"Lichtband" durch Cuxhavens City: Warum die Innenstadt jetzt erleuchtet ist
Ein "Lichtband" lässt die Innenstadt von Cuxhaven jetzt hell erleuchten. Mehrere Gebäude werden ab sofort angestrahlt, zudem gibt es viele Lichtakzente. Das neue "Lichtband" ist installiert und überrascht mit vielen Details.
Die Stadt Cuxhaven hat sich in den vergangenen Monaten intensiv damit beschäftigt, zu analysieren, ob die Umsetzung eines Lichtkonzeptes für die City einen Mehrwert bietet. Jetzt ist das neue "Lichtband" installiert und überrascht mit vielen Details.
Die innerstädtischen Zentren Cuxhavens miteinander zu verbinden, ist ein lang gehegtes Ziel von Politik, Verwaltung und Einzelhandel. Vor Jahren wurde schon einmal ein halbherziger Versuch unternommen. Ein auf den Gehwegen aufgemaltes blaues Band, sollte die Cuxhavener und Gäste vom Schloss Ritzebüttel, über die Nordersteinstraße und den Schleusenpreis bis ins Lotsenviertel führen. Die Idee war gut gedacht, doch auf richtige Gegenliebe stieß das Projekt seinerzeit nicht, zumal die blaue Farbe relativ schnell wieder verblasste und schick irgendwie anders geht. Jetzt ist ein erneuter Versuch unternommen. Der erscheint recht erfolgversprechend, denn den Cuxhavenern geht dabei im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf.

Aus der Vogelperspektive betrachtet ist deutlich erkennbar, dass die Planer eine Verbindungslinie aus verschiedenen Lichtinstallationen geschaffen haben, die beide Einkaufszentren Nordersteinstraße und Lotsenviertel trefflich miteinander verbinden. Das formulierte Ziel durch die Illumination auch in den Nachtstunden eine optische Wegeführung anzubieten ist gelungen.

Beleuchtung von Straßen und Plätzen erfährt einen Bedeutungswandel
Schaut man auf Deutschlands Kommunen, ist das Thema Stadtbeleuchtung ein eher nüchternes Thema. Im Vordergrund steht zumeist die Frage nach Möglichkeiten der Einsparung von Energie, ansatzweise nach mehr Sicherheit und einer notwendigen Grundbeleuchtung.
Allen Unkenrufe zum Trotz erfährt die Beleuchtung von Straßen und Plätzen gegenwärtig einen signifikanten Bedeutungswandel. Das Augenmerk richtet sich dabei vor allem darauf, mit Licht räumliche Qualitäten zu betonen, stadtstrukturelle Zusammenhänge herauszuarbeiten und dadurch die Stadtidentität zu prägen, ohne dabei die Sicherheit und Orientierung aus dem Blickfeld zu verlieren.
Stadtkerne benötigen aus Sicht der Fachleute dringend mehr Anziehungskraft, damit sie für die Zukunft stabil aufgestellt sind. Die verschärfte Lage der Einzelhandelsstrukturen durch Outlets und Onlinehandel zwingt zum Handeln. Die jetzt geschaffene erleuchtete Verbindungslinie vom Schloss bis in die Schillerstraße ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Lichtstimmungen lenken Aufmerksamkeit
Die attraktive innerstädtische Strecke ist gesäumt von zahlreichen historischen Gebäuden, kleinen Plätzen und Objekten, die einem als Cuxhavener oft gar nicht mehr besonders ins Auge fallen. Durch die gelungene Akzentuierung durch die verschiedenen Lichtquellen und Stimmungen wird die Aufmerksamkeit erneut entfacht. Viele der bekannten Details werden so in ein neues Licht getaucht und der aufmerksame Spaziergänger kann Details entdecken, die ihm vorher vielleicht noch gar nicht gegenwärtig waren.

Anlässlich des Anleuchtens des neuen innerstädtischen Lichtbandes hatten sich um Oberbürgermeister Uwe Santjer Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung, der Kommunalpolitik sowie der Agentur für Wirtschaftsförderung im Park vor dem Schloss Ritzebüttel versammelt. Innerhalb weniger Wochen haben Marc Itgen und Hilke von der Reith von der heimnischen Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem Planungsbüro "Luminar, Licht- und Raumkonzepte Wencke Tschentscher" aus Hamburg und "Elektro Schiecnv-text-em Jan Löhndorf" aus Lensahn das ehrgeizige Vorhaben umgesetzt.
Via App wurde die neue Illumination angeschaltet und die rote Klinkerfassade der historischen Schlossmauern leuchtete in einer völlig neuen Stimmung. "Diese Illumination wird die Innenstadt bis zum Lotsenviertel in den Abendstunden in ein völlig neues Licht rücken. Sie verleiht unserer Stadt nicht nur ein ansprechendes und einladendes Aussehen, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und die Identität. Wir sind stolz auf diese Installation und möchten uns bei allen Beteiligten herzlich für ihren Einsatz sowie die Förderung bedanken", lobte Uwe Santjer das gelungene Projekt.

Fledermausgutachten in Auftrag gegeben
Vom neuen Lichtband angeleitet, ging die Gruppe vom Schloss bis ins Lotsenviertel und besichtigte die verschiedenen Installationen. Auch der andere Blick auf den Brunnen beim Kaemmererplatz, auf die wellenförmige Struktur des Areals beim Gaffelschoner "Hermine" sowie auf das Amtsgericht an der Deichstraße begeisterten die Anwesenden. "Für das Amtsgericht haben wir deshalb im Vorfeld von einem Fachbüro ein Fledermausgutachten erstellen lassen", erklärt Hilke von der Reith im Gespräch mit unserem Medienhaus.

Die gesamte Beleuchtung wurde sorgfältig ausgewählt, um die Atmosphäre von Cuxhaven zu bewahren und gleichzeitig die neuesten Technologien und Energiesparmaßnahmen zu nutzen. Die neuen LED-Leuchten sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch umweltfreundlich und ressourcenschonend. Die installierte Beleuchtung wird nach derzeitigen Berechnungen einen jährlichen Stromverbrauch von rund 1.460 Kilowattstunden umfassen - vergleichsweise verbraucht ein Laptop jährlich rund 400 Kilowattstunden.
EU fördert "Lichtband" mit rund 250.000 Euro
An den Standpunkten Schloss Ritzebüttel, in der Nordersteinstraße, am Kaemmererplatz, am Schleusenpriel, dem Amtsgericht sowie im Lotsenviertel setzen die Lichtelemente mit dem Einsetzen der Dunkelheit ein und schalten sich in der Zeit zwischen 22 und 23 Uhr automatisch ab. Gefördert wurde das Projekt vom Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung in Höhe von rund 250.000 Euro.
