Hauke-Christian Dittrich/dpa
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Mehr Investitionen in Emder Hafen – wohin das Geld fließt

22.10.2025

Der Emder Hafen profitiert von zusätzlichen finanziellen Mitteln aus dem «Zukunftsprogramm Infrastruktur» des Landes Niedersachsen. Insgesamt werden weitere rund 62 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert – auch, um damit die Folgen für die Hafenwirtschaft der geplanten Tidesteuerung der Ems mit Hilfe des Emssperrwerks zu kompensieren, wie die landeseigene Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) mitteilte. 

Mit der sogenannten Tidesteuerung soll die Ökologie des Flusses verbessert werden, der seit Jahrzehnten unter zunehmender Verschlickung leidet. Absehbar ist bereits, dass durch die Maßnahme die vier bestehenden Liegeplätze im Emder Außenhafen bei Niedrigwasser etwa 40 Zentimeter Wassertiefe verlieren. Auto- und Militärtransporter sowie Frachter etwa für Zellulose können dann nicht mehr wie bislang voll abgeladen werden. 

Deshalb hat das Land bereits im Sommer mit dem Bau eines neuen Großschiffsliegeplatzes begonnen, der auf die Tidesteuerung angepasst ist. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 70 Millionen Euro. 

Weitere Liegeplätze

Die zusätzlichen Landesmittel sollen ab 2026 in die Planung einer weiteren, neuen Kaianlage am Wybelsumer Polder fließen. Wann diese Kaje gebaut werden könnte, ist noch offen. Ebenfalls von kommendem Jahr an plant NPorts die Modernisierung des bestehenden Emskais. «Die bisherige Anzahl von insgesamt vier Liegeplätzen muss auch zukünftig vorgehalten werden, das zeigt eine Bedarfsanalyse», teilte NPorts mit. 

Außerdem soll mit dem Geld ab 2027 zusätzlicher Platz am Südkai geschaffen werden. Dort soll die Kaianlage so ausgebaut werden, dass ein 150 Meter langer Liegeplatz und weitere Lagerflächen an Land zur Verfügung stehen. Auf dieser Fläche sollen dann Großkomponenten etwa für Windkraftanlagen und Stückgut umgeschlagen werden. Für den Emder Außenhafen würde das laut NPorts 100 bis 150 zusätzliche Schiffsanläufe pro Jahr bedeuten. 

Woher das Geld kommt

«Die zusätzlichen Landesmittel ermöglichen uns, gleich zwei wichtige Projekte rechtzeitig voranzubringen», sagte NPorts-Geschäftsführer Holger Banik in einer Mitteilung. «Diese Maßnahmen sind in unserer strategischen Hafenentwicklung vorbereitet und können daher kurzfristig umgesetzt werden.»

Niedersachsens Bauminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hatte Ende August das insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro schwere Zukunftsprogramm Infrastruktur angekündigt. 375 Millionen Euro davon sollen in die Modernisierung der niedersächsischen Häfen fließen.

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