Keinen Sand im Getriebe dulden

"Ich werde es keinem erlauben, mit seinen schmutzigen Füßen durch meinen Kopf zu laufen."

Mahatma Gandhi sagte das - und man möchte ihm sofort die Tür aufhalten. Denn mal ehrlich: Wir alle kennen diese Gestalten, die uns mit einem Satz den Tag verhageln. Ein grantiger Autofahrer, ein nörgelnder Nachbar, ein Mensch mit Dauerregen im Blick. Kaum hören wir ihre Worte, tragen wir sie mit uns herum - wie Sand in den Schuhen nach einem Strandspaziergang. Und dieser Sand reibt. Er macht die Schritte schwer, lenkt uns vom Wesentlichen ab.

Doch: Er gehört gar nicht uns. Es ist fremder Ballast, den wir nicht mit nach Hause nehmen müssen. Gandhi erinnert uns: Wir entscheiden selbst, ob wir den Sand ausschütteln - oder ob wir barfuß weitergehen, leichtfüßig, frei. Gedankenhygiene nennt man das. Nicht alles, was andere abladen wollen, muss auch in unseren Köpfen landen.

Viele Cuxhavener haben Übung darin: Wer hier am Meer entlangschlendert, weiß, wie gut frischer Wind durchlüftet. Genau so dürfen wir es im Kopf halten: Fenster auf, schlechte Luft raus. Platz schaffen für das, was uns wirklich nährt - Sonne, Weite, ein freundliches Wort, gute Gedanken, die Vorfreude aufs Wochenende vielleicht oder einfach der Duft von Kaffee am Morgen. Das Leben ist einfach zu kurz, um fremden Dreck zu verwalten. Besser ist es, das eigene Denken sauber zu halten wie die Küche nach dem Frühstück: einmal durchsaugen und schon glänzt es wieder. Also: Heute nicht die schmutzigen Füße anderer im Kopf dulden. Lieber selbst saubere Spuren im Sand hinterlassen - sichtbar, klar und ganz die eigenen.