Neue Euphorie entfacht: Das ist das Erfolgsrezept des SV Spieka
Jan-Niklas Kersten, einst Torjäger in der Bremen-Liga, hat beim SV Spieka als Spielertrainer eine neue Euphorie entfacht. Mit elf Siegen in Folge führte er das Team erst zum Aufstieg und weckt nun hohe Erwartungen für die Zukunft.
Seit Anfang des Jahres schauen viele Fußballinteressierte vermehrt nach Spieka. Das hat vor allem mit einem Namen zu tun: Jan-Niklas Kersten. Der 30-Jährige übernahm im Januar die Geschicke beim SV Spieka - als Spielertrainer.
Zuvor war der Stürmer jahrelang in der Bremen-Liga für LTS Bremerhaven und OSC Bremerhaven unterwegs. Erzielte dort Tore am Fließband. Es folgte der für viele überraschende Winterwechsel nach Spieka - in die 2. Kreisklasse. Rein sportlich betrachtet ein Rückschritt in der torreichen Karriere von Kersten. Doch darum ging es nicht in erster Linie. "Ich wollte das Heft mal selbst in die Hand nehmen", sagt er.
Viele namhafte Kicker im Kader
Der 30-Jährige wohnt seit 2019 in Spieka, hat dort seinen Lebensmittelpunkt aufgebaut. Er kennt die handelnden Personen im Verein. Für ihn war es im Nachhinein genau der richtige Schritt. "Ich habe alles richtig gemacht", sagt er. Denn neben dem sportlichen Erfolg ist vor allem das "Umfeld überragend". Kersten hat mit seinem Amtsantritt eine neue Euphorie in dem kleinen Örtchen entfacht.
In der Rückrunde der vergangenen Saison feierte er mit dem SV Spieka elf Siege in elf Spielen. Er katapultierte die Mannschaft von einem Abstiegsplatz in die Spitzengruppe der Liga. Am Ende reichte es für Platz vier, der aufgrund des Verzichts der Mannschaften davor zum Aufstieg reichte. Der Erfolg ist eng mit dem Namen Jan-Niklas Kersten verbunden. Er lotste viele Kicker nach Spieka, die in der Vergangenheit schon in höheren Ligen für Aufsehen gesorgt hatten.
So überzeugte er unter anderem den 41-jährigen Torjäger Florian Alexander und Torhüter Mitja Bieren davon, für den SV Spieka die Fußballschuhe zu schnüren. "Wir versuchen immer Leute ranzukriegen", sagt Kersten. Er nutzt seine guten Kontakte in die Fußballszene der Region. Sein Blick geht schon jetzt Richtung nächste Saison. In der es für den SV Spieka noch eine Liga hinaufgehen könnte.
Aktuell steht die Mannschaft als Aufsteiger unangefochten an der Spitze der 1. Kreisklasse, hat nach 13 Partien 33 Punkte gesammelt. "Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht aufsteigen will", so Jan-Niklas Kersten. Das kurzfristige Ziel ist ganz klar die Kreisliga. Alles Weitere werde man sehen. "Wir wollen von Jahr zu Jahr schauen", sagt der Spielertrainer. Aktuell läuft es jedenfalls blendend - auch aus Sicht von Kersten. Zu den Heimspielen pilgern regelmäßig 150 Zuschauer. Auch auswärts fahren einige Fans mit und unterstützen ihr Team. Für Kersten etwas ganz Besonderes.
"Ich bin hier angekommen, es macht einfach richtig Spaß", sagt er. Zudem spielt seine Mannschaft guten Fußball, stellt den besten Angriff und die beste Abwehr der Liga - trotz einiger Verletzungssorgen in der Hinrunde. "Wenn ich auf die Tabelle schaue, dann bin ich sehr zufrieden", sagt der 30-Jährige, der sich nun mit seinem Team in die Winterpause verabschiedet.
Erstmals wird die Mannschaft dann beim Masters-Qualifikationsturnier der SpVgg BISON teilnehmen. Und geht auch dort als Geheimfavorit ins Rennen. "Wir nehmen die Halle mit, aber der Fokus liegt auf der Rückrunde", sagt Kersten.