Es geht los: Förder-Millionen des Landes werden in der Helios-Klinik Cuxhaven verbaut
Mit 7,4 Millionen Euro fördert das Land Niedersachsen die Zusammenlegung der beiden Helios-Krankenhäuser in Cuxhaven. Die Bauplanung steht. Wenn die Kreißsäle und die Wöchnerinnenstation umgezogen sind, kann es losgehen. Einiges wird sich ändern.
Drei Etagen des Krankenhausgebäudes sind schon geräumt und entkernt. Nun müssen nur noch die Kreißsäle und die Wöchnerinnenstation verlegt werden, nach Möglichkeit noch noch vor Weihnachten. Danach wird der rückwärtig gelegene, noch zu Stadtkrankenhaus-Zeiten errichtete Bau von Grund auf entkernt und modernisiert - innen und außen.

Geplant worden ist die Maßnahme als Reaktion auf die Schließung des Helios-Seehospitals Sahlenburg vor fast genau drei Jahren (zum Januar 2022). Dessen medizinische Schwerpunkte wurden in die Helios-Klinik Cuxhaven integriert. Das Land Niedersachsen förderte die Zusammenlegung. Jetzt können die Fördergelder in Höhe von 7,4 Millionen Euro endlich verbaut werden.
Hannover hat Pläne eingehend betrachtet
Maurice Eckert, Architekt in Diensten der Vamed (wie Helios eine Tochtergesellschaft des Gesundheitskonzerns Fresenius), ist mit den Planungen im Februar 2023 betraut worden. Es folgten intensive Abstimmungen mit dem Sozialministerium und der Baubehörde. Die Planung wurde mehrfach angepasst; seit September 2024 liegt die Baugenehmigung vor.
Helios steigt kräftig mit ein
Ein "stimmiges Konzept für Nutzer und Patienten" kündigt Maurice Eckert an. Die Aufträge sollten an Unternehmen der Region vergeben werden. Der von Helios investierte Betrag liege um einiges höher als der der öffentlichen Förderung, versichert Geschäftsführer Tim Wozniak, ohne eine genaue Summe zu nennen.
Die Bauarbeiten werden weitgehend versteckt stattfinden. Der Gebäudetrakt (intern: "Haus E" und Haus F") verbindet das Bettenhaus von 1964 mit dem Neubau von 2009 und befindet sich hinter Notaufnahme und OP-Trakt.
"So etwas würde heute nicht mehr genehmigt"
Maurice Eckert geht Schritt für Schritt durch: Dach und Fassade werden erneuert, die Klinker entfernt und durch ein Wärmedämmverbundsystem ersetzt. "Dort gibt es überhaupt keine Dämmung, so etwas wäre heute gar nicht mehr genehmigungsfähig", berichtet er. Ferner werde eine neue Lüftungsanlage installiert.
Der Wirtschaftshof, über den die Anlieferung läuft, erhält ein durchgehendes Vordach. Spülküche, Umkleiden und weitere Räume werden größer und schöner; genau so wie die medizinischen Abteilungen in den darüber liegenden Geschossen.
Kardiologie und Herzkatheterlabor auf einer Etage
Die Kardiologie soll nach Bauabschluss ins Erdgeschoss umziehen, angepasst an das Herzkatheterlabor auf derselben Etage. Gleiches gilt für die Gastroenterologie. Eine Etage höher werden zum einen die Räume mit einigen Anpassungen für die Urologie modernisiert. Zum anderen entsteht hier ein Bereich für die aus Sahlenburg hinzugekommene Wirbelsäulenchirurgie mit Vorbereitungs-, Behandlungs- und Verwaltungsräumen sowie Arztbüros.

"Damit wird auch die Zone gegenüber der Rezeption entlastet, in der bislang die elektiven Patientinnen und Patienten der Wirbelsäulenchirurgie (also die, bei denen es um einen geplanten Eingriff geht) empfangen werden und wo es manchmal sehr voll werden kann", erklärt Tim Wozniak.
Kreißsäle und Station für Wöchnerinnen ziehen um
Das sanierte 2. Obergeschoss bleibt für die Kreißsäle und die Wöcherinnenstation bestimmt; mit kurzen Wegen zur Kinderheilkunde gleich nebenan. Für die Bauzeit - angepeilt sind etwa zwei Jahre - teilen sich Pädiatrie und Frauenheilkunde die Räume. Das Spielzimmer verwandelt sich in zwei Kreißsäle. Diese sähen genau so aus wie die vorhandenen; inklusive Badewanne, versichert Maurice Eckert. Als Sectio-OP ist in der Zwischenzeit ein anderer OP-Saal des Hauses (OP 5) vorgesehen.
Belegschaft zeigt besondere Verbundenheit
Dass der Klinik seit kurzem der große Konferenzsaal nicht mehr zur Verfügung steht, hängt ebenfalls mit der Baumaßnahme zusammen, denn hier befindet sich jetzt die Spülküche. "Wir setzen auf einen regen Austausch mit allen im Haus", versichert Tim Wozniak. Deshalb sei die Akzeptanz auch hoch.
Maurice Eckert bestätigt: "Viel Miteinander, hohe Standorttreue, reger Austausch: Das ist hier wirklich anders als in anderen Häusern. So ist auch eine enge Verbundenheit zu dem Projekt entstanden. Ich weiß, wofür und für wen ich baue."