Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung: Der anhaltende Regen am Wochenende hält diese Feierwütigen nicht von den Konzerten ab. Foto: Keck
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung: Der anhaltende Regen am Wochenende hält diese Feierwütigen nicht von den Konzerten ab. Foto: Keck
Mit verfrühter Abreise

Regen, Matsch, "Filmriss" und "Wölfe": Das war das Deichbrand-Wochenende

von Vanessa Grell | 23.07.2023

Das Deichbrand-Festival 2023 ist schon wieder Geschichte. Bereits am Sonnabend reisten viele Besucher aufgrund des Regens ab. Am Sonntag nahm diese Bewegung weiter zu. Doch der Regen und der Matsch erschwerte die Abreise.

Ab Sonnabendmittag regnete es beim Deichbrand 2023 durchgängig. Die ersten Zelte und Pavillons hielten dem Wasser nicht mehr stand. Das schlechte Wetter bewegte viele Besucher dazu, frühzeitig abzureisen. Andere hingegen wollten sich die Auftritte von "K.I.Z" und "Kontra K" nicht entgehen lassen und sorgten für Stimmung.

Alles, was gegen nasse Füße hilft

Auch während der beiden Konzerte am Abend regnete es durchgehend. Die Böden und Wege waren aufgeweicht. Neben den Regenponchos, die den Körper trocken halten sollten, mussten die Festival-Besucher sich auch Gedanken um ihre Füße machen. Viele hatten nur Sneaker (Turnschuhe) dabei, die dem Regen nicht standhalten konnten und schnell durchnässten. Einige griffen zu den Schuhüberziehern aus dem Aldi. Andere wurden kreativ: So sah man Regenponchos oder Aldi-Tüten, die mit Gaffa-Tape um die Schuhe gewickelt waren. Damit ließen sich auch die Konzerte einigermaßen trocken überstehen.

Festival-Besucher ziehen ihr Gepäck durch den Matsch. Der Regen erschwerte die Abreise, die etliche Deichbrand-Gänger schon am Sonnabendabend antraten. Foto: Keck

"K.I.Z" und "Kontra K" sorgen für Partystimmung

Als "Frühsportspecial" trat am Sonnabendmorgen Alexander Marcus auf, der große Menschenmassen in das Infield zog. Die beiden letzten Acts am Sonnabend hoben auch noch einmal die Partystimmung an. Tausende Fans sammelten sich vor den Bühnen der Acts. Wer bei "Kontra K" einen guten Platz ergattern wollte, musste schon zwei Stunden im Voraus an der Water Stage sein. Viele verfolgten von dort aus über die Bildschirme neben den Bühnen das "K.I.Z."-Konzert. 

"K.I.Z" brachte die Menge mit ihren Klassikern wie "Filmriss" oder "Bier" zum Toben. "Kontra K" sorgte mit "Puste sie weg" oder "Wölfe" für gute Stimmung. Nach den Konzerten leerte sich das Infield schlagartig und die Besucher strömten zurück in ihre Camps.

Rapper Kontra K, einer der Deichbrand-Headliner 2023, zeigt sich gut gelaunt beim Auftritt in der Nacht zu Sonntag. Foto: Keck

Deichbrand-Abreise am Sonntag

Wer am Sonntag abreisen wollte, musste schon am frühen Morgen mit langen Staus und matschigen Wegen rechnen. Sowohl auf den Parkplätzen, als auch in den Wohnmobil-Camps sorgten die durchnässten und rutschigen Wege dafür, dass sich viele Abreisende festfuhren und von der Verkehrscrew herausgezogen werden mussten.

Probleme beim Transport vom Deichbrand-Gelände

Außerdem hatten viele Besucher sichtlich Probleme beim Transportieren ihres Gepäcks. Koffer und Bollerwagen mussten durch tiefe Schlammfurchen gezogen werden und blieben teilweise stecken. Trotz der großen Abreisewelle am Sonntag war vor den Bühnen noch einiges los. "The BossHoss" zogen die Besucher ins Infield und animierten die Menge zum Mittanzen und Mitsingen. Bei diesem Konzert spielte sogar das Wetter mit und die Sonne ließ sich wieder blicken. Es blieb in der Folge trocken. Das Gelände hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon zu sehr gelitten und glich einer Matsch-Arena.

Verkehrschaos am Sonntag: In und um Wanhöden bildeten sich am Sonntag kilometerlange Staus. Auf den Parkplätzen mussten Autos aus dem Matsch gezogen werden. Foto: Keck

Fazit der Johanniter zum Deichbrand 2023

Für die Johanniter hatte das Wetter einen Vorteil: "Durch den Regen hatten wir keine Hitze-Notfälle", freute sich Oliver Bruse, Pressesprecher der Johanniter. Stand Sonntag, 8 Uhr, hatten die Johanniter 2570 Patienten. "Zwei Drittel davon waren kleinere Fälle wie Blasen an den Füßen, Pflaster oder andere kleine Wunden", so Bruse. Ein Drittel seien schwerwiegendere Verletzungen wie Prellungen, Fälle wegen Alkoholkonsums oder Kreislaufprobleme gewesen. Etwa 80 Festival-Besucher mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht. Das Fazit von Johanniter-Pressesprecher Bruse: "Wir sind mit der Gesamtsituation zufrieden."

Deichbrand-Veranstalter nicht erreichbar

Wie der Veranstalter das Festival 2023 erlebte, ist bislang noch nicht bekannt. Bis Redaktionsschluss zeigten sich weder Deichbrand-Macher Marc Engelke noch die Pressestelle in der Lage, ein erstes Fazit zu ziehen und einen Ausblick zu geben. Entsprechende Anfragen aus unserem Medienhaus liefen ins Leere und blieben bis zum Abend unbeantwortet.

Wanhöden ist zu einer Festival-Stadt geworden. Das Deichbrand lockte wieder täglich bis zu 60.000 Menschen an. Foto: Mario Schwedler/AirPixOne

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Vanessa Grell

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

vgrell@no-spamcuxonline.de

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