Hauke-Christian Dittrich/dpa
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Verband vor Automesse: Seehäfen entscheidend für Autoexporte

08.09.2025

Der Erfolg der deutschen Automobilindustrie ist nach Einschätzung des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe maßgeblich an die Leistungsfähigkeit der Häfen in Norddeutschland geknüpft. «Baden-Württemberg und Bayern mögen sich als Zentren der deutschen Automobilindustrie verstehen – aber ohne die Häfen in Norddeutschland wäre die globale Präsenz der in ganz Deutschland tätigen Autoindustrie nicht denkbar», sagte Matthias Magnor, Mitglied im ZDS-Präsidium, vor der am Dienstag in München beginnenden Automesse IAA Mobility.

Der Zentralverband nimmt die Messe zum Anlass, um auf die strategische Bedeutung der Häfen hinzuweisen. Der Erfolg der Branche in der Welt hänge maßgeblich von den deutschen Seehäfen ab, teilte der Verband mit. «Sie sind das wesentliche Bindeglied zwischen der Automobil-Produktion in Deutschland und den weltweiten Absatzmärkten.»

Was in den Häfen umgeschlagen wird

Demnach wurden im vergangenen Jahr 3,4 Millionen Autos exportiert - das entspricht laut ZDS fast 80 Prozent aller in Deutschland produzierten Fahrzeuge. Der allergrößte Teil der Exporte sei über die deutschen Seehäfen erfolgt. Über die Häfen werden zudem Fahrzeuge, die im Ausland produziert werden, importiert. Auch Ersatzteile und Zulieferprodukte laufen über die Häfen. Bremerhaven und Emden zählen mit ihren Auto-Terminals zu den wichtigsten deutschen Seehäfen für den Automobilumschlag. 

«Die deutschen Häfen tragen maßgeblich zur Wirtschaftskraft der gesamten Mobilitätsbranche bei und sind das Rückgrat des Außenhandels für ganz Deutschland», sagte Magnor, der auch Chef des Bremer Seehäfen- und Logistikdienstleisters BLG ist. Eine starke Automobilindustrie gebe es nur mit leistungsfähigen Häfen in Norddeutschland, teilte der Verband weiter mit. 

Die deutsche Autoindustrie steht unter Druck. Probleme bereiten etwa der schwächelnde chinesische Markt, ein schwächelnder E-Auto-Verkauf und der Zollstreit mit den USA.

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