Wingster Nachwuchsschiri sieht viele Vorteile
Als Frederick "Freddy" Mencke als Nachwuchskicker dem runden Leder nachjagte, wurde er von Frank Griemsmann angesprochen, ob er sich nicht vorstellen könnte, auch als Schiedsrichter aktiv zu werden. Eine Frage mit Folgen.
Frederick Mencke wurde am 6. Januar 2010 in Cuxhaven geboren, ist seit 2016 aktiver Fußballer bei der SpVgg BISON. Er liebt sein Hobby und als die Frage von Frank Griesmann im Jahr 2023 kam, hatte er tatsächlich sofort Interesse. Als er seinem Vater Jochen davon erzählte, zögerte dieser nicht lange und meldete Freddy direkt beim Niedersächsischen Fußballverband (NFV) in Barsinghausen an. Für ein Online-Schiedsrichter Seminar, dass der heute 14-jährige auch direkt bestand.
Seine ersten Partien bestritt er als Linienrichter, dann pfiff er seine ersten Spiele als Schiedsrichter bei den U15-Mädchen. Schnell ging es zur Frauen-Kreisliga. Heute ist Freddy Mencke als Linienrichter bei Spielen der Herren-Kreisliga im Einsatz. Er pfeift für den VfL Wingst. Beim Herbert-Gluth-Gedächtnis-Turnier in Cadenberge war er als Schiedsrichter im Einsatz, ebenso bei der Futsal-Hallenkreismeisterschaft in Hemmoor.
Gefragt nach Ambitionen, in höheren Ligen zu pfeifen, lächelt der 14-Jährige. "Schiedsrichter ist ein Hobby für mich, da gibt es keine Ambitionen, irgendwann einmal in höheren Ligen zu pfeifen."
Was das Positive am Job eines Schiedsrichters ist, weiß Frederick Mencke für sich auf jeden Fall. "Das Durchsetzungsvermögen bessert sich spürbar, ebenso die eigene Kommunikation. Und auch die Kompetenz beim Schlichten eines Streits erhöht sich spürbar. Spaß bringt mir das Hobby auch, sonst würde ich es ja nicht ausüben." Freddy betont, dass er als aktiver Fußballer auch von dem Hobby profitiert. "Ich kenne natürlich die Regeln ganz genau und kann mich jederzeit in die Lage des Schiedsrichters versetzen. Ein positiver Nebeneffekt ist natürlich auch die Tatsache, dass Schiedsrichter für alle Fußball-Begegnungen in Deutschland freien Eintritt haben!"
Negative Erfahrungen sollen nicht verschwiegen werden. "Ich habe zwar noch keine Bedrohungen bekommen, aber angemeckert wird man häufig. Doch daran gewöhnt man sich. Der Job eines Unparteiischen ist übrigens sehr zeitaufwendig. Man muss den eigenen Terminkalender nach den Ansetzungen der Spiele richten und es gibt jeden Monat eine Fortbildung. Da ist einiges eher Routine, spannend sind Regeländerungen und andere Neuigkeiten. Und einmal im Jahr gibt es auch die Leistungsprüfung. In Theorie und Praxis."
Von den Spielern wünscht sich Freddy Mencke mehr Verständnis für Schiedsrichter. "Sie sollten sich auch einmal in unsere Lage versetzen. Man kann einfach nicht jedes kleine versteckte Foul sehen oder knappe Abseitsentscheidungen zu 100 Prozent richtig erkennen. Spielerinnen und Spieler sollten zumindest respektvoll mit den Unparteiischen umgehen, denn ohne Schiedsrichter gäbe es ja auch keine Punkt- oder Pokalspiele mehr. Daran sollten auch einige Zuschauer mal denken, bevor sie sich lautstark zu Wort melden."
Frederick Mencke will auch in der Saison 2026/2027 aktiv pfeifen. "Es wäre allerdings schön, wenn die Vereine auch mal über eine Wertschätzung den Unparteiischen gegenüber nachdenken."