Rekordgeburt auf der Helgoländer Düne: 1000. Kegelrobbe zur Welt gekommen
In der aktuellen Wurfsaison 2024/2025 wurde auf der Helgoländer Düne ein historischer Meilenstein erreicht: Die 1000. Kegelrobbe wurde dort geboren.
Eine erfreuliche Nachricht aus der Helgoländer Kinderstube: In der Wurfsaison 2024/2025 wurde die 1000. Kegelrobbe auf der Helgoländer Düne geboren - ein Rekord, der die hohe Bedeutung der Insel als Brutstätte für diese einzigartigen Tiere unterstreicht. Die Gemeinde Helgoland, der Helgoland Tourismus-Service und der Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e.V. haben diese Nachricht in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Obwohl die Wurfsaison noch nicht abgeschlossen ist, stehen die Zählungen schon jetzt auf Rekordniveau. Laut der Pressemitteilung wurden die Zählungen in den letzten Wochen intensiv durchgeführt. Die Robben werden regelmäßig von Rangern und dem Verein Jordsand auf der Düne gezählt, wobei zwischen Seehunden und Kegelrobben unterschieden wird. Zudem erfolgt eine differenzierte Zählung nach Geschlechtern und Altersgruppen der Kegelrobben.
Manuelle und Luftgestützte Erhebungen
Aufgrund der hohen Tierdichte an den Stränden wird in dieser Saison eine kombinierte Zählung durchgeführt - sowohl durch Zählflüge im Rahmen des trilateralen Überwachungs- und Bewertungsprogramms im Wattenmeer als auch durch manuelle Zählungen direkt vor Ort. Bei den Zählflügen, die dreimal während der Wurfzeit stattfinden, wird das gesamte schleswig-holsteinische Wattenmeer sowie die Küstengebiete Dänemarks und der Niederlande abgedeckt. Dabei wird eine Differenz von etwa 10 Prozent zwischen den Zählungen aus der Luft und denen am Boden festgestellt. Die Zählung vor Ort ergibt in der Regel höhere Zahlen.
Erste Zählung im Dezember: Zahl der Jungtiere über 900
Die ersten Zählungen im Dezember zeigten bereits eine beeindruckende Anzahl an Jungtieren: Am 10. Dezember wurden 971 Kegelrobben-Jungtiere gezählt, und die Zahl sank bis zur zweiten Zählung am 18. Dezember auf 930. Dieser Rückgang ist jedoch auf den natürlichen Verlauf der Wurfzeit zurückzuführen, bei dem die Jungtiere nach etwa 2,5 bis 3 Wochen gesäugt werden und schließlich alleine am Strand zurückbleiben, um sich von ihren Fettreserven zu ernähren.
Die erste Geburt auf der Helgoländer Düne fand bereits am 7. November statt, und mittlerweile sind die ersten Jungtiere bereits abgeschwommen. Zu der Zählung am 10. Dezember konnte man daher mit 971 Jungtieren schon die ersten Abschwimmprozesse beobachten. Die Gesamtzahl der gezählten Robben betrug zu diesem Zeitpunkt 1.879, was im Vergleich zum Vorjahr einen neuen Rekord markiert. Am 18. Dezember wurden 1.583 Robben gezählt - ebenfalls ein deutliches Wachstum.
Helgoland als Brutstätte: Optimale Bedingungen für Kegelrobben
Für die Helgoländer Düne, die als eine der wichtigsten Geburtsstätten der Kegelrobben im deutschen Wattenmeer gilt, sind diese Zahlen ein beeindruckendes Zeichen für die gute Entwicklung der Bestände. Die Wurfzeit, die in Helgoland bis Januar andauert, verspricht noch viele weitere Geburten, da durch das Abschwimmen der Weibchen neue Wurfplätze frei werden.
Tourismusdirektorin Katharina Schlicht: Verantwortungsbewusster Naturtourismus
Die Tourismusdirektorin von Helgoland, Katharina Schlicht, äußerte sich in der Pressemitteilung erfreut über die Rekordzahlen: "Die Kegelrobben fühlen sich offensichtlich sehr wohl auf der Düne. Hier finden sie ideale Konditionen, um ihre Jungen auf die Welt zu bringen. Gleichzeitig haben wir für unsere Besucher verschiedene Möglichkeiten geschaffen, dieses einzigartige Naturphänomen auf verantwortungsvolle Weise zu erleben - wie zum Beispiel den Panoramaweg am Nordstrand und den Wintererlebnispfad."
Die Zählungen, so betont die Pressemitteilung, liefern trotz größtmöglicher Genauigkeit keine absolut präzisen Zahlen, da einige Tiere während der Zählung möglicherweise übersehen werden oder sich im Wasser aufhalten. Dennoch bleibt festzuhalten: Die Helgoländer Düne ist weiterhin ein bedeutendes Rückzugsgebiet für Kegelrobben und ein faszinierendes Ziel für Naturfreunde und Touristen.