
Schwerer Zug-Unfall im Kreis Stade: EVB-Bahn kollidiert mit Trecker
Auf der Bahnstrecke zwischen Hesedorf (Kreis Rotenburg) und Kutenholz (Kreis Stade) ist es am Mittwochvormittag zu einem schweren Unfall gekommen. Es kommt zu Zugausfällen und größeren Rettungsmaßnahmen.
Ein Treckerfahrer befand sich am Mittwochmorgen (17. September 2025) gegen 10.15 Uhr mit seinem Gespann an einem unbeschrankten Bahnübergang in Kutenholz (Kreis Stade) auf den Schienen, als der EVB-Zug aus Richtung Kutenholz kam. Der 61-jährige Fahrer des Traktors aus Seedorf war laut Polizei zu der Zeit mit einem Gülleanhänger im Begriff, den Bahnübergang an der Strecke zwischen Bremervörde und Buxtehude zu überqueren.

Treckerfahrer wird beim Zusammenstoß schwer verletzt
Der Triebwagenführer leitete noch eine Gefahrenbremsung ein, konnte den Zusammenstoß mit dem Traktor in der Straße Binnenweide aber nicht mehr verhindern. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Traktor vom Anhänger getrennt, in den Graben geschleudert und völlig zerstört, heißt es.

Der 61-jährige Treckerfahrer wurde schwer verletzt. Ersthelfer konnten ihn aber aus dem Fahrzeug holen. Der Rettungshubschrauber "Christoph Hansa" flog den Mann in das Unfallkrankenhaus Hamburg Boberg.
Im Zug befanden sich 13 Personen. Alle Fahrgäste blieben unverletzt. Der Triebwagenführer und der Zugbegleiter erlitten laut Polizei einen Schock. Die Waggons werden evakuiert und die Fahrgäste vom Technischen Hilfswerk (THW) zum Schienenersatzverkehr nach Kutenholz gebracht.

Der Zug ist durch den Unfall entgleist. Es handelt sich um einen Wasserstoffzug. Es dürfte einer der ersten Unfälle dieser Art mit einem Wasserstoffzug sein.

Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an der Unfallstelle an. Im Einsatz waren die Ortswehren Kutenholz, Mulsum, Ahlerstedt, die Bahnerdungsgruppe der Ortswehren Dollern/Horneburg, die Ortswehren Stade und Bremervörde mit Rüstwagen, sowie die Wehren aus Farven, Byhusen und das Technische Hilfswerk Kutenholz mit etwa 100 Einsatzkräften. Die Feuerwehrleute sicherten das Unfallfahrzeug ab und nahmen auslaufende Betriebsstoffe auf. Den Sachschaden schätzt die Polizei zunächst auf mehrere zehntausend Euro.

Die EVB ist mit mehreren Mitarbeitern vor Ort und wird versuchen, den Zug mit dem Kran einer Fachfirma technisch aufwendig in die Gleise zurückzuheben. Es muss noch geprüft werden, ob der Zug dann eigenständig fahrfähig ist.

Die Brennstoffzellen und die Wasserstofftanks sind unbeschädigt geblieben. Unter dem Zug wurde ein Reifen des Schleppers eingeklemmt.

In jedem Fall bleibt die eingleisige Bahnstrecke länger gesperrt. Auch nach einem erfolgreichen Abtransport des Zuges müssen die Gleise und das Gleisbett intensiv kontrolliert werden, bevor Personenverkehr wieder möglich ist. Polizeibeamte aus Stade und Fredenbeck sowie Tatortermittler aus Stade haben vor Ort die ersten Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
(Stand: 17. September 2025, 14.30 Uhr)
Von Miriam Fehlbus