Otterndorfs Amtsgerichtsdirektorin Sabine Deutschmann und Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann. Foto: Kramp
Otterndorfs Amtsgerichtsdirektorin Sabine Deutschmann und Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann. Foto: Kramp
Digitale Zukunft der Justiz

Niedersachsens Justizministerin besucht Amtsgericht Otterndorf mit guten Nachrichten

von Wiebke Kramp | 05.10.2023

Die niedersächsische Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann hat bei ihrem Besuch des Amtsgerichts Otterndorf mehrere super Nachrichten im Gepäck. Darüber werden sich dort sicherlich auch die mehr als 30 Beschäftigten freuen. 

Diese Nachricht kommt super an bei Amtsgerichtsdirektorin Sabine Deutschmann - und sicherlich auch bei ihren mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. "Das Amtsgericht Otterndorf ist gesichert, jedenfalls solange ich Justizministerin bin - und das garantiere ich auch allen 80 Amtsgerichten im Land, die wir erhalten wollen", erklärt Dr. Kathrin Wahlmann (SPD) bei ihrem Besuch am Donnerstag. Eine bestmögliche räumliche Nähe zur Justiz hält sie im ländlichen Raum für wichtig, da hier die Wege ohnehin weit seien.

Die Ministerin ist selbst Strafrichterin, ließ ihr Richteramt als Landtagsabgeordnete ruhen und nahm es anschließend wieder auf, bis sie von Ministerpräsident Stephan Weil gefragt wurde, ob sie Justizministerin werden möchte: "Ich bin dazu gekommen wie die Jungfrau zum Kinde", lacht die 46-jährige Mutter von zwei Kindern und promovierte Juristin (Dissertationsthema "Mutterschutz und Elternzeit für Abgeordnete").

Ministerin macht ein gutes Betriebsklima aus

Und nach Gesprächen mit Mitarbeitenden und Personalrat am Amtsgericht Otterndorf lobt die gebürtige Osnabrückerin: "Ich mache hier ein sehr gutes Betriebsklima aus und merke einen großen Zusammenhalt, teilweise sind die Kräfte hier seit Jahrzehnten tätig.

Als anstehende Herausforderung für die Gerichte nannte Dr. Wahlmann die Einführung der elektronischen Akte; bis Ende 2025 sollen alle Gerichte im Niedersachsen komplett digitalisiert sein. Ab nächsten Jahr seien die Amtsgerichte an der Reihe, in Otterndorf erfolge die Umstellung in 2024, kündigte sie an. Auch wer nicht zu den "Digital Natives" zähle, brauche keine Sorgen zu haben, da das System nutzerfreundlich sei. "Das hat doch schon mit der elektronischen Grundbuchakte sehr gut funktioniert", zeigt sich Sabine Deutschmann optimistisch und und erinnert sich: "Als ich anfing, haben ich noch mit Karteikarten gearbeitet …" An ihrem Amtsgericht sind vier Richter, sieben Rechtspfleger, 29 Beschäftigte im mittleren Dienst sowie zwei Gerichtsvollzieher tätig.

Mehr und mehr setzt die Justizministerin auf das mobile Arbeiten und damit verbunden die Ausstattung mit Notebooks auch für den mittleren Dienst. Diese Flexibilität werde den Beruf noch attraktiver machen - besonders für die dort beschäftigten gut Frauen gerade auch in der Familienphase. 

Im Anschluss an die Gespräche erhielt die Ministerin die Gelegenheit, im Amtsgericht in Otterndorf eine Kuriosität zu erleben. Dieser Besuch versetzte sie ins Erstaunen. Das hat nie zuvor gesehen. "Es ist sehr speziell und besonders toll, dass es erhalten wird." Die Stadt unterhält die Wohnung des früheren Amtsgerichtsdirektors Erich Möbus zu Ausstellungszwecken. Er hat hier noch weit nach der Pensionierung bis zum Tod 2017 gelebt. Der leidenschaftliche Sammler trug alles an Bildern, Möbeln, Büchern und Skulpturen zusammen, was ihm gefiel. Nach seinem Tod ging diese wohl einzigartige Sammlung als Erbschaft ans Land. Die Sammlung wird betreut von Helga Rieper, die der erstaunten Ministerin bei der Führung einige Informationen gab, ebenso wie Bürgermeister Claus Johannßen und Frank Thielebeule als Stadtdirektor.

Gruppenbild mit Amtsgerichtskräften und Politik. Gruppenbild mit Amtsgerichtskräften und Politik. Auch die hiesigen Abgeordneten Oliver Ebken und Daniel Schneider (beide SPD) nahmen an einer internen Gesprächrund teil. Foto: Kramp

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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