
Lüdingworths "Konzert bei Kerzenschein": Ein Abend voller Klangzauber
Lüdingworths "Konzert bei Kerzenschein" verzauberte in diesem Jahr mit einem einzigartigen Programm des Ensembles "Beatus Vir". Ein Abend voller klanglicher Feinheiten und musikalischer Höhepunkte.
Lüdingworths "Konzert bei Kerzenschein" zwischen den Jahren hat eine lange Tradition und ist dafür bekannt, seine Zuhörer mit immer neuen Facetten zu überraschen. In diesem Jahr war es das Ensemble "Beatus Vir", dass einem Publikum am vergangenen Freitagabend in der mit Kerzen erleuchteten St. Jacobi-Kirche ein geradezu delikates Konzert bot.
Michael Fuerst, spiritus rector und Begründer des Ensembles, hatte bei seinem Auftaktkonzert des diesjährigen "Internationale Orgelsommer" an den historischen Orgeln in Altenbruch und Lüdingworth im Juli bereits bewiesen, dass er der Wilde-Schnitger-Orgel in St. Jacobi die nur sie ausmachenden klanglichen Besonderheiten zu entlocken weiß. Mit seinem Ensemble "Beatus Vir" setzt er nun gewissermaßen noch eins drauf. Denn neben Orgel und Regal sind hier noch zwei Violinen, eine Violone und eine Sopranstimme mit im Spiel.
Zusammenspiel für einen stimmigen Klang
Und da gilt es, bei dem sich wie auch immer gestaltenden Zusammenspiel zu einem größtmöglichst "stimmigen" Klang zu kommen. Und genau das gelang den Musizierenden an diesem Abend geradezu vorzüglich. Sie alle - Annie Gard und Julia Krikkay an den Violinen, Theo Small an der Violone, die Sopranistin Ella Smith und Organist Michael Fuerst - sind zutiefst vertraut mit Alter Musik und ihrer Aufführungspraxis. Doch auch davon - das wissen wir inzwischen - gibt es eine ganze Menge. Was jedoch die Musikerinnen und Musiker um Fuerst auszeichnet, ist ihre so besondere Art des Musizierens: transparent, überaus fein und dabei ganz und gar unprätentiös.
Die für das "Konzert bei Kerzenschein" ausgewählten Stücke verlangen das - Hieronymus Praetorius' "Magnificat quinti toni" ebenso wie Matthias Weckmann in seiner "Sonata VIII", auch Franz Tunder, Dietrich Buxtehude und Michael Praetorius. Ob das dann aber immer gelingt, muss das jeweilige Konzert zeigen. "Beatus Vir" gelang es am Freitagabend in Lüdingworth jedenfalls auf beeindruckende Weise. Dass das Ensemble die neuseeländische Sopranistin Ella Smith in ihren Reihen hat, darf als ein besonderes Glück gelten. Ihr so klarer, ganz und gar schlackenloser, geschmeidiger Sopran gehörte im Zusammenwirken mit den Streichinstrumenten wie mit der Orgel zu den Höhepunkten dieses Konzertes.
Dank an die Sponsoren für die Unterstützung
Konzerte wie diese, das betonte Kirchenmusiker Ingo Duwensee zu Beginn des Abends, seien schon lange ohne Sponsoren gar nicht möglich. Sein Dank galt daher insbesondere der Stiftung der Stadtsparkasse Cuxhaven und der EWE Stiftung.
Von Ilse Cordes