
Es geht um den Wolf und die Zukunft der Weidetierhaltung: Diskussion in Wingst
Seit 2012 leben Wölfe im Kreis Cuxhaven. Zugenommene Nutztierrisse rufen Tierhalter auf den Plan. Am Mittwoch, 10. April, um 19 Uhr ist in der Reithalle Wingst eine prominent besetzte Podiumsdiskussion über die "Zukunft der Weidetierhaltung".
Es dürfte hoch hergehen bei dieser Veranstaltung in der Reithalle Wingst, denn kein anderes Wildtier polarisiert derart wie der Wolf. Besonders Nutzierhalter sind Leidtragende durch Weidetierrisse. Schafe, Rinder und Pferde werden vom Wolf angegriffen. Der Landkreis Cuxhaven ist bereits seit 2012 nachweisbar Wolfsgebiet.
Zunehmende Schadensrisse und die Ausbreitung des Raubtiers sind Anlass einer aktuellen Diskussion, zu der in die Reithalle Wingst-Dobrock vom Stader Bezirksverband Hannoverscher Warmblutzüchter eingeladen wird. Mittwoch, 10. April, ab 19 Uhr geht es um das Thema "Zukunft der Weidetierhaltung". Gäste sind David McAllister, Mitglied des EU-Parlamentes, der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer, der Präsident des Deutschen Jagdverbandes, Helmut Dammann-Tamke, Dr. Hinni Lührs-Behnke, Präsident des Hannoveraner-Verbandes, Wolfsberater Michael Ohloff, Oberdeichgraf Abert Boehlke vom Deichverband Kehdingen-Oste sowie Vertreter der Landwirtschaftskammer und des NABU. Die Moderation übernimmt Journalist und Pferdezüchter Stefan Aust.
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) führt Nachweise von Tieren und Territorien. In Deutschlang gab es laut DBBW im Monitoringjahr 2022/2023 184 Wolfsrudel, 47 Paare und 22 Einzelwölfe. Die Tendenz ist steigend. In Niedersachsen ist die Population die zweithöchste. Hier wurden 55 Territorien nachgewiesen; nur in Brandenburg leben mehr Tiere.
Laut Wolfsmonitoring der Landesjägerschaft Niedersachsen wachse die Anzahl an nachgewiesenen Wolfsterritorien in Deutschland um rund 32 Prozent jährlich. Aktuell befindet sich die Population in der Phase des "exponentiellen Wachstums" und werde weiterhin stark ansteigen, bis in mehreren Gebieten die Lebensraumkapazität (Nahrungsverfügbarkeit) erreicht ist.