Sven Hoppe/dpa
Sven Hoppe/dpa

Illegale Prostitution mit Chinesinnen - Razzia gegen Bande

02.12.2025

Mit Frauen aus China soll eine mutmaßliche Schleuserbande illegale Prostitution in Deutschland organisiert haben. Bei einer Razzia haben Beamte der Bundespolizei acht Wohnräume und Bordelle in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und Bundespolizei in Frankfurt/Main mitteilten. 

Bei dem Einsatz mit 280 Bundespolizisten sind demnach zwei Chinesen in Mülheim an der Ruhr und Braunschweig sowie ein deutscher Staatsangehöriger in Duisburg festgenommen worden. Gegen die Männer lägen Haftbefehle vor. 

Über 1.100 Anzeigen auf Erotikportalen organisiert

Die beiden chinesischen Staatsangehörigen gelten als Hauptbeschuldigte. Einer der beiden Männer, ein 32-Jähriger, soll den Frauen spätestens seit August 2024 bundesweit in Ferienwohnungen, Monteurunterkünften und Hotelzimmern die Prostitution ermöglicht haben. Er habe dabei unter anderem Preis- und Leistungsstrukturen vorgegeben. Der zweite Beschuldigte, ein 41-Jähriger, soll die Prostituierten auf Erotikportalen mit mehr als 1.100 Anzeigen beworben und Wohnungen organisiert haben. Zur Organisation seien über 160 Mobilfunknummern genutzt worden. 

Nach Angaben der Ermittlungsbehörden hatten die Frauen nicht die erforderlichen Aufenthaltstitel. Die Dienstleistungen der Prostituierten seien in mehr als 75 Kommunen in 14 Bundesländern angeboten worden. Die Wohnungen seien jeweils nach kurzer Zeit wieder gewechselt worden. Wie viele Frauen Prostitution beteiligt gewesen sein sollen, war zunächst nicht bekannt. 

Dritter Beschuldigter soll als Fahrer geholfen haben

Nach den ersten Erkenntnissen seien die Frauen freiwillig nach Deutschland gekommen und hätten gewusst, dass es um Prostitution gehe, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Die Gewinne aus der illegalen Prostitution sollen zwischen der Bande und den Frauen geteilt worden sein. 

Der dritte Festgenommene, ein 59-jähriger deutscher Staatsangehöriger, soll in Einzelfällen als Fahrer fungiert und vereinzelt Wohnungen in enger Absprache mit den weiteren Beschuldigten angemietet haben, wie es weiter hieß.

Bei den Durchsuchungen seien zahlreiche Datenträger und 23 Handys sichergestellt worden, ergänzte die Sprecherin der Bundespolizei. Auch Pässe hätten die Beamten gefunden. Große Bargeldbeträge wurden demnach bis zum frühen Nachmittag nicht entdeckt. Dies sei aber auch nicht erwartet worden: Den Frauen sei vorgegeben worden, keine hohen Beträge in den Wohnungen aufzubewahren.

Hunderttausende Euro können beschlagnahmt werden 

Gegen den 32-jährigen Hauptbeschuldigten erwirkten die Ermittler den Angaben zufolge einen Gerichtsbeschluss, wonach unter anderem auf Konten liegende Gelder bis zur Summe von rund 445.000 Euro beschlagnahmt werden können. Es bestehe der Verdacht, dass Gelder bis zu dieser Höhe aus Straftaten erlangt worden sein könnten, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf. 

Die Ermittlungen wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, des Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen sowie der Steuerhinterziehung richteten sich gegen insgesamt fünf Beschuldigte.

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