiteren 25.000 Euro erhöht werden. "Der bisherige Ansatz im Haushalt von
jährlich 45.000 Euro kann entsprechend reduziert und somit ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung geleistet
werden", rechnet der Landkreis auch das Sparpotenzial vor.
Nach Angaben der "Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen" werden im Rahmen des Projektes "praktikable
Maßnahmen zum Artenschutz und der Biotopvernetzung auf landwirtschaftlich genutzter Fläche" gefördert. Neben Blühflächen, Feldvogelinseln und verschiedenen Maßnahmen für Rebhuhn und Hamster würden auch innovative Ideen - wie die sogenannten "Insektenwälle" - umgesetzt.
Rund 100 Betriebe haben sich beteiligt
Landwirtschaftliche Betriebe, die sich beteiligen wollen, erhalten ein Entgelt und werden bei der Umsetzung von Experten beraten und unterstützt. Das Projekt wurde nach Angaben der Stiftung ursprünglich in "drei naturräumlich unterschiedlichen Landkreisen" angeboten, aber es soll auf weitere Kreise ausgedehnt werden. Ein zentrales Ziel sei die Umsetzung von "unkomplizierten, ökologisch sinnvollen und ökonomisch effizienten Maßnahmen in der Agrarlandschaft".
In diesem Jahr hätten rund 100 landwirtschaftliche Betriebe am Projekt teilgenommen und auf einer Fläche von 250 Hektar Maßnahmen zum Artenschutz und zur Biotopvernetzung umgesetzt. Im kommenden Jahr sollen im Cuxland insbesondere die Anlage von Blühflächen, Getreidestreifen, Feldvogelinseln, Erbsenflächen, Altgrasstreifen und Insektenwällen gefördert werden.
Blühmischungen und Rückzugsräume
Hinter den Begriffen verbergen sich unter anderem nicht geerntetes Getreide, das im Winter vielen Tierarten Nahrung und Deckung bietet, das Stehenlassen eines Grasstreifens als Rückzugsraum für verschiedene Tiere, die nach der ersten Mahd ihr Habitat verloren haben, oder auch das Ausbringen von artenreichen Blühmischungen auf erhöhten Bodenstreifen, damit in diesem Areal Insektenarten ihre Bruthöhlen anlegen können.
Nähere Informationen über das Projekt gibt es im Internet unter www.fabian-projekt.de.