Sina Schuldt/dpa
Sina Schuldt/dpa

Land für alternative Stromkabel-Trassen abseits der Inseln

26.10.2025

Für weitere Stromkabel, die für den Ausbau der Offshore-Windenergie benötigt werden, geht an der niedersächsischen Nordseeküste langfristig der Platz aus. Bislang seien im Netzentwicklungsplan Strom (NEP 2037/2045) der Übertragungsnetzbetreiber sechs Kabelsysteme, sogenannte Offshore-Netzanbindungssysteme (ONAS), angekündigt, für die bislang noch keine Trassenverläufe im niedersächsischen Küstenmeer gefunden wurden, wie das für Raumordnung zuständige Landwirtschaftsministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. 

Stromkabel verlaufen auf See über bestimmte Korridore. Bislang werden die Kabel von See kommend meist über ostfriesische Inseln durch den Nationalpark Wattenmeer weiter Richtung Festland verlegt. Für die Kabelverlegung müssen die Inseln unterbohrt werden. Bislang sind solche Kabelsysteme auf Norderney (15), Baltrum (5) und Langeoog (8) eingeplant oder schon verlegt worden.

Gibt es alternative Routen? 

Umweltschutzverbände kritisieren, dass durch die Leitungen, die noch absehbar gebaut werden müssen, das Wattenmeer belastet werde. In einem gemeinsamen Positionspapier hatten sich neun Umweltschutzverbände und Organisationen, darunter etwa BUND, WWF und Nabu, im Frühjahr unter anderem dafür ausgesprochen, für die Kabel alternative Routen entlang von Flussrinnen zu prüfen. 

Niedersachsens Landesregierung signalisiert dafür mit Blick auf die noch zu findenden Kabeltrassen Unterstützung. «Das Land Niedersachsen setzt sich hierbei für eine verstärkte Nutzung der Mündungen an Ems und Elbe ein», teilt das Landwirtschaftsministerium auf Anfrage mit. 

Welche Hürden es gibt

Außerdem verweist das Ministerium darauf, dass das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bereits «Optimierungsmöglichkeiten» bei der künftigen Raumplanung in Aussicht gestellt habe. Dies könne dazu führen, dass weniger Offshore-Netzanbindungssysteme benötigt würden. «Hierdurch kann es zu einer wie vom BUND geforderten Entlastung des niedersächsischen Küstenmeeres und damit des Wattenmeers kommen», teilt das Ministerium weiter mit.

Die Netzbetreiber verwiesen bislang dagegen darauf, dass die starken Strömungen durch Ebbe und Flut es nicht möglich machten, die Kabeltrassen etwa an Inseln vorbeizuführen. «Diese wirken so stark auf den Meeresboden zwischen den ostfriesischen Inseln ein, dass eine sichere Kabelverlegung hier technisch nicht umsetzbar ist», hieß es etwa von Netzbetreiber Tennet.

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