Rot-Weiss Cuxhaven besiegt den Spitzenreiter - Siegesserie auf der Kampfbahn hält an
Rot-Weiss Cuxhaven schlägt den Spitzenreiter TSV Sievern und bleibt auf der heimischen Kampfbahn weiter unbesiegt. Ein frühes Tor und eine überragende Mannschaftsleistung sorgten für großen Jubel - und ein verdientes Abschiedsgeschenk.
Mit wedelnden Armen stehen die Ersatzspieler von Rot-Weiss Cuxhaven an der Seitenlinie. Trainer Philipp Schlüter läuft in seiner Coachingzone auf und ab. Die letzten Sekunden laufen. Rot-Weiss führt gegen den Spitzenreiter der Fußball-Bezirksliga mit 1:0. Auch der letzte lange Ball in den Cuxhavener Strafraum wird herausgeköpft, dann ist Schluss. Rot-Weiss gewinnt das Topspiel knapp, aber mehr als verdient mit 1:0 gegen den TSV Sievern. Damit bleiben die Cuxhavener auf der heimischen Kampfbahn unbesiegt. Für Sievern war es die zweite Niederlage in der Saison - und das zweite Mal in Cuxhaven. Mitte Oktober kassierten sie beim FC Cuxhaven ihre erste Niederlage, nun folgte auf der Kampfbahn die nächste. "Ein überragender Sieg dank einer überragenden Mannschaftsleistung", freute sich Rot-Weiss-Trainer Philipp Schlüter direkt nach dem Abpfiff. Und den haben sich die Cuxhavener verdient.
Auf dem teilweise schmierigen Untergrund auf der Kampfbahn war Rot-Weiss über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft. Die frühe Führung durch Ole Schepergerdes spielte ihnen in die Karten. Nach einem abgewehrten Eckball kam der Ball erneut ins Zentrum, Schepergrdes grätschte die Kugel zum 1:0 ins Tor. Da waren gerade einmal neun Minuten gespielt. Vorher hatten sie aber auch zweimal Glück, dass die Gäste zwei gute Gelegenheiten ausließen. Es sollten für lange Zeit die einzigen brenzligen Situationen vor RW-Torhüter Dustin Lammerich bleiben. Denn der Führungstreffer gab den Cuxhavenern spürbar Auftrieb. Nach 20 Minuten lenkte Sieverns Schlussmann Niklas Führer einen Kopfball von Luca Mittelstädt gerade noch so über die Latte. Wenige Minuten später scheiterte Lennard Gersonde frei stehend per Kopf. Rot-Weiss war vor allem nach Standardsituationen gefährlich, verpasste es aber, ein zweites Tor nachzulegen. Das sollte auch in Durchgang zwei nicht gelingen - trotz einiger vielversprechender Möglichkeiten. Die beste vergab Hero Ferlemann 15 Minuten vor dem Ende. Seinen Freistoß aus 18 Metern entschärfte erneut Führer sehenswert. Der Sieverner Schlussmann war an diesem Tag der beste Spieler seiner Mannschaft. Er hielt sein Team im Spiel, eilte in der siebenminütigen Nachspielzeit sogar selbst mit in den gegnerischen Strafraum. Ohne Erfolg.
Rot-Weiss rettete den knappen Vorsprung über die Zeit - mit Geschick und ganz viel Einsatz. "Wir sind jetzt in der Liga angekommen", sagte Schlüter. Das kann man so sagen. Nach holprigem Saisonstart sammelten die Cuxhavener 16 Punkte aus den letzten sechs Spielen. So kann es aus seiner Sicht weitergehen. Ein Spiel müssen die Cuxhavener vor der Winterpause noch bestreiten. Nächste Woche geht es zum Deinster SV - mit jeder Menge Selbstvertrauen im Gepäck, aber ohne Hero Ferlemann. Der 26-Jährige lief am Sonntag gegen Sievern noch einmal mit der Kapitänsbinde um den Arm für Rot-Weiss auf. Nach rund 200 Spielen und fast 50 Toren ist erst einmal Schluss bei Rot-Weiss. Ihn zieht es beruflich nach Leipzig. Der Abschied ist ihm jedenfalls mit dem Sieg gegen den Spitzenreiter gelungen.