Triathleten trotzen kräftigem Wind: 36. Volksbank-Triathlon in Otterndorf
Am Sonntag fand in Otterndorf zum 36. Mal der Volksbank-Triathlon statt. Bei Wind und nur wenige Stunden nachdem ein starkes Sturmtief über Cuxhaven zog. Doch die Laune und Motivation der fast 300 Sportler trübte das in keiner Weise.
Kräftig blies der Wind über den See Achtern Diek in Otterndorf. Banner wehten im Wind, der aufblasbare Zieleinlauf wankte bedrohlich hin und her. Und mittendrin zahlreiche Sportlerinnen und Sportler - startklar, sich gleich ins kühle Nass zu stürzen.
Zum 36. Mal richtete der TSV Otterndorf den Otterndorfer Volksbank-Triathlon aus, zu dem sich im Vorwege 340 Teilnehmer angemeldet hatten. 350 hätten es maximal werden können. 273 von ihnen kamen schließlich ins Ziel. Nur fünf weniger als im Vorjahr. Ein zufriedenstellendes Ergebnis, findet auch Thomas Hargus vom Organisationsteam des TSV Otterndorf. "Es könnten natürlich immer ein paar mehr sein, aber wir sind trotzdem zufrieden."
Der Otterndorfer Triathlon hat mittlerweile Kultstatus erreicht. Nicht umsonst nehmen einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine mehrstündige Anreise in den Norden auf sich. "Was das Teilnehmerfeld angeht, sind wir relativ breit aufgestellt. Aber das ist im Triathlon so. Da nehmen viele eine weitere Anreise in Kauf als bei normalen Volksläufen", sagt Thomas Hargus.
Drei verschiedene Läufe und Distanzen standen zur Auswahl
Die Athleten konnten sich für insgesamt drei verschiedene Distanzen anmelden. Darunter die olympische Distanz über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Die Sprintdistanz für Einzelstarter und Staffeln umfasste 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen.



Zahlreiche Helferinnen und Helfer im Einsatz
Damit die Triathleten am Sonntag die richtige Streckenführung vorfanden und vor, während und nach der Veranstaltung gut versorgt wurden, waren rund 100 Helfer des TSV im Einsatz. Sie sicherten unter anderem die 20 Kilometer lange Radstrecke mit allen zu kreuzenden Nebenstraßen ab oder besetzten die Trinkstationen. Die Feuerwehr sorgte für weitere Sicherheit auf der Strecke, die DLRG für die Wassersicherung und die medizinische Versorgung.

Der Wind war eine große Herausforderung
Vor dem Start wurden die Teilnehmer über die Strecke und ihre Tücken informiert. Es gebe zwar keine besonders schwierigen Stellen auf der Traditionsstrecke, so Hargus, aber ein Hinweis auf die Bodenwellen in den verkehrsberuhigten Zonen sei nicht unangebracht, wenn man mit dem Fahrrad mit 40 Stundenkilometern darauf zufahre.
Eine große Herausforderung sei am Sonntag vor allem der Wind gewesen. "Die offenen Flächen, zum Beispiel am Hadler Kanal, sind sehr windanfällig", erklärt das TSV-Mitglied. "Da gab es auch schon mal Gegenwind. Und wenn der Wind kräftig bläst, ist es nicht so einfach."

Noch in der Nacht zuvor hatte ein heftiger Sturm dafür gesorgt, dass die zeltenden Teilnehmer einer Sportveranstaltung in Cuxhaven evakuiert werden mussten. Doch Angst vor einer Absage wegen umgestürzter Bäume oder ähnlichem hatte das Otterndorfer Organisationsteam nicht. Im Gegenteil: "So weit haben wir gar nicht gedacht", erklärt Hargus.
Der Sturm habe lediglich ein Zelt leicht beschädigt, das die Feuerwehr noch am Vorabend aufgebaut hatte. "Und dann gab es am Morgen noch einen heftigen Regenschauer, der natürlich auch nicht gerade förderlich für den Aufbau war", erinnert sich der Mitorganisator. "Aber trotzdem hat alles geklappt. Der Rest, den wir am Sonntag aufgebaut haben, also die Wechselzone mit all ihren Zäunen, stand noch. Das Wetter hätte besser, aber auch schlechter sein können. Es war zwar windig, aber die Sonne schien." Dennoch mussten die Athleten auf der Radstrecke teilweise auf den Boden gewehten Ästen und Blättern ausweichen.
Schwimmen durch den See Achtern Diek in Otterndorf
Pünktlich um zehn Uhr ertönte der erste Startschuss und die erste Hälfte der insgesamt 68 Starter über die olympische Distanz stürzten sich in den See Achtern Diek, um zunächst ihre drei Runden zu absolvieren.

Nur wenige Minuten zuvor hatten sich einige Athleten bereits probeweise an das Wasser herangetastet. "Also ohne Neoprenanzug würde ich das nicht machen", sagte ein Triathlet. Und während sich die allermeisten dann auch mit ihrem Neoprenanzug ins Wasser stürzten, gab es doch den einen oder anderen Teilnehmer, dem die rund 20 Grad Wassertemperatur wohl nicht so viel ausmachte und der auf die isolierende Stoffschicht verzichtete.
Dabei hätte ein Neoprenanzug sogar einen sportlichen Vorteil, denn er gibt dem Schwimmer Auftrieb, weiß Thomas Hargus. "Und an sich ist es mit einem Neoprenanzug einfach angenehmer. Aber normalerweise wird auf der Sprintdistanz häufiger ohne Neoprenanzug geschwommen. Auf 500 Metern kann man das schon machen."
Rund um den See, auf dem Deich und entlang der Strecke sammelten sich über den Tag hinweg immer mehr Zuschauer, die dem Spektakel beiwohnten und die Sportler anfeuerten. Teilweise sogar mit selbstgebastelten Schildern und Pom Poms.

Die Sieger des Tages
Auf der Olympischen Distanz war der Hemmoorer Ben Cyrol vom SC Hemmoor nicht zu schlagen. Er überquerte die Ziellinie nach 2:05:36 Stunden als Sieger. Im Vorjahr machte dieser noch den zweiten Platz, war aber auch knapp zwei Minuten schneller unterwegs.

Alexander Kriebel aus Hamburg sicherte sich den zweiten Platz (2::11:05) vor Jan Petschulat vom "TSV Otterndorf Triathlon Team" (2:19:55).
Bei den Damen setzte sich Anke Schmitz-Elvenich vom "Erdinger Active Team" in 2:19:14 Stunden durch. Eine starke Leistung zeigte auch Sandra Ehlers vom "SC Weyhe Triathlon", die in 2:26:26 den zweiten Platz vor Birgit Grewe (TSV Neuenwalde, 2:35:10) belegte.

Unter den Sprintern sicherte sich Jan Rune Bödecker mit 1:00:18 Stunde für "SchenkelAua" den ersten Platz. Louis Laude (SV Bremen 10) wurde mit nur acht Sekunden Abstand Zweiter. Auf ihn folgte Vereinsfreund Florian Siever (1:00:49). Laura Peschutter ("NetSpeed") wurde bei den Damen Erste (1:10:04). Auf sie folgten Melanie Treinzen aus Apen (1:11:35) und Rieke Peters aus Stade (1:14:46).
Bei den Staffeln siegte "Die Besenwagen Crew" (Jannik Pigorsch, Niklas Vollmann, Maximilian Schmitt, 1:01:54 Stunden) vor "Jeder was Er/Sie kann..." (Julia Baack, David Fauvel, Ingo Lacks, 1:04:58) und "LG Bremen-Nord" (Maren Punke, Anja Bahr, Meike Reitenbach, 1:02:28).