Moritz Frankenberg/dpa
Moritz Frankenberg/dpa

Ex-Minister: Grüne sollen «hart an der Realität bleiben»

08.11.2025

Beim Landesparteitag in Wolfsburg wollen die Grünen ihren langjährigen Fraktionschef und früheren Umweltminister Stefan Wenzel verabschieden. Der 63-Jährige mahnte im Vorfeld, die eigene Politik an der Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger auszurichten. «Ich wünsche mir, dass wir hart an der Realität bleiben, nah an den Menschen und ihren Sorgen», sagte Wenzel der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir dürfen nicht nur sagen, was wir nicht wollen, sondern müssen immer deutlich machen, was wir für richtig halten.» Zugleich betonte er die Bedeutung von Offenheit und Vielfalt in der Partei. «Wir brauchen in den Parlamenten die ganze Bandbreite unserer Mitglieder, vom Alter über die Themen bis zu den politischen Schwerpunkten», so Wenzel.

Lange im Landtag, zuletzt an Habecks Seite in Berlin

Der Grünen-Politiker war von 1998 bis 2021 Mitglied des niedersächsischen Landtags, lange Jahre Fraktionsvorsitzender und von 2013 bis 2017 Umwelt- und Energieminister. «Ich bin stolz, dass wir Niedersachsen zu einem Vorreiterland bei der Windenergie gemacht haben. Heute wird hier mehr Strom aus Erneuerbaren erzeugt, als im Land verbraucht wird», sagte Wenzel. Bis März dieses Jahres saß er noch im Bundestag, bis Mai war er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium unter Vizekanzler Robert Habeck.

«Eine prägende Zeit» und Kontakte, die bleiben

Rückblickend auf seine politische Laufbahn in Hannover sagte er: «Ich habe die Arbeit im Landtag immer sehr gerne gemacht. Es war eine prägende Zeit, in der ich sehr viel gelernt habe.» Wenzel pflegt auch heute noch den Kontakt zu früheren Kolleginnen und Kollegen – von den Grünen, aber auch von SPD und CDU. «Mit manchen trifft man sich mal auf einen Kaffee und tauscht sich aus. Das ist sehr wertvoll.»

Wenzel schreibt derzeit an einem Buch über historische und finanzpolitische Fragen – etwa darüber, was aus den Vermögen alter Machthaber nach 1918, 1945 und 1989 geworden ist. In etwa einem Dreivierteljahr will er damit fertig sein. Danach, sagt er, will er schauen, was als Nächstes kommt: «Ich bleibe auf jeden Fall bei den Themen, die mich immer bewegt haben.»

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Lesen Sie auch...

Detonation in Reihenhaus: 83-Jähriger wird weiter gesucht

Nach der Explosion in einem Reihenhaus im niedersächsischen Wolfenbüttel wird noch immer ein 83-jähriger Mann vermisst. Auch am Samstagmorgen gehe die Suche weiter, wie …

Mann mit über 2,7 Promille unterwegs - Unfall

Ein betrunkener Autofahrer hat im Emsland einen Unfall gebaut. Dabei wurden er und die Fahrerin eines anderen Wagens leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. …

Kreative Ideen gegen das Sterben der Lüneburger Innenstadt

Angelockt von der ARD-Serie «Rote Rosen» kommen viele Touristen nach Lüneburg - trotzdem ist das Innenstadt-Sterben sichtbar. Genau dagegen wollen die Unternehmerin Antje Blumenbach …

K.o. für Simonis? Wolfsburg-Pleite in Bremen

Die Spieler schlichen ratlos zu den wütenden Fans, Trainer Paul Simonis muss nach einer Last-Minute-Pleite mehr denn je um seinen Job beim VfL Wolfsburg …