Freude am Alltäglichen: Warum wir von Kindern lernen können
Seit Jahrzehnten begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute geht es um die einfache Freude.
Wann haben Sie sich zuletzt so richtig über etwas gefreut? Über etwas Banales. Eine Kleinigkeit. Die nicht lebensverändernd war.
Diese Frage stellte ich mir, als ich kürzlich an einem Crêpes-Stand vorbeikam. Da warteten zwei Kinder mit ihrer Mutter. Doch sie standen dort nicht einfach nur herum. Kaum hatten sie ihre Bestellung aufgegeben, hüpften sie in die Luft. Immer und immer wieder. Kerzengerade. Rissen dabei die Arme hoch. Und riefen vor Freude. Nicht etwa, weil ein Traumurlaub bevorstand oder sie ein neues Fahrrad bekamen. Nein: Es ging schlicht um Crêpes.
Wie schön, wenn man sich über kleine Dinge noch so sehr freuen kann. Irgendwann nimmt das ab. Viele Erwachsene reservieren ihre Freude für die großen Ereignisse: der nächste Karriereschritt. Der Haus-Kauf. Die Fernreise. Alles andere übersehen wir.
Dabei sind es doch die kleinen Dinge, die den Alltag lebenswert machen. Der Duft von frisch gebackenem Teig. Ein Sonnenstrahl am Morgen. Ein Anruf von jemandem, der an uns denkt. Vielleicht sollten wir uns öfter ein Beispiel an den Kindern nehmen - und wieder lernen, uns so herzerfrischend über das mutmaßlich Banale zu freuen. Nicht, weil es das Leben verändert. Sondern, weil es das Leben schöner macht.