
Schulbehörde: Neues Domizil am Hafenbecken in Cuxhaven
Im Erdgeschoss sollen auch künftig Krabben gesiebt werden. Ein Stockwerk höher erstrecken sich nun über die Breite von drei Abteilungen der früheren Fischhalle IV die Büros der Außenstelle Cuxhaven des Landesamts für Schule und Bildung Lüneburg.
Der neue Arbeitsplatz ist für die 19 Teammitglieder aus mehrerlei Sicht etwas Besonderes: Nicht nur wegen der Aussicht und weil alle erstmals unter einem Dach arbeiten, sondern auch, weil sie hier erstmals ein Domizil ganz für sich eingenommen haben.
Das Verhältnis mit dem Landkreis Cuxhaven, in dessen Kreishaus die frühere Landesschulbehörde und heutige Landesamt über Jahrzehnte Räume gemietet hatten, sei immer konstruktiv gewesen, betont Martin Detmer, Leiter des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung. Auch noch, nachdem der Kreis seiner Behörde wegen Eigenbedarfs gekündigt hatte. Doch nun galt es, schnell Ersatz zu finden.
Vermieter AFH hat Wort gehalten
Bei der AFH Alter Fischereihafen Cuxhaven GmbH sei die Behörde mit ihrem Mietgesuch auf offene Arme gestoßen, erzählt Martin Detmer und erinnert sich noch an die Besichtigung des Rohbaus im November 2022, die kaum auf eine Eröffnung im Juli 2023 hätte schließen lassen. Aber AFH-Geschäftsführer Jörg Staiger hat Wort gehalten und wurde rechtzeitig fertig, obwohl anfangs noch der 1. Oktober als Stichtag gegolten hatte. Nur ein Gerüst steht noch am Giebel - dort, wo früher einmal die Halle III direkt angesetzt hat.
Für die nächsten zehn Jahre eingemietet
Für die nächsten zehn Jahre - mit Aussicht auf Verlängerung - hat sich die Behörde hier auf 540 Quadratmetern eingemietet. Nach dem vollzogenen Umzug schauten sich Martin Detmer sowie die Dezernatsleiter Helgo Mayrberger und Achim Achenbach aus Lüneburg gestern in den neuen Räumen um und kamen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch. Detmer dankte den Beschäftigten für ihr Engagement beim Umzug und richtete einen weiteren Dank an die Stadt Cuxhaven: "Wir fühlen uns sehr willkommen." Oberbürgermeister Uwe Santjer würdigte das Bekenntnis der Behörde zum Standort Cuxhaven.
Zuversicht, Tatendrang und Mut in schwierigen Zeiten
"Cuxhaven steht für Aufbruch und speziell dieser geschichtsträchtige Ort in Sichtweite der Hapag-Hallen an Zuversicht, Tatendrang und Mut", so Detmer - "genau das vertreten auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in schwierigen Zeiten." Er freue sich sehr über die neuen kurzen Wege für das Team.
Die Beschäftigten der Außenstelle versehen die Aufgabenbereiche des Dezernats 2 (unter anderem schulfachliche Beratung, Fachberatung Unterrichtsqualität und Schulentwicklung) an 123 Grund-, Haupt-, Real-, Ober- und Förderschulen) in den Cuxhavener und Stader Schulen. Ebenso ist hier das Regionale Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive Schule (RZI) für den Landkreis Cuxhaven angesiedelt, das über die 123 Schulen hinaus 13 Gymnasien und drei Gesamtschulen begleitet.
Vorrang für Beratung und Unterstützung
Hinzu kommt die wiederum für beide Landkreise zuständige Schulpsychologie. "Und zwar für alle Schulformen", erklärt Dezernent Achim Aschenbach, "also auch die Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsbildenden Schulen." Insgesamt seien das 147 Schulen. Die Schulpsychologie berate alle Personen der Schule, und zwar vertraulich, kosten- und überweisungsfrei, und übernehme außerdem die Weiterbildung der Beratungslehrkräfte.
Mit dem Bild vom strengen Schulrat habe die Alltagsarbeit trotz des Begriffs der Schulaufsicht kaum mehr zu tun, ergänzt Helgo Mayrberger: "95 Prozent der Leistungen bestehen aus Beratung und Unterstützung, und das bei einer hohen Serviceorientierung."


