Zement aus Hemmoor: Packende Zeitgeschichte
Es ist ein Stück regionaler Zeitgeschichte: die Zementproduktion in Hemmoor. Welche Bedeutung das "graue Gold" für die Region und die Beschäftigten hatte, wird in einer Dokumentation des Filmemachers Jens-Uwe Lamm (Großhansdorf) deutlich.
"Die Portland-Cement Fabrik Hemmoor / Entstehung des Kreidesees" lautet der Titel dieses Films, den Lamm etwa 40 Gästen präsentierte. Jens-Uwe Lamm ist Taucher und kennt den Kreidesee seit 2009. 2015 fing er an, semiprofessionell Unterwasservideos herzustellen. Er bekam dann einige gewerbliche Aufträge von Unternehmen aus der Tauchbranche. Inzwischen liefert er auch für TV-Produktionen Material.
Jens-Uwe Lamm hatte sich im Laufe näher mit der Geschichte des Kreidesees beschäftigt und ebenso mit dem "Deutschen Zementmuseum Hemmoor". Schließlich setzte er die Idee, eine Doku über die Hemmoorer Zementproduktion zu drehen, um. Über Andrea Rückleben vom "Ferienpark Kreidesee" wurde dann der Kontakt zu Günter Tiedemann aufgenommen, der über 30 Jahre lang Mitarbeiter in der ehemaligen Zementfabrik war. Tiedemann konnte reichlich Material für die rund 45 Minuten lange Reportage über die Fabrik und die Entstehung des heutigen Kreidesees beisteuern.
Marco Tohoff (Förderverein des Zementmuseums) unterstützte dieses Projekt ebenfalls mit historischem Bildmaterial und vielen weiteren Infos. Dadurch wurde Lamm immer wieder motiviert, das Projekt zu Ende zu bringen. Günter Tiedemann wusste als Zeitzeuge bis in kleinste Detail über die interessante Geschichte des Unternehmens zu berichten.
Nach Ende des Abbaus füllte sich die Kreidegrube langsam mit Grundwasser. Bis der heutige Wasserstand erreicht war, dauerte es drei Jahre. Aus dem ehemaligen Industrieareal wurde schließlich ein touristisch genutztes Gebiet, das pro Jahr insbesondere Zehntausende Taucher aus dem In- und Ausland besuchen.
Am Ende der Filmpremiere überreichte Jens-Uwe Lamm ein Geschenk an Günter Tiedemann für sein großes Engagement. Bürgermeisterin Sabine Wist und Samtgemeindebürgermeister Jan Tiedemann dankten Jens-Uwe Lamm ebenfalls mit einem Präsent für die Umsetzung des Projektes.
Die Dokumentation ist YouTube abrufbar. (jl)