Mit Zuversicht und Optimismus weniger aufschieben
Seit vielen Jahren begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute geht es um die "Aufschieberitis".
Puh, können Sie sich vorstellen, wie anstrengend es oft ist, diesen Platz zu befüllen? Der Text hier soll ein Gegenpol zu all den harten Nachrichten in dieser Zeitung sein. Ein nettes Thema, unterhaltsam erzählt. Er soll zum Schmunzeln und im Idealfall auch noch zum Nachdenken anregen. Aber Sie wissen ja, das Humorvolle ist manchmal besonders schwer. Es fließt einem nicht so leicht aus der Feder. Vielleicht schreibe ich heute erst einmal etwas anderes. Morgen ist auch noch ein Tag. Oder übermorgen. Oder nächste Woche. Prokrastination nennt sich dieses Verhalten im Fachjargon, wenn wichtige Aufgaben nicht zeitnah bearbeitet, sondern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ich bin Experte für dieses Phänomen, ich prokrastiniere häufig.
Doch nun kommt Beistand aus Japan: Eine Studie der Universität Tokio legt nahe, dass Prokrastination, im Volksmund liebevoll Aufschieberitis genannt, nicht nur eine lästige Angewohnheit sein muss. Es hat auch nichts mit Faulheit zu tun. Vielmehr könne ein Zusammenhang mit der Lebenseinstellung bestehen, so die Forscher. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Menschen, die mit Sorgen in die Zukunft blicken, eher dazu neigen, Dinge aufzuschieben. Optimisten prokrastinieren dagegen eher seltener.
Alles klar, das habe ich verstanden - alles eine Einstellungssache. Ich werde mich jetzt wohlgelaunt und hoffnungsfreudig an den Schreibtisch setzen, alle Sorgen ausblenden und das schönste "Moin" aller Zeiten schreiben. Mal sehen, ob das klappt.