Über die Furcht, sich digitalauszusperren
Seit vielen Jahren begeistert die Kolumne "Moin Cuxhaven" die Leserinnen und Leser der Cuxhavener Nachrichten. Inzwischen sorgt die Rubrik auch auf cnv-medien.de für Unterhaltung und Information. Heute geht es um das Kreuz mit den Passwörtern.
Früher war die Welt so herrlich einfach: Neben dem eigenen Geburtsdatum musste man sich maximal die PIN seiner Bankkarte merken, und war es tatsächlich erforderlich geworden, ein Computer-Password auszusuchen, wählte man den Namen seiner Liebsten, gefolgt von den Ziffern 1, 2 und 3. Heute reden wir über Zwei-Faktor-Authentifizierung und über das Problem, in einem Wust von Kennwörtern nicht vollends den Überblick zu verlieren. Herzrasen: Wie lauteten noch mal die Zugangsdaten fürs Online-Banking-Portal? Wir haben gelernt, dasselbe Passwort nie zweimal zu vergeben und wissen, dass unsere digitalen Schlüssel mindestens achtstellig sein sollten, um uns sicher zu fühlen. Aber wer schützt uns eigentlich vor uns selbst, das heißt vor unseren Gedächtnislücken? Wer Angst davor hat, sich digital auszusperren, setzt womöglich auf eine analoge Methode: den berüchtigten Zettel im Geldbeutel. Mit dem wird ein ehrlicher Finder im Verlustfall doch hoffentlich keinen Unsinn anstellen.