Zum allerletzten Mal: Märchenglanz in Neuenkirchen-Pedingworth
In Pedingworth zieht Artur Brockmanns Märchenwelt aus Holz jedes Jahr Besucher in ihren Bann. Doch 2023 erstrahlt der Garten zum letzten Mal im weihnachtlichen Glanz, denn der pensionierte Musiker zieht einen Schlussstrich.
Dieser Garten im beschaulichen Neuenkirchener Ortsteil Pedingworth ist ein Hingucker - vor allem, wenn nach Einbruch der Dunkelheit die Lichter angehen. Artur Brockmann (83) hat sich wieder viel Mühe gegeben, um für weihnachtlichen Glanz zu sorgen - wie bereits in den zurückliegenden 20 Jahren. Diesmal aber hat er einen Entschluss getroffen.
Denn nach diesem Jahr ist endgültig Schluss, sagt der pensionierte Musiker. Ein allerletztes Mal hat er seine selbst entworfene Märchenwelt im Garten aufgebaut, aber sich diesmal wegen seines vor einem Jahr operierten Rückens viel Zeit gelassen. "Ich bin jetzt in die Jahre gekommen, es wird mir zu mühsam. Außerdem habe ich es für die Kinder gemacht, aber die gibt es ja kaum noch in Pedingworth." Deshalb habe er auch - anders als in den Vorjahren - darauf verzichtet, dass Weihnachtslieder abgespielt werden können.
Aber der Blick auf seine Kreationen lohnt sich. Ein Knusperhäuschen in Spielhausgröße, dazu Hänsel, Gretel und die böse Hexe als Laubsägearbeiten sowie ein Weihnachtsmann hinter einem Rentierschlitten gibt es in seinem Vorgarten zu bewundern. Hinzu kommen weitere Skulpturen aus Holz wie ein überdimensionierter Nussknacker und eine zwei Meter große Indianerin, die im Carport stehen.
Berufsmusiker bei der Bundeswehr
Früher als Posaunist beim Luftwaffenmusikcorps 4 ist der gebürtige Pedingworther viel gereist. Seit 33 Jahren ist bereits mittlerweile in Pension, in der er das Basteln für sich entdeckt hat. Wenn Schnee lag, hat er ihn zusammengekratzt und daraus bekannte Bauwerke wie die Freiheitsstatue oder das Brandenburger Tor nachgebaut. Riesige Skulpturen waren das "An solchen Sachen hatte ich richtig Spaß. Schnee, Eis und Wasser habe ich zusammengemischt und angefangen zu bauen. Einige Werke haben vier Wochen gehalten, bis das Tauwetter einsetzte", erinnert er sich gern zurück. Doch weil es immer weniger Schneetage gab, entschied er sich, auf den Baustoff Holz umzusatteln. Artur Brockmann verbringt gemeinsam mit seiner Frau Gertrud den Lebensabend abwechselnd in Rosengarten bei Hamburg und in Pedingworth - und wenn andere sich dort an seinen handwerklichen Kreationen erfreuen, ist genau das erreicht, was er damit bezweckte.


