Ausgezünzelt: Unerwartete Aufgabe und Tabula Rasa im Garten

Wenige Tage war ich nur verreist, da empfing mich meine Mutter schon mit den Worten, ich möge doch als erstes das "Moin Cuxhaven" des Tages lesen und dann mal in meinen Garten schauen. Sie wusste natürlich, was ich da vorfinden würde, denn sie hatte das Elend bereits entdeckt. Der Buchsbaumzünsler hatte ganze Arbeit geleistet. Just an dem Tag hatte mein Kollege ebenfalls von dem ungebetenen Gast in seinem Garten berichtet.

Im Gegensatz zu ihm, der dem Buchsbaumzünsler noch die Stirn bietet, gab es für mich nur die Kapitulation. Meine einstige Hecke - einst selbst aus Stecklingen gezogen und 20 Jahre lang äußerst wüchsig und pflegeleicht - bestand nur noch aus einem blätterlosen Gespinst. Zeit für die Astschere. Das Ausmaß war zum Glück mit einigen Metern Hecke noch überschaubar, reichte aber für Blasen an den Händen und zittrige Arme, schließlich musste das Ganze noch zerkleinert, ausgegraben, in Müllsäcke gestopft und entsorgt werden. Alles in allem zweifelhafter Gartenspaß über mehrere Tage, an denen ich ganz gerne erbaulichere Dinge erledigt hätte und auch am liebsten nicht so auf Tuchfühlung mit den quicklebendigen Raupen gegangen wäre.

Herunterschneiden, das nächste Jahr abwarten und aufs Beste hoffen kam übrigens für mich nicht infrage. Einmal Frust reicht. In meinem Garten möchte ich dem fiesen Zünsler nie mehr begegnen und sinne nun über die Neugestaltung der Gartenecke nach. Das ist ja wenigstens doch noch was Kreatives.