Sparen und nicht sparen im Discounter: Verschaukeln lassen sich die Kunden nicht
Seit Jahrzehnten begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Jetzt gibt es die Rubrik auch auf cnv-medien.de. Jeden Tag von Montag bis Sonnabend eine neue Ausgabe. Heute: Bewusster Einkaufen.
Meist sind es orangefarbene Aufkleber, die im Discounter darauf hinweisen, dass es hier etwas zu sparen gibt. An Lebensmitteln kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gibt es ja auch gar nichts auszusetzen. Das Gefühl, ein Schnäppchen machen zu können, verstärkt das gute Gefühl, letzten Endes auch ein Mini-Zeichen gegen Verschwendung gesetzt zu haben (Erinnerung an mich: Das lohnt sich allerdings nur, wenn man die Dinge auch verzehrt und nicht im Kühlschrank vergisst).
Für die Supermärkte ist dies vermutlich noch ein Riesengeschäft, aus dem sich mit dem Drehen einer Stellschraube noch mehr herausholen lässt. Wer nicht genau hinschaut, merkt vielleicht gar nicht, dass sich auf dem Schild etwas geändert hat: Klammheimlich gewährt ein großer Anbieter seit einiger Zeit auf ablaufende Lebensmittel nur noch 20 und nicht mehr 30 Prozent Rabatt. Überregionalen Medienberichten soll seither der Anteil der nicht mehr verkauften und abends im Müll landenden Lebensmittel angestiegen sein. Ja, schade, aber verschaukeln lassen sich die Verbraucher auch nicht.
Sparfüchse sollen stattdessen wohl mit aller Macht zur Benutzung der jeweiligen Kundenkarten (am liebsten als App) bewegt werden. Wer seine digitale Spur geringer halten und nicht sein gesamtes Einkaufsverhalten offenlegen will, braucht schon ein dickes Fell, um die App-Nutzern winkenden Rabatte nicht zur Kenntnis zu nehmen. Mein elementarster Spar-Tipp: Nur einkaufen, was ich wirklich brauche und schnell verwenden kann. Ich erinnere mich regelmäßig daran, wenn ich mal wieder zähneknirschend eine Gurke in der Bio-Tonne entsorge. Definitiv ein Feld, auf dem ich noch besser werden kann.