Fischt Fischers Fritz bald keine Fische mehr?
Seit Jahrzehnten begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Jetzt gibt es die Rubrik auch auf cnv-medien.de. Jeden Tag von Montag bis Sonnabend eine neue Ausgabe. Heute: Kein Fisch auf dem Tisch.
"Das Meer reicht bis zum Strande und dann verläuft's im Sande, ganz plötzlich und abrupt. In ihm gibt's viele Fische, die essen wir bei Tische, gekocht und abgeschuppt." So dichtete einst der Humorist Heinz Erhardt. Ich mag Fisch und Meeresgetier in jeglicher Form und Zubereitung, gebraten, gegrillt, gedünstet, geräuchert, als Ostfriesensushi (Matjes) oder aus der Dose. Ganz egal, Hauptsache Fisch, gesund und lecker. Und doch ist mir klar, dass die Meere überfischt sind. Rund 100 Millionen Tonnen Fisch werden pro Jahr in den Meeren gefangen. Hinzu kommen etwa 55 Millionen Tonnen aus so genannten Aquafarmen. Der weltweite Bedarf wächst. Es sind wohl kaum unsere wenigen noch verbliebenen Kutter, die für die Überfischung verantwortlich sind. Da geht es eher um riesige Fangfabrikschiffe, die die Weltmeere plündern. Doch auch Aquakulturen bieten keinen Ausweg aus dem Dilemma. So ist etwa der europäische Aal massiv vom Aussterben bedroht. Nur noch ein Prozent der ursprünglichen Menge an Glasaalen kommt nach ihrer Wanderung von der Sargassosee in der Nordsee an. Besatzaktionen ändern daran nur wenig. Doch 96 Prozent der Aale auf dem Markt stammen aus Aquakulturen. Der BUND weist zum heutigen Tag der Fische darauf hin, dass sich Aale nicht züchten lassen. Sie werden als wilde Glasaale gefangen und in den Aquafarmen gemästet. Zum Schutz des europäischen Aals fordert die Umweltorganisation deshalb einen Fangstopp.