Von Dorum bis Hechthausen: Die geheimen Fotospots im Kreis Cuxhaven entdecken
Entlang der B73 im Kreis Cuxhaven verstecken sich echte Geheimtipps für Natur- und Fotofans: ein stiller See im Wald in Heeßel, das Biotop in Cadenberge, Moorwiesen bei Hemmoor - und ein Blick auf die Oste wie aus dem Bilderbuch.
Die schönsten Fotomotive liegen oft abseits der bekannten Wege. Wer im Kreis Cuxhaven entlang der B73 reist, findet mit etwas Neugier echte Geheimtipps: stille Seen im Wald, den Gutshof in Cadenberge, Angelteiche mit einer lebendigen Flora und Fauna in Hemmoor. Besonders magisch wird es an der Fährstraße, wenn sich die Schwebefähre in der Oste spiegelt.
Die Reise startet in Cuxhaven/Duhnen, mit einem Blick über das Wattenmeer - kein geheimer Fotospot, aber auf die Uhrzeit kommt es an. Der Parkplatz an der Duhner Allee liegt in unmittelbarer Nähe. In der Ferne lässt sich die Insel Neuwerk erkennen - goldglänzend während der "golden hour". Die Stunde nach Sonnenaufgang und die Stunde vor Sonnenuntergang sind als die "goldene Stunde" bekannt. In dem sanften, warmen Licht entstehen stimmungsvolle Bilder - perfekt für beeindruckende Aufnahmen bei natürlichem Licht.

Am Rand des Deichvorlands in Dorum-Neufeld ragt ein schlanker, schwarzer Turm in die Höhe - das einstige Eversand-Oberfeuer. Gemeinsam mit drei weiteren, heute stillgelegten Leuchttürmen prägte es über ein Jahrhundert lang die Silhouette des Wurster Watts an der Außenweser. Das Eversand-Oberfeuer wurde 1886/87 erbaut. Der Piratenspielplatz in Dorum-Neufeld bildet einen interessanten Kontrast zum Leuchtturm. An den Hafenterrassen Dorum-Neufeld befindet sich ein Parkplatz.

In der Altstadt von Otterndorf lassen sich viele Fotomotive finden. Am Fröbelweg und beim Edeka in Otterndorf finden sich viele Parkplätze. Von dort aus sind es nur wenige Gehminuten. Abseits davon, hinter der Kirche und dem "Himmelreich" folgend führen kleine Brücken über die Medem. Nur etwa 17 Kilometer misst die Medem. Sanft schlängelt sich der kleine Fluss durch Otterndorf bis nach Ihlienworth. Wer hier mit dem Boot unterwegs ist, erlebt stille Ufer, üppiges Grün und mit etwas Glück auch Reiher, Enten oder Fischreiher.

Ein Abstecher von der B73 entfernt führt der Neuhäuser Deich über den Neuenhof Richtung Natureum Niederelbe (Balje). Rechts davon liegt die Oste, links der Oste-Altarm. Dort lässt sich das Auto oder Rad gut abstellen, um die Natur rundherum auf einem Foto einzufangen. Der Neuhäsuer See (Altarm) entstand, nachdem 1967 das Ostesperrwerk gebaut und der Fluss umgeleitet wurde. Der nördliche Bereich des Sees gehört zu einem Naturschutzgebiet - deshalb sind Betreten und Baden dort verboten, um die Natur zu schützen.

Der Gutspark in Cadenberge wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts unter Graf Georg Bremer von Gartenarchitekt Christian Schaumburg als weitläufiger Englischer Landschaftsgarten mit seltenen Bäumen, einem Lindenrondell und barocken Elementen gestaltet. Durch den Park führt ein Weg zum Taubenhof, wie auch zum Herrenhaus. Ein Parkplatz befindet sich am Kiebitzmarkt oder an den BBS Cadenberge. Von dort sind es nur wenige Meter bis in den Park.

Der Wingster Wald hat etliche Fotospots zu bieten. Waldwege, der Olymp- und mitten im Wald befindet sich auch der Jüdische Friedhof. Am Alten Postweg in Wingst-Kiebitzmoor liegt ein 2.461 Quadratmeter großer jüdischer Friedhof, der zwischen der Zeit vor 1767 und 1926 belegt wurde. Heute sind noch 60 Grabstellen erhalten, davon tragen 26 einen Grabstein. Auf jüdischen Friedhöfen gelten eigene Traditionen und Umgangsformen. Grabstätten sind auf Dauer angelegt - eine Einebnung ist nicht vorgesehen, da jüdische Gräber ewig bestehen sollen. Statt Blumen oder Kränzen legen Besucher kleine Steine auf die Grabsteine - als Zeichen des Gedenkens und der Verbundenheit. Der Besuch eines jüdischen Friedhofs erfordert Respekt und angemessenes Verhalten. Dazu gehören passende Kleidung und - insbesondere für Männer - das Tragen einer Kopfbedeckung. Es ist wichtig, die Gräber nicht zu betreten oder zu beschädigen.

Wer einen Blick auf das kleine Dorf Osten werfen möchte, mit der Schwebefähre im Vordergrund, sollte über die Fährstraße in Hemmoor an die Oste fahren. Kurz vor dem Deich befinden sich Parkmöglichkeiten. Durch die Öffnung am Deich gelangt man direkt an die Oste, während unmittelbar neben einem auf dem Deich die Schafe grasen. Seit 1909 verbindet die Schwebefähre Osten-Hemmoor die Orte Osten und Hemmoor im Landkreis Cuxhaven. Die ungewöhnliche Konstruktion schwebt über der Oste und ist ein technisches Meisterwerk ihrer Zeit. Seit 1974 steht die Fähre als technisches Kulturdenkmal unter Schutz und ist heute ein Highlight der Deutschen Fährstraße, einer beliebten Touristenroute.
Isensee, ein Dorf in der Gemeinde Osten und der Samtgemeinde Hemmoor, befindet sich in der flachen Marschlandschaft entlang der Oste. Östlich davon breitet sich das Kehdinger Moor aus. Das Wasser aus dieser Region wird über Gräben wie das "Herrenfleet" und das "Große Fleet" in die Oste geleitet. Besonders auf der "Kleines Wegfährels", lassen sich viele Fotomotive mit einer typischen "nordischen Weite" finden. Beim Schützenverein Schüttdamm-Isensee befindet sich ein Parkplatz, von dem aus es nur ein kleiner Fußweg ist.

Der verborgene See im Wald, bekannt als Kiekerberg, befindet sich Hemmoor-Heeßel. Nur ein Feldweg ohne Namen führt zu dem Wald, in dem er sich befindet. Von der Heeßeler Straße aus Hemmoor kommen, muss die erste Abbiegung rechts genommen werden. Wer den Koordinaten 53.67326, 9.107702 folgt, wird mit einem See mitten im Wald belohnt. Viele Wege führen um den See herum und in den Wald. Gutes Schuhwerk und ein Mobiltelefon mit ausreichend Akku sollten bei der Suche nach Fotospots mitgenommen werden, da sich der Wald bis zum Westerberg und dem oberen Hackemühlener Bachtal und dem Steingarten in Lamstedt erstreckt.

Unweit des Hafens Schwarzenhütten in Hemmoor, der von unschätzbarem Wert für die Portland-Zementfabrik war, liegt ein Teich des Angel- und Sportvereins Hemmoor. Dieser liegt an der Hemmer Straße. Bänke laden zum Ausruhen ein, Angeln ist jedoch nur mit entsprechendem Angelschein erlaubt. Enten, Gänse und Fischreiher fühlen sich jedoch ebenso zuhause.

Wer Hemmoor in Richtung Stade verlässt und in Bornberg oder Hechthausen rechts abbiegt, kommt nach Klint. Unweit des Klinter Sees, befindet sich ein Parkplatz am "Am Ferienpark 1". Wer zu Fuß dem Weg zum Wald folgt und dann links Richtung Oste abbiegt, betritt die deutsche Fährstraße. Direkt an der Oste befindet sich auch ein Bootsanleger. Von dort fährt nach Anmeldung auch der Püttenhüpper. Pütten sind beim Deichbau entstandene Gewässer mit Verbindung zum Fluss. Der Bootsanleger lädt aber auch zum Verweilen und Zuhören ein. Die Flora und Fauna in den Pütten ist vielfältig. Dort am Rande des Landkreises Stade endet die Fotospot-Reise im Kreis Cuxhaven.
