
Arbeiten in Cuxhaven trotz der Option Bürgergeld: Das Rückgrat unserer Gesellschaft
Seit Jahrzehnten begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Jetzt gibt es die Rubrik auch auf cnv-medien.de. Jeden Tag von Montag bis Sonnabend eine neue Ausgabe. Heute: das Rückgrat der Gesellschaft.
Als es am Montag (24. März 2025) in der ARD-Diskussionssendung "Hart aber fair" um mehr Härte beim Bürgergeld ging, spielte auch Cuxhaven eine Rolle. In einem Einspieler berichtete zunächst ein Hotel-Chef aus Duhnen, dass er in der Vergangenheit deutlich mehr Bewerbungen erhalten habe. Er geht davon aus, dass die Zahl der Interessierten rückläufig ist, weil sich immer mehr Menschen mit Bürgergeld zufriedengeben würden, statt für 500 Euro netto mehr körperliche Arbeit tätigen zu müssen.
Anschließend sprach Moderator Louis Klamroth mit einer Reinigungskraft des Betriebs, die ihren Angaben zufolge um 3.45 Uhr aufsteht, um zur Arbeit zu gehen - für 1300 Euro netto. "Ich liebe meinen Job. Ich tue gerne, was ich mache", betonte die Hotel-Mitarbeiterin. Dass andere Menschen lieber Bürgergeld empfangen, anstatt selbst arbeiten zu gehen, habe sie schon erlebt - auch wenn sie selbst kein Verständnis dafür hat. Von diesen Personen habe sie sich "distanziert, weil das nicht meine Arbeitseinstellung ist - und auch nicht meine Lebensmotivation". Sie möchte "niemandem auf der Tasche liegen, weil ich weiß: Andere bezahlen dann für mich." Zudem wolle sie etwas tun und etwas schaffen. "Das ist für mich ein Gefühl von Freiheit."
Solche Menschen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ihre Haltung zeigt nicht nur Fleiß und Eigenverantwortung, sondern auch ein tiefes Verständnis für Solidarität und Fairness. Ihre Motivation, durch eigene Arbeit einen Beitrag zu leisten, verdient großen Respekt - gerade in Zeiten, in denen die Debatte über soziale Unterstützung oft polarisiert. Solche Menschen verkörpern Werte wie Durchhaltevermögen und Pflichtbewusstsein, die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt essenziell sind. Daher: Chapeau! Und vor allem: danke!